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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Edinburgh zu gefährlich war... Jemand hätte sich an ihn erinnern können.
    »Wissen Sie, wie weit es nach Newcastle ist?«
    »Ein paar Stunden?«
    »Mit dem Motorrad ist es ein Katzensprung. Noch etwas, das ich wissen sollte?«
    »Na ja, Telford setzte die Krabbe probeweise im Lieferwagen ein, aber das war wohl nichts.«
    »Was für einem Lieferwagen?«
    »Dem Eiscremewagen.«
    Rebus ließ fast den Hörer fallen. »Erklären Sie's mir.«
    »Ganz einfach: Telfords Knaben verkauften Stoff von einem Eiscremewagen aus. ›Fünf-Pfund-Special‹ haben sie das genannt. Man steckte dem Verkäufer einen Fünfer zu und bekam dafür einen Becher oder eine Waffel mit einem kleinen Zellophantütchen drin...«
    Rebus dankte Hannigan und legte auf. Fünf-Pfund-Specials: Mr. Taystee und seine Kunden, die bei jedem Wetter Eis aßen. Sein Revier: tagsüber in der Nähe von Schulen; nachts vor Telfords Klubs. Fünf-Pfund-Specials im Angebot, Telford machte seinen Schnitt... Der neue Benz: Mr. Taystees großer Fehler. Telfords Buchhalter dürften nicht lang gebraucht haben, um herauszufinden, dass ihr Knabe in die eigene Tasche wirtschaftete. Telford beschließt, mit Mr. Taystee ein Exempel zu statuieren...
    Allmählich fügte sich eins zum anderen. Er ließ seinen Stift durch die Luft wirbeln, fing ihn wieder auf und wählte eine weitere Nummer, dieses Mal in Newcastle.
    »Nett, von Ihnen zu hören«, sagte Miriam Kenworthy. »Was Neues von Ihrer Freundin?«
    »Sie ist hier aufgetaucht.«
    »Toll.«
    »In Mr. Pink Eyes' Gefolge.«
    »Nicht so toll. Ich habe mich schon gefragt, wo er steckt.«
    »Aber zum Sightseeing ist er nicht hier.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Was der eigentliche Grund meines Anrufs ist.«
    »Ja?«
    »Ich wüsste gern, ob er je mit Machete-Attacken in Verbindung gebracht wurde.«
    »Macheten? Lassen Sie mich mal nachdenken...« Sie schwieg so lange, dass er schon dachte, die Verbindung sei unterbrochen. »Wissen Sie, ganz entfernt klingelt da schon was. Ich schau mal eben, was der Computer...« Klickedicklack auf ihrer Tastatur. Rebus biss sich auf die Unterlippe, biss sie sich fast blutig.
    »Klar, natürlich«, sagte sie. »Vor einem knappen Jahr, eine Straßenschlacht in einer Siedlung. Angeblich rivalisierende Banden, aber jeder wusste, was dahintersteckte: nämlich Drogen und Grenzverletzungen.«
    »Und wo Drogen sind, da ist auch Tarawicz?«
    »Es heißt, seine Männer seien an der Sache beteiligt gewesen.«
    »Und sie benutzten Macheten?«
    »Einer von ihnen. Er heißt Patrick Kenneth Moynihan, allgemein bekannt als ›PK‹.«
    »Können Sie mir eine Personenbeschreibung geben?«
    »Ich kann Ihnen sein Bild faxen. Aber fürs Erste: groß, massig, schwarzes Haar, schwarzer Bart.«
    Er gehörte nicht zu Tarawicz' Reisebegleitung. Mr. Pink hatte zwei seiner besten Muskelmänner in Newcastle zurückgelassen. Aus Sicherheitsgründen. Rebus verbuchte PK als einen der zwei Angreifer von Paisley - womit Cafferty erneut entlastet war.
    »Danke, Miriam. Hören Sie, wegen dieses Gerüchts...«
    »Helfen Sie mir auf die Sprünge.«
    »Dass Telford Tarawicz beliefert und nicht umgekehrt: Gibt's irgendwas, das die Theorie stützen würde?«
    »Wir haben Tarawicz und seine Männer beschattet. Ein paar Spritztouren auf den Kontinent, aber bei der Wiedereinreise waren sie immer sauber.«
    »Haben Sie an der Nase rumgeführt?«
    »Was uns veranlasst hat, die Sache neu zu überdenken.«
    »Wo könnte Telford den ganzen Stoff herhaben?«
    »So weit waren wir mit dem Überdenken noch nicht gediehen.«
    »Tja, danke noch mal...«
    »Hey, lassen Sie mich hier nicht so hängen! Sagen Sie schon, was los ist ?«
    »Alles, was nicht festgenietet ist. Bis dann, Miriam.«
    Rebus holte sich einen Kaffee, tat ohne nachzudenken Zucker hinein, merkte es erst, als er den halben Becher ausgetrunken hatte. Tarawicz setzte Telford zu. Telford gab Cafferty die Schuld. Der daraus resultierende Krieg würde Caffertys Ende bedeuten und Telford schwächen. Dann würde Telford den Maclean's-Bruch durchziehen, aber verpfiffen werden...
    Und Tarawicz würde das dadurch entstehende Vakuum ausfüllen. Das war von Anfang an der Plan gewesen. Bluesbreakers: »Double-Crossing Time«. Zeit für Doppelspielchen. Herrgott, war das schön: die zwei Rivalen aufeinander hetzen und das Ende des Gemetzels abwarten...
    Die Beute: kannte Rebus noch nicht. Aber es musste etwas Großes sein. Tarawicz, so lautete die Theorie, bezog seine Drogen nicht aus

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