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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Manschettenknöpfen und so.«
    »Wobei Manschettenknöpfe genau zu deinem momentanen Outfit passen dürften.«
    »Stimmt. Vielleicht lässt sich ein Sender in einen Buchmacher-Kuli einbauen.«
    »Schon besser.«
    »Ja, satte Leistung, dafür, dass ich fix und fertig bin.«
    »Wie war die Stimmung?«
    »Gespannt.«
    »Von Tarawicz oder Shoda was gesehen?«
    »Nein, bloß Pretty-Boy und das Dreckige Duo.«
    »Claverhouse nennt sie Tweedledum und Tweedledee.«
    »Du hast also mit ihm gesprochen?«
    »Als du dich nicht gemeldet hast.«
    »Ich bin gerührt. Glaubst du, er packt's?«
    »Claverhouse?« Rebus dachte nach. »Mir war wohler, wenn ich an seiner Stelle wäre. Aber damit bin ich wahrscheinlich in der Minderheit.«
    »Ich hab das nicht gesagt.«
    »Du bist ja auch ein Freund, Jack.«
    »Sie checken mich durch. Aber es ist alles geregelt. Mit etwas Glück bestehe ich den Test.«
    »Was haben die zu deinem plötzlichen Auftauchen bei Maclean's gesagt?«
    »Man hat mich aus einem anderen Werk dorthin versetzt. Sollten sie sich vergewissern wollen, stehe ich in den Personalakten.« Morton schwieg einen Moment. »Eins wüsste ich gern...«
    »Was?«
    »Pretty-Boy hat mir einen Hunderter als Anzahlung gegeben. Was soll ich tun?«
    »Das musst du mit deinem Gewissen abmachen, Jack. Bis bald.«
    »Nacht, John.«
    Zum ersten Mal seit längerem schaffte es Rebus tatsächlich bis ins Bett. Sein Schlaf war tief und traumlos.
31
    Als Rebus am nächsten Morgen im Krankenhaus ankam, waren Ärzte in weißen Kitteln gerade mit Sammy beschäftigt: maßen ihren Puls, leuchteten in ihre Pupillen. Sie schlössen sie an einen weiteren Apparat an; eine Schwester kämpfte mit den ineinander verhedderten dünnen bunten Kabeln. Rhona sah etwas müde aus. Sie sprang auf und lief ihm entgegen.
    »Sie ist aufgewacht!«
    Er brauchte eine Sekunde, um es zu verarbeiten. Rhona schüttelte ihn.
    »Sie ist aufgewacht , John!«
    Er drängte sich an ihr vorbei ans Bett.
    »Wann?«
    »Heute Nacht.«
    »Warum hast du mich nicht angerufen?«
    »Ich hab's drei-, viermal versucht. Es war immer besetzt. Ich hab's auch bei Patience versucht, aber da hat niemand abgenommen.«
    »Was ist passiert?« Für ihn sah Sammy genauso aus wie immer.
    »Sie hat einfach die Augen geöffnet... Nein, zuerst war es so, als würde sie die Augen bewegen. Unter den Lidern, du weißt schon. Dann hat sie die Augen aufgemacht.«
    Rebus sah, dass sich das medizinische Personal bei seiner Arbeit behindert fühlte. Ein Teil von ihm hätte am liebsten losgebrüllt - Wir sind ihre Eltern, verdammte Scheiße! Die andere Hälfte wollte, dass sie alles in ihrer Macht Stehende taten, um sie wieder ins Leben zurückzuholen. Er fasste Rhona bei der Schulter und führte sie hinaus auf den Flur.
    »Hat sie... hat sie dich angesehen? Hat sie irgendwas gesagt?«
    »Sie hat einfach an die Decke gestarrt, auf die Neonröhren. Dann dachte ich, sie würde gleich blinzeln, aber sie hat die Augen einfach wieder geschlossen.« Rhona brach in Tränen aus. »Es war so... als hätte ich sie ein zweites Mal verloren!«
    Rebus nahm sie in die Arme.
    »Sie hat es einmal getan«, flüsterte er ihr ins Ohr, »sie wird es noch einmal tun.«
    »Genau das hat auch einer der Ärzte gesagt. Er meinte, sie wären alle ›sehr optimistisch. Ach John, ich wollte es dir sagen! Ich wollte es jedem sagen!«
    Und er hatte währenddessen nur an die Arbeit gedacht. Hatte mit Claverhouse und Jack Morton telefoniert. Dabei war er es ja, der Sammy das alles eingebrockt hatte. Sammy und Candice - in einen Teich geworfene Steinchen. Und jetzt hatten sich die kleinen Wellen so weit ausgebreitet, dass er das Zentrum, den Ausgangspunkt fast nicht mehr erkennen konnte. Genauso wie damals in ihrer Ehe, als die Arbeit ihn völlig vereinnahmt hatte, zum reinen Selbstzweck geworden war. Und Rhonas Worte: Du hast jede Beziehung ausgenutzt, die du je gehabt hast .
    Wiedergeboren zu werden ...
    »Tut mir Leid, Rhona«, sagte er.
    »Kannst du es Ned sagen?« Sie fing wieder an zu weinen.
    »Komm«, sagte er, »gehen wir was frühstücken. Bist du die ganze Nacht hier gewesen?«
    »Ich konnte nicht weg.«
    »Ich weiß.« Er küsste sie auf die Wange.
    »Der Fahrer...«
    »Was?«
    Sie sah ihn an. »Es ist mir inzwischen egal, wer sie angefahren hat oder ob er erwischt wird. Ich will nur, dass sie wieder aufwacht.«
    Rebus nickte, sagte ihr, dass er verstand, hielt die Konversation in Gang, war mit den Gedanken aber nicht so recht bei der

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