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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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selber unterrichten?«
    Robbie hielt Leilas Gequassel nicht mehr aus. »Weil sie ein Baby kriegt, du dumme Gans.«
    »Nein …«, sagte Charlotte.
    »Aber ich will die Jüngste sein.« Leilas Unterlippe fing zu zittern an.
    Charlotte wurde rot. »Aber ich …«
    Leila liefen die Tränen übers Gesicht. »Kriegt sie das Baby
bald?«,
fragte sie ihren Bruder.
    »Klar«, sagte Robbie. »Papa ist sehr potent.«
    Worauf sogar Charlottes Nasenspitze noch puterrot anlief.
    Adorna musste sich schleunigst zum Fenster begeben, um ihr Lachen zu verbergen. Als sie sich wieder zu Charlotte umdrehte, bestätigte ihr Charlottes Miene, was Adorna längst vermutet hatte. Charlotte war unglücklich. Unglücklich, aber entschlossen, durchzuhalten.
    Und für diesen Gesichtsausdruck war kein ungezogenes Kind verantwortlich. Wynter war der Schuldige.
    Adorna hatte sich eigentlich nicht einmischen wollen. Aber falls sich ihr Sohn noch länger so unachtsam und selbstgefällig aufführte, blieb ihr nichts anderes übrig. Sie würde eingreifen müssen – aber erst nach dem Sereminianischen Empfang.
    Adorna fiel wieder ein, warum sie gekommen war. »Wisst ihr gelehrten Menschen vielleicht etwas über sereminianische Traditionen? Ich muss mir ein passendes Unterhaltungsprogramm einfallen lassen.«
    Charlotte war dabei, Leila den Rücken zu tätscheln, obwohl sie aussah, als müsste ihr selbst der Rücken gestreichelt werden. »Die sereminianischen Frauen gelten als abenteuerlustig. Königin Evangeline soll in ihrer Jugend sehr wagemutig gewesen sein. Sie soll wilde Flussfahrten unternommen haben und stelle Felswände hochgeklettert sein.«
    Adorna stützte das Gesicht in die Hände. »Damit ist mir wenig geholfen.«
    »Die Königin ist in ganz Europa als Feinschmeckerin bekannt«, fiel Charlotte noch ein.
    »Und König Danior? Er ist hoffentlich der gleiche Langweiler wie Prinz Albert.«
    Charlotte schüttelte bedauernd den Kopf. »Ganz und gar nicht, fürchte ich. Es tut mir Leid, Mutter, dass ich dir nicht weiterhelfen kann.«
    Adorna dachte einen kurzen Moment nach und lächelte. »Ganz im Gegenteil. Du hast mir sehr geholfen.«

Kapitel 31
    Wynter stand in Reisekleidung unter dem Säulenvorbau und beobachtete eine ganze Schar von Dienern, die Tische und Stühle im weitläufigen Vorbau gruppierten. Handwerker spannten eine riesige, goldene Markise, die die königliche Gesellschaft vor Regen und Sonne schützen sollte, auf ein Holzgerüst. Im Haus waren zusätzliche Arbeitskräfte aus dem Ort mit Schrubben und Putzen beschäftigt, damit alles makellos glänzte.
    Ein kluger Mann hätte sich aus dem Staub gemacht. Barakah wäre auf und davon.
    Aber Wynter war nicht Barakah.
    Seine Mutter kam mit einem Stapel Papieren aus dem Haus. Sie trug ein grasgrünes Kleid, wie nur wenige Frauen es tragen konnten und sah strahlend und sommerlich aus. Wynter wusste, dass er dankbar sein konnte, eine so jugendliche Mutter zu haben, die ihm dennoch mit ihrem Rat zur Seite stand. Aber er war nicht dankbar. Er war ohne Halt, wie ein Mann, dem der Sandsturm die Behausung weggeweht hatte.
    Adorna blieb stehen und war offensichtlich erstaunt, ihn zu sehen. »Wynter, Lieber. Ich dachte, du seiest heute in London.«
    »War ich auch.«
    Sie schaute zur Sonne hinauf. »Aber es ist höchstens ein Uhr und es ist ein Zweistundenritt.«
    »Ich schaffe es in eineinhalb.« Im Galopp und nur, wenn er die Pferde wechselte, aber das brauchte sie nicht zu wissen.
    »Eineinhalb Stunden hin und eineinhalb Stunden zurück du kannst nicht länger als zwei Stunden in London gewesen sein.« Sie wirkte erleichtert. »Du warst gar nicht in der Firma?«
    »Doch.«
    Adornas Hoffnung verschwand.
    »Ich konnte mich nicht konzentrieren.« Er hasste das. Hasste es so sehr, dass er fast einen Rückzieher gemacht hätte. Aber ihm blieb keine Wahl. »Mutter, ich muss mit dir reden.«
    Adorna griff sich an die Brust und krallte die Hand in die Volants. »Lieber, was ich getan habe, war absolut notwendig.«
    »Was du getan hast?« Warum sprach sie auf einmal über
sich?
»Was hast du getan?«
    Sie schaute ihn mit großen Augen an und strich sich angestrengt den Rock glatt. »Ich habe, allein für diesen Empfang hier, viertausend Pfund ausgegeben.«
    Was sollte das Gerede über den Empfang? »Gut. Das ist doch in Ordnung.« Er betrachtete die vielen Helfer auf der Terrasse. »Können wir irgendwo in Ruhe reden?«
    »Natürlich.« Adorna bedeutete ihm, ins Haus voranzugehen.
    »Mein Arbeitszimmer

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