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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hatte.
    Frank Hanley war eher klein, nicht viel größer jedenfalls als Cassie. Er trug Stiefel mit sieben Zentimeter hohen Absätzen, was nicht viel zu bedeuten hatte, aber er besaß auch eine sehr starke Persönlichkeit, was sehr wohl etwas zu bedeuten hatte. Er hatte schon Männer eingeschüchtert, die viel größer waren als er selbst, und genau das machte ihn zu einem guten Sheriff – oder hätte ihn dazu gemacht, wenn es ihm gelungen wäre, familiäre und berufliche Angelegenheiten zu trennen.
    Jetzt warf er nur einen Blick auf Slater, und Cassie wußte, daß es ihm diesmal wieder nicht gelingen würde. »He, diesen Mann kenne ich doch. Er arbeitet für …« Frank hielt inne und betrachtete Angel mit schmal gewordenen Augen. »Ich glaube, ich muß Sie wohl einbuchten, Mister.«
    Cassie konnte sich gerade noch davon abhalten zu zischen, den Teufel werden Sie tun! Statt dessen trat sie zwischen die beiden Männer, um ruhig festzustellen: »Das wird nicht notwendig sein, Sheriff. Fragen Sie nur die Leute hier. Sie werden ein oder zwei Zeugen finden, die gesehen haben, wie Slater versuchte, diesen Mann von hinten zu erschießen. Ich habe es gesehen, und das ist der Grund, warum Sie in seiner Schulter auch eine Kugel von mir finden werden. Und nur der Vollständigkeit halber – Slater war nicht mehr bei Ihrer Tante angestellt. Ihr Vetter Buck hat ihn gestern morgen rausgeworfen.«
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es diese letzte Information, die Franks Meinung änderte. Cassie hatte keinen Zweifel daran, daß er Angel auch ohne Grund verhaftet hätte, wenn Slater noch immer ein Catlin-Mann gewesen wäre. Möglicherweise wäre es sogar zu einer Scheinverhandlung gekommen, und wenn Dorothy Catlin es so gewollt hätte, wäre Angel gehängt worden, so groß war der Einfluß dieser alteingesessenen Familie. Aber Cassie glaubte nicht, daß die Witwe Catlin derart bösartig war, und außerdem hätte sie es niemals zugelassen, daß Angel wegen eines durch und durch gerechtfertigten Schusses verhaftet worden wäre.
    Trotzdem war Cassie ungeheuer erleichtert, als sie Frank sagen hörte: »Ich zweifle nicht an Ihren Worten, Miss Stuart. Der Mann gehört also zu Ihnen?«
    Diesmal kam ihr die Lüge ganz leicht über die Lippen: »Er ist mein Verlobter.«
    Der Sheriff war überrascht. »Ich dachte, Sie und Morgan … nun, geht mich ja nichts an. Sehen Sie nur zu, daß er aus der Stadt wegbleibt. Wir brauchen keine Schießereien, und ich hasse einfach den ganzen Papierkram, den so etwas nach sich zieht.«
    Cassie nickte und legte ihren Arm auf den Angels, um ihn wegzuführen, bevor Frank noch einmal seine Meinung änderte. Angels Schweigen dauerte an, bis sie ihre Pferde erreicht hatten und er ihr beim Aufsitzen half.
    »Warum nur habe ich das Gefühl, daß Sie es höchstpersönlich mit dem Sheriff aufgenommen hätten, wenn er nicht einsichtig gewesen wäre?«
    Cassie errötete ein wenig angesichts dieser scharfsinnigen Frage. Und da er keineswegs den Eindruck machte, daß ihm diese Möglichkeit gefiel, entgegnete sie: »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    Er gab nur ein leises Grunzen von sich, bevor er auf sein Pferd stieg. »Ihre Lügen werden langsam besser – ein wenig.«

16

    Ziemlich still hier, aber schließlich war es nicht der einzige Saloon in der Stadt, und Angel hatte sich aus alter Gewohnheit für ein ruhigeres Haus entschieden.
    An ein paar Tischen wurde Karten gespielt, aber Angel hatte keine Lust, sich dazuzusetzen. Er hatte vielmehr Lust, sich zu betrinken und sich eines der Mädchen, die auch in den oberen Räumen arbeiteten, vorzunehmen. Eine von ihnen war sogar recht hübsch, und er konnte nicht leugnen, daß er eine Frau brauchte, ganz besonders, nachdem er die letzten drei Nächte in unmittelbarer Nähe einer Frau verbracht hatte, die er in zunehmendem Maße viel zu begehrenswert fand.
    Er würde sich jedoch nicht betrinken, zumindest nicht in einem öffentlichen Lokal. Das wäre unvorsichtig, und Angel war nur selten unvorsichtig. Außerdem hatte er sich auch noch nicht endgültig entschlossen, ob er heute nacht die Dienste einer der drei Frauen in Anspruch nehmen wollte. Das Begehren war da, aber sein Interesse an dem, was verfügbar war, hielt nicht lange an.
    Das allein war schon ausgesprochen überraschend. Für gewöhnlich war er keineswegs anspruchsvoll, wenn es um Frauen ging. Ein warmer, weicher Körper, der noch dazu für ihn bereit war, hatte ihm immer genügt. Jetzt aber

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