Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
ist vermutlich der einzige Ort, an dem wir heute ungestört sind.«
    Als sie an einer Spiegelwand vorbeigingen, sah Wynter, wie sich Adorna hinter ihm die Stirn mit einem Taschentuch tupfte. »Hast du wirklich geglaubt, mir würde das etwas ausmachen?«, fragte Wynter, um ihre Bedenken zu zerstreuen. Er wollte mit ihr ohnehin nur über seine eigenen Probleme reden.
    »Ja, sicher.« Ihre Stimme schwankte bedenklich.
    »Das Geld aus der Firma ist dein Geld.« Wynter nahm sie am Arm und umkurvte mit ihr die Dienstmägde, die die untersten Treppenstufen auf Hochglanz polierten. »Ich bin nicht dein Ehemann, dass mich deine Konten etwas angingen. Ich bin dein Sohn. Und ein kein guter dazu. Sonst hätte ich dich nach Vaters Tod nicht im Stich gelassen. Du hättest in der Firma nicht so hart arbeiten müssen. Und wir müssten jetzt keinen Betrug aufdecken.«
    Adorna nahm ihn bei der Hand, als sie die Treppe hinaufgingen. »Mein lieber Wynter, du kannst doch nicht meinen, was du da sagst. Du bist der beste Sohn, den sich eine Mutter nur wünschen kann. Interessant, exotisch, souverän – ein Mann, der sich dem Leben stellt. Ich hätte mir gewünscht, du wärst früher zurückgekommen, aber … du glaubst doch nicht, du müsstest irgendetwas wieder gutmachen?«
    Wynter war sich seiner Fehler nur allzu bewusst. »Ich habe immer gewusst, dass du die Firma alleine führen kannst, Mutter. Aber es war nicht richtig, dich all die Jahre mit dieser Bürde allein zu lassen.«
    »Aber ich habe die Firma gerne geleitet. Dein Vater hat mir so viel beigebracht und ich hatte viel Spaß dabei, es umzusetzen.« Sie klang, als wolle sie ihn um etwas bitten. »Wynter, ich konnte ja nicht ahnen, wie ernst du diese Unterschlagung nimmst.«
    Ihm schien, sie redeten aneinander vorbei, aber er hatte jetzt keine Zeit, Adornas Befürchtungen zu diskutieren. Und schon gar nicht in ihrem eigenen Arbeitszimmer. Endlich würde er mit der einzigen Frau, die ihn verstand, über die eine Frau sprechen, die er
nicht
verstand. Er stemmte die Hände in die Hüften und sagte: »Sie entwickelt sich nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.«
    Adorna zog die Brauen hoch. »Wer denn, Lieber?«
    »Meine Frau, natürlich.«
    Adorna sank aufs Sofa und schaute ihn entgeistert an.
    »Sie hat ihren dummen Widerstand aufgegeben und erkannt, dass meine Entscheidung, sie zu heiraten, richtig war. Sie bedankt sich für die Juwelen und die vielen Geschenke. Aber« Wynter war es schier unerträglich, das zuzugeben – »aber sie ist nicht glücklich.« Er lief zum Fenster und wieder zurück. »Sag mir, warum sie nicht glücklich ist, Mutter.«
    »Manche Frauen«, Adorna mühte sich um die passende Wortwahl, »finden im Ehebett keine Erfüllung. Gehört Charlotte zu diesen Frauen?«
    Wynter hatte jetzt keine Zeit, sich um englische Feinfühligkeiten in Fragen körperlicher Bedürfnisse zu kümmern. »Barakah, mein Wüstenvater, hat mir beigebracht, dass es Sache des Mannes ist, herauszufinden, woran es seiner Frau mangelt, wenn sie keine Freude am Geschlechtsleben hat.«
    »Damit hatte der alte Schurke ausnahmsweise einmal Recht.«
    »Charlotte und ich haben im Bett viel Freude aneinander. Sie bringt mich zur Ekstase und ihr geht es mit mir ebenso. Viele Male. Oft. Ich bringe sie oft zum Höhepunkt, aber -«
    Adorna war ganz offensichtlich fasziniert.
    »Aber?«
    »Nachts, wenn sie glaubt, ich schlafe, fängt sie zu weinen an.«
    Adorna ließ die Mundwinkel sinken.
    Wynter biss die Zähne zusammen und legte die Karten auf den Tisch. »Heute Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, nachdem ich ihr große Freuden bereitet hatte, drehte sie mir plötzlich den Rücken zu und bekam einen Weinkrampf.«
    Adorna schüttelte den Kopf. »Oh, Wynter.«
    »Meine Bitten um Erklärung blieben ungehört. Sie weigert sich, mit mir zu reden.«
    »Grundsätzlich?«
    »Sie redet jedenfalls nicht mehr wie früher mit mir. Sogar wenn ich mit den Fingern esse, bleibt sie stumm!« Das war das Schlimmste gewesen. Wynter hatte sich des denkbar unschicklichsten Verhaltens schuldig gemacht, und Charlotte hatte ihn nicht ermahnt! »Sie sagt, dass sie mich liebt.«
    »Ja …« Adorna war in Gedanken versunken.
    »Für eine Frau ist es die Erfüllung, ihren Mann zu lieben«, sagte Wynter.
    Adorna schluckte.
    »Warum ist sie dann nicht glücklich?«, fragte er. Adorna drückte sich in die Ecke des Sofas und antwortete mit sarkastischem Unterton: »Ich weiß nicht, Wynter, sag du es mir.«
    »Weil sie will, dass

Weitere Kostenlose Bücher