Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Wenn ich nicht da bin, kannst du problemlos stundenlang bei Sammy sitzen, sogar auf dem Stuhl schlafen. Was ist denn, schrecke ich dich ab?«
    »Tut mir Leid, Rhona. Es war ein harter Tag.«
    »Nicht nur für dich.«
    »Ich weiß. Ich bin ein egoistischer Mistkerl.«
    Der Rest ihres Gesprächs verlief wie üblich, so dass es für beide eine Erleichterung war, sich voneinander verabschieden zu können. Er probierte es bei Patience, bekam ihren AB an die Strippe und sprach darauf, er nehme die Einladung gern an. Dann rief er Bobby Hogan an.
    »Hallo, Bobby, was gibt's?«
    »Nicht viel. Ich hab mich mit Telford unterhalten.«
    »Ich weiß, er hat's mir gesagt.«
    »Sie haben mit ihm geredet?«
    »Er meint, er hätte nie was mit Lintz zu tun gehabt. Haben Sie auch mit der ›Familie‹ geredet?«
    »Jedenfalls mit denen, die das Büro frequentieren. Gleiches Ergebnis.«
    »Haben Sie die fünf Riesen erwähnt?«
    »Bin ich blöd? Hören Sie, ich dachte, Sie könnten mir vielleicht helfen.«
    »Schießen Sie los.«
    »In Lintz' Adressbuch habe ich ein paar Adressen eines gewissen Dr. Colquhoun gefunden. Ich dachte zuerst, das war sein Hausarzt.«
    »Er ist Dozent für Slawistik.«
    »Komisch ist nur, dass Lintz ihn im Auge behalten zu haben scheint. Drei verschiedene Adressen, die erste von vor zwanzig Jahren. Bei den ersten zwei stehen auch Telefonnummern dabei, bei der letzten nicht. Ich hab's überprüft, dort wohnt er erst seit drei Jahren.«
    »Und?«
    »Lintz kannte also seine Privatnummer nicht. Wenn er ihn sprechen wollte...«
    Rebus kapierte. »Dann musste er in der Uni anrufen.« Das Gespräch auf Lintz' Rechnung: so um die zwanzig Minuten. Rebus erinnerte sich, was Colquhoun über Lintz geäußert hatte.
    Ich habe ihn auf ein paar Empfängen gesehen... unsere Institute hatten nicht viel miteinander zu tun ...
    »Sie waren nicht am selben Institut«, erklärte Rebus. »Colquhoun hat mir erzählt, sie hätten sich höchstens ein paar Mal gesehen...«
    »Wie kommt's also dann, dass Lintz Colquhouns verschiedene Wohnungswechsel so eifrig mitverfolgt hat?«
    »Da bin ich überfragt, Bobby. Haben Sie ihn gefragt?«
    »Nein, aber das habe ich vor.«
    »Er ist untergetaucht. Ich versuch schon seit einer Woche mit ihm zu reden.« Zuletzt im Morvena Club gesichtet: Stellte Colquhoun eine Verbindung zwischen Telford und Lintz her?
    »Tja, aber jetzt ist er wieder da.«
    »Was?«
    »Ich bin mit ihm in seinem Institut verabredet.«
    »Da komme ich mit«, sagte Rebus und stand auf.
    Als Rebus auf dem Buccleuch Place parkte - er saß in einem nicht gekennzeichneten Astra, den er sich in St. Leonard's ausgeliehen hatte -, setzte der Wagen in der nächsten Parkbucht gerade zurück. Er winkte, aber Kirstin Mede sah ihn nicht, und als er endlich die Hupe gefunden hatte, war sie schon losgefahren. Er fragte sich, wie gut sie Colquhoun wohl kannte. Schließlich war sie es gewesen, die ihn als Dolmetscher empfohlen hatte...
    Hogan, der am Geländer stand, hatte Rebus' erfolglose Kommunikationsversuche mitbekommen.
    »Jemand, den Sie kennen?«
    »Kirstin Mede.«
    Hogan konnte den Namen unterbringen. »Die, die Ihnen diese Übersetzungen gemacht hat?«
    Rebus blickte an der Fassade des Slawistischen Instituts empor. »Haben Sie David Levy ausfindig gemacht?«
    »Die Tochter hat noch immer nichts von ihm gehört.«
    »Wie lang geht das jetzt schon so?«
    »Lang genug, um für sich genommen verdächtig zu wirken; sie scheint sich allerdings keine allzu großen Sorgen zu machen.«
    »Wie wollen Sie die Sache jetzt angehen?«
    »Hängt davon ab, wie er drauf ist.«
    »Stellen Sie nur Ihre Fragen. Ich möchte bloß dabei sein.«
    Hogan zuckte die Achseln und drückte die Tür auf. Sie begannen, die abgetretenen Steinstufen hinaufzusteigen.
    »Hoffentlich residiert er nicht im Penthouse.«
    Im zweiten Stock stand an einer Tür, auf ein Stück Pappe gekritzelt, Colquhouns Name. Sie traten ein und befanden sich in einem kurzen Flur, von dem weitere fünf oder sechs Türen abgingen. Colquhouns Arbeitszimmer war das erste auf der rechten Seite, und er stand bereits in der Tür.
    »Ich meinte, Sie gehört zu haben. Das Haus ist ziemlich schalldurchlässig. Nur herein, nur herein.« Er war davon ausgegangen, dass Hogan allein kommen würde. Als er Rebus sah, versiegte sein Redefluss. Er ging ins Zimmer zurück, forderte die zwei Beamten mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen. Er rückte umständlich ihre Stühle zurecht, so dass sie dem

Weitere Kostenlose Bücher