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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sollte?«
    »Nein.«
    Hogan seufzte theatralisch. »Dann stehlen wir Ihnen nur die Zeit - und vergeuden unsere.« Er stand auf. »Wir danken Ihnen, Dr. Colquhoun.«
    Die Erleichterung in der Miene des alten Universitätsmannes verriet den zwei Detectives alles, was sie wissen wollten.
    Sie stiegen die Treppe schweigend hinunter - wie Colquhoun gesagt hatte, war das Gebäude hellhörig. Hogans Auto stand am nächsten. Sie lehnten sich dagegen und tauschten ihre Eindrücke aus.
    »Er war nervös«, sagte Rebus.
    »Er verheimlicht etwas. Meinen Sie, wir sollten wieder raufgehen?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Lassen wir ihn ein, zwei Tage schmoren, dann schlagen wir zu.«
    »Es hat ihm gar nicht gepasst, dass Sie dabei waren.«
    »Ist mir aufgefallen.«
    »Dieses Restaurant... wo Lintz zusammen mit einem älteren Mann gegessen hat...«
    »Wir könnten ihm erzählen, wir hätten von den Kellnern eine Personenbeschreibung bekommen.«
    »Ohne ins Detail zu gehen?«
    Rebus nickte. »Mal sehen, ob ihn das aus der Reserve lockt.«
    »Was ist mit Lintz' anderem Gast, der jungen Frau?«
    »Keine Ahnung.«
    »Schickes Restaurant, alter Mann, junge Frau...«
    »Ein Callgirl?«
    Hogan lächelte. »Heißen die immer noch so?«
    Rebus dachte nach. »Könnte den Anruf bei Telford erklären. Nur bezweifle ich, dass Telford so dämlich wäre, derartige Geschäfte von seinem Büro aus zu regeln. Außerdem sitzt die Zentrale seiner Hostessenagentur ganz woanders.«
    »Tatsache aber ist, dass er Telfords Büro angerufen hat.«
    »Und dass niemand zugegeben hat, mit ihm gesprochen zu haben.«
    »Hostessenservice... das könnte andererseits auch völlig harmlos sein. Er hat keine Lust, allein zu essen, mietet sich nette Gesellschaft. Anschließend ein Küsschen auf die Wange und getrennte Taxis.« Hogan stieß deutlich hörbar die Luft aus. »Ich dreh mich nur im Kreis.«
    »Ich kenn das Gefühl, Bobby.«
    Sie sahen hinauf zum zweiten Stock. Colquhoun stand am Fenster, das Taschentuch am Gesicht, und starrte zu ihnen hinunter.
    »Lassen wir ihn erst mal«, meinte Hogan und schloss sein Auto auf.
    »Was ich Sie noch hatte fragen wollen: Wie sind Sie mit Abernethy klargekommen?«
    »Er hat nicht allzu viel Ärger gemacht.« Hogan wich Rebus' Blick aus.
    »Dann ist er also weg?«
    Hogan saß inzwischen im Auto. »Er ist weg. Bis dann, John.« Und ließ Rebus stehen. Der sah ihm mit gerunzelter Stirn nach, bis sein Auto um die Ecke gebogen war. Dann ging er zurück ins Gebäude und stieg wieder die Treppe hinauf.
    Die Tür von Colquhouns Arbeitszimmer stand offen, der alte Mann zappelte hinter seinem Schreibtisch herum. Rebus nahm ihm gegenüber Platz und schwieg.
    »Ich war krank«, sagte Colquhoun.
    »Sie sind auf Tauchstation gegangen.« Colquhoun schüttelte den Kopf. »Sie haben denen gesagt, wo sie Candice finden würden.« Neuerliches Kopfschütteln. »Dann haben Sie es mit der Angst zu tun bekommen, also haben die Sie irgendwo versteckt, vielleicht im Spielkasino.« Rebus schwieg einen Moment. »Wie mache ich mich bis jetzt?«
    »Ich habe dazu nichts zu sagen«, zischte Colquhoun.
    »Wie wär's, wenn ich dann einfach weiterrede?«
    »Ich möchte, dass Sie jetzt gehen. Wenn Sie das nicht tun, werde ich meinen Anwalt anrufen müssen.«
    »Heißt er zufällig Charles Groal?« Rebus lächelte. »Mag sein, dass die Sie in den letzten paar Tagen präpariert haben, aber das, was Sie getan haben, können die nicht ungeschehen machen.« Rebus stand auf. »Sie haben Candice zu denen zurückgeschickt. Sie haben es getan.« Er beugte sich über den Schreibtisch. »Sie wussten die ganze Zeit, wer sie war, stimmt's? Deswegen waren Sie so nervös. Wie kommt's, dass Sie wussten, wer sie war, Dr. Colquhoun? Wie kommt's, dass Sie mit einem Scheißkerl wie Tommy Telford so dicke sind?«
    Colquhoun nahm den Hörer ab, aber seine Hände zitterten so sehr, dass er die Tasten ständig verfehlte.
    »Schon gut«, sagte Rebus. »Ich gehe. Aber wir sprechen uns wieder. Und Sie werden reden. Sie werden reden, weil Sie ein Feigling sind, Dr. Colquhoun. Und früher oder später reden Feiglinge immer...«
23
    Das Büro des Crime Squad in Fettes: Heimat des Country and Western; Claverhouse beendete gerade ein Telefonat. Von Ormiston und Clarke weit und breit nichts zu sehen.
    »Die sind im Einsatz«, sagte Claverhouse.
    »Irgendwelche Fortschritte bei der Messerstecherei?«
    »Na, was glauben Sie?«
    »Ich glaube, es gibt etwas, das Sie wissen sollten.« Rebus

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