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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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vermute, sie haben es geschluckt. Ob ihr Boss mitzieht, ist eine andere Frage.«
    »Na ja, er steht ziemlich unter Druck.«
    »Wegen des Bandenkriegs?«
    »Ich bin nicht der Meinung, dass das alles ist, Jack. Ich glaube, seine Partner machen ihm Druck.«
    »Die Russen und die Japsen?«
    »Ich denke, sie wollen ihm ein Bein stellen, und das Pflaster, auf dem er sich die Fresse einschlagen soll, ist Maclean's.«
    »Beweise?«
    »Intuition.«
    Jack überlegte. »Also, was soll ich machen?«
    »Sei bloß vorsichtig, Jack.«
    »Darauf war ich nie gekommen.«
    Rebus lachte. »Was glaubst du, wann sie Kontakt aufnehmen werden?«
    »Sie sind mir bis hierher gefolgt, so verzweifelt sind sie. Momentan hocken sie draußen vorm Haus.«
    »Sie meinen offenbar, sie haben mit dir das große Los gezogen.«
    Rebus begriff, wie die Sache stand. Dec und Ken gerieten allmählich in Panik, brauchten ein schnelles Resultat - fühlten sich so weit ab von der Flint Street schutzlos, wussten nicht, ob sie nicht Caffertys nächste Opfer sein würden. Telford wurde von Tarawicz unter Druck gesetzt, und jetzt, wo sich der Oberyakuza in der Stadt befand... brauchte er ebenfalls ein Resultat, etwas, durch das er zeigen konnte, dass er die Nummer eins war.
    »Was ist mit dir, John? Wir haben uns schon länger nicht gesprochen.«
    »Ja.«
    »Wie läuft's denn so?«
    »Ich bin nach wie vor trocken, falls du das meinst.« Was man vom Saab nicht behaupten konnte... Rebus roch mit jedem Atemzug noch immer die Whiskydünste.
    »Moment«, sagte Jack, »da ist jemand an der Tür. Ich ruf dich zurück.«
    »Sei bloß vorsichtig.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Rebus wartete eine Stunde. Als Jack sich dann immer noch nicht gemeldet hatte, rief er Claverhouse an.
    »Ist alles in Ordnung«, teilte ihm Claverhouse mit. »Tweedledum und Tweedledee haben ihm einen Besuch abgestattet und ihn mitgenommen.«
    »Sie observieren die Wohnung?«
    »Parkender Lieferwagen, Malerfirma, ein Stück die Straße runter.«
    »Sie haben also keine Ahnung, wo die ihn hingebracht haben?«
    »Ich vermute, er ist in der Flint Street.«
    »Ohne Rückendeckung?«
    »So war es doch geplant, oder?«
    »Herrgott, ich weiß nicht...«
    »Danke für das Vertrauensvotum.«
    »Sie stehen schließlich nicht in der Schusslinie. Und ich bin derjenige, der ihn dafür angeworben hat.«
    »Er kennt die Spielregeln, John.«
    »Das heißt, Sie warten jetzt darauf, dass er entweder heimkommt oder auf einem Seziertisch landet?«
    »Herrgott, John, verglichen mit Ihnen war Calvin ja der reinste Mr. Bean!« Claverhouse hatte endgültig die Geduld verloren. Rebus versuchte, sich eine schlagfertige Erwiderung zu überlegen, knallte stattdessen aber den Hörer auf die Gabel.
    Plötzlich konnte er Van the Man nicht mehr hören; legte stattdessen Bowie auf, das schön disharmonische Aladdin Sane , mit Mike Garsons Klavier, das exakt die Tonlage seiner Gedanken traf.
    Leere Limodosen und ein leeres Päckchen Zigaretten starrten ihn von unten an. Er kannte Jacks Adresse nicht. Der Einzige, der sie ihm hätte geben können, war Claverhouse, aber er hatte keine Lust, das Gespräch wieder aufzunehmen. Er unterbrach Bowie, legte dafür Quadrophenia auf. Auf dem Cover: »Schizophrenie? I'm bleeding Quadrophenic«. Was den Nagel ziemlich genau auf den Kopf traf.
    Um Viertel nach zwölf klingelte das Telefon. Es war Jack Morton.
    »Na, wieder gesund zurück?«, fragte Rebus.
    »Putzmunter.«
    »Hast du mit Claverhouse gesprochen?«
    »Er kann warten, bis er dran ist. Ich hatte dir gesagt, ich würde zurückrufen.«
    »Also was war?«
    »Eine hochnotpeinliche Befragung, könnte man sagen. Irgendso'n Typ mit schwarz gefärbten Haaren, lockig... knackenge Jeans.«
    »Pretty-Boy.«
    »Trägt Mascara.«
    »Sieht so aus. Was kam unterm Strich raus?«
    »Zweite Hürde genommen. Bislang hat mir noch keiner verraten, worin der Job besteht. Heute Abend war erst so eine Art Vor spiel. Wollte alles über mich wissen, meinte, mit meinen Geldsorgen wäre es bald vorbei, wenn ich ihnen bei der Lösung eines ›kleinen Problems‹ helfen könnte - so Pretty-Boys Worte.«
    »Hast du gefragt, was das Problem ist?«
    »Er wollte es mir nicht sagen. Wenn du mich fragst, geht er zu Telford, bespricht die Sache mit ihm. Dann gibt's ein zweites Treffen, und da erfahre ich, um was es geht.«
    »Und dann bist du verkabelt?«
    »Ja.«
    »Und was, wenn sie dich filzen?«
    »Claverhouse kommt an Miniaturgeräte ran, in

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