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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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von Charlottes Statur schier erschlagen.
    »Diese Knopfreihe den Rücken hinunter ist geradezu exquisit, aber sehr unbequem beim Sitzen«, sagte Jane.
    »Ich zweifle, dass Wynter länger als bis zum Lunch bleibt«, plapperte Adorna. »Du weißt doch, wie ungeduldig er ist.«
    Charlotte ließ die Seife ins Wasser platschen.
    Hinter dem Wandschirm herrschte kurz Ruhe.
    Dann sagte Jane: »Diese langen Manschetten sind so hübsch. Sie geben dem Kleid ein mittelalterliches Flair. Und den Schleier kenne ich doch.«
    »Von zwei Hochzeiten«, sagte Adorna.
    Die beiden hatten ihn selbst getragen, und Charlotte war sehr gerührt gewesen, als Adorna ihn ihr angeboten hatte.
    »Und gefällt dir der Schmuck? Du hättest sehen sollen, wie Wynter ihn Charlotte überreicht hat!« Adorna kicherte und Japste plötzlich, als habe sie einen Ellbogen zu spüren bekommen.
    »Die Farbe des Bernsteins erinnert mich an …«, sagte Jane noch, bevor ihr die Stimme wegblieb.
    Charlotte hörte auf, nach der Seife zu fischen und spitzte die Ohren. Woran hatte Jane die Farbe erinnert? Hatte Jane einen Flecken auf das Hochzeitskleid gebracht? War im Schleier ein Mottenloch aufgetaucht? Oder …
    Wynter stand an der Badewanne.
    Charlotte erstarrte.
    In seinem schwarzen, gut geschnittenen Anzug war er ganz der formvollendete Engländer. Aber er war barfuß – und in ihrem Schlafzimmer. Während sie badete. Und er betrachtete sie mit unverhohlener Begierde.
    Adorna war als Erste wieder bei Stimme. »Wynter, du kommst jetzt sofort da heraus. Es bringt Unglück, die Braut vor der Zeremonie zu sehen!«
    »Adorna, Liebes.« Jane klang etwas gequetscht. »Ich glaube, du hast den wesentlichen Faktor ganz übersehen.«
    Charlotte warf sich den Waschlappen auf die Brust und tauchte so gut es ging. »Geh weg!«, flüsterte sie ihrem lauernden, unverschämten Verlobten zu.
    Stattdessen stolzierte er näher, nutzte seinen Blickwinkel voll aus und schaute von oben ins Wasser.
    Charlotte probierte, alle wesentlichen Körperteile mit dem Waschlappen zu bedecken und musste feststellen, dass der Versuch zum Scheitern verurteilt war. »Geh weg!«, wiederholte sie und tauchte bis zur Unterlippe ab.
    Er kniete sich neben die Wanne und plätscherte mit der Hand im Wasser herum.
    Hinter dem Paravent kam eine indignierte Jane hervor und ging auf sie zu. Dann war Adornas Arm zu sehen, der Jane zurückzog. Aufgeregtes Geflüster folgte. Aber Charlotte verstand nichts, außer dass Wynter hier war, mächtig und durchtrieben.
    »Was willst du?«, brachte sie endlich heraus.
    »Oh, Charlotte.« Er strich ihr mit tropfenden Fingern über die Wange. »Dich. Ich will nur dich. Und heute bekomme ich dich.« Er lehnte sich über den Rand der Wanne und küsste sie auf die Stirn. »Ich will, dass du das nicht vergisst.«

Kapitel 25
    Charlotte stand mit ihrem Brautstrauß aus weißen Rosen im Vorraum der Kirche und hörte sich ungeduldig Lord Howards Gestammel an. »Sie … Sie … b-brauchen ihn nicht zu heiraten. Ich kann Ihnen alles bieten, was Sie wollen, wenn Sie nur mit mir kommen.«
    Charlotte fragte sich, welche Gottheit sie wohl erzürnt hatte, dass sie all das an ihrem Hochzeitstag ertragen musste. Zuerst Wynter, der wie ein ungestümer Satyr über ihrem nackten Körper dräute, um ihr zu sagen, dass sie in Kürze seine Frau sein würde – als ob sie das nicht gewusst hätte! Dann Robbie und Leila, denen sie wieder und wieder versichern hatte müssen, dass alles gut werden würde. Um der beiden willen hatte Charlotte für kurze Zeit ihre Ängste vergessen und sie, ihres eleganten Kleides zum Trotz, umarmt bis sie wieder lachten.
    Und jetzt Lord Howard. Sie antwortete in dem bemüht geduldigen Tonfall, der üblicherweise ungelehrigen Tanzschülern vorbehalten war: »Warum sollte ich mich Ihnen als Mätresse andienen, wenn ich mich Ihnen doch nicht einmal als Ihre Gattin angedient habe. Gehen Sie zu Lady Howard!«
    Lord Howard verließ sie hängenden Hauptes.
    »Ich hätte nie geglaubt, dass ich das einmal sagen würde, aber je schneller diese Hochzeit vorbei ist, umso besser«, sagte sie zu Mr. Burton, der seinen besten Anzug trug.
    Burton zerrte mit finsterer Miene an seinen Manschetten. »Nach allem, was ich über Lord Ruskins Benehmen gehört habe, muss ich Ihnen zustimmen. Dem jungen Mann müsste man mal ordentlich den Hintern versohlen.«
    Mr. Burton vertrat ihren Vater nicht nur als Brautführer, er verspürte offensichtlich auch väterlichen Zorn über ihren ach so

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