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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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werde«, sagte Rebus leise, »wenn Sie dafür versprechen, nicht mehr die kaputte Schallplatte zu spielen.«
    Claverhouse' Backenmuskeln arbeiteten, aber schließlich rang er sich ein verlegenes Lächeln ab.
    »Na, dann machen wir uns wieder an die Arbeit.«
    Nicht dass es für sie viel zu tun gegeben hätte. Jack Morton fuhr eine Doppelschicht, würde erst nachmittags um drei anfangen. Von da an wollten sie das Werksgelände observieren, nur für den Fall, dass Telford seinen Zeitplan änderte. Das bedeutete, dass die Beamten das große Lokalderby verpassen würden: Hibs gegen Hearts im Easter Road. Rebus hatte auf einen Drei-zu-zwei-Sieg der Hibernians gesetzt.
    Ormistons Kommentar: »So leicht werden Sie Ihre Knete nie wieder loswerden.«
    Rebus setzte sich an einen der Computer und machte sich wieder an die Arbeit. Siobhan Clarke war schon schnüffeln gekommen.
    »Insiderbericht für ein Revolverblatt?«
    »Das Glück müsste ich mal haben.«
    Er versuchte, sich möglichst verständlich auszudrücken. Als er mit dem Ergebnis zufrieden war, druckte er zwei Kopien aus. Dann verließ er das Büro, um zwei hübsche, grellbunte Aktendeckel zu besorgen...
    Er gab eines der zwei Exemplare ab und fuhr dann wieder nach Hause, zu unruhig, um sich in Fettes groß nützlich machen zu können. Drei Männer erwarteten ihn im Treppenhaus. Zwei weitere traten hinter ihm ein und versperrten ihm den einzigen Fluchtweg. Rebus erkannte Jake Tarawicz und einen seiner Muskelmänner vom Schrottplatz. Die anderen waren ihm fremd.
    »Treppe rauf«, befahl Tarawicz. Rebus war ein Gefangener.
    »Tür aufschließen.«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie kommen, hätte ich ein paar Bier besorgt«, sagte Rebus, während er nach den Schlüsseln kramte. Er fragte sich, was sicherer wäre: sie reinzulassen oder auszusperren? Tarawicz gab ein Zeichen mit dem Kopf und nahm ihm die Entscheidung ab. Hände packten Rebus' Arme, andere langten in sein Jackett und seine Hose, fanden die Schlüssel. Er verzog keine Miene, hielt den Blick auf Tarawicz gerichtet.
    »Großer Fehler«, sagte er.
    »Rein!«, befahl Tarawicz. Sie schoben Rebus in die Diele, dann weiter ins Wohnzimmer.
    »Setzen.«
    Hände drückten Rebus aufs Sofa.
    »Lassen Sie mich wenigstens eine Kanne Tee kochen«, sagte er. Innerlich zitterte er im Bewusstsein dessen, was er alles nicht verraten durfte.
    »Hübsche Wohnung«, sagte Mr. Pink Eyes. »Aber man merkt gleich das Fehlen einer Frau.« Er wandte sich zu Rebus. »Wo ist sie?« Zwei der Männer hatten sich verzogen, um die Wohnung zu durchsuchen.
    »Wer?«
    »Ich meine, an wen sollte sie sich sonst wenden? An Ihre Tochter nicht... nicht jetzt, wo sie im Koma liegt.« Rebus starrte ihn an. »Woher wissen Sie das?« Die zwei Männer kehrten ins Zimmer zurück, schüttelten den Kopf.
    »Man hört so manches.« Tarawicz zog einen Stuhl heran und setzte sich.
    »Macht's euch gemütlich, Jungs. Wo ist die Krabbe, Jake?« Eine Frage, die man vielleicht von ihm erwartete.
    »Newcastle. Was kümmert Sie das?« Rebus zuckte die Achseln.
    »Jammerschade das mit Ihrer Tochter. Aber sie wird doch wieder, oder?« Rebus gab keine Antwort. Tarawicz lächelte. »Kassenärzte... in die hätte ich auch kein Vertrauen.« Kurze Pause. »Wo ist sie, Rebus?«
    »Meine geschulte detektivische Kombinationsgabe lässt mich vermuten, dass Sie Candice meinen.« Was bedeutete, dass sie abgehauen war, sich endlich einmal was zugetraut hatte. Rebus war stolz auf sie.
    Tarawicz schnippte mit den Fingern. Arme umklammerten Rebus von hinten, rissen seine Schultern zurück. Ein Mann trat vor und verpasste ihm einen Kinnhaken. Trat wieder zurück. Zweiter Mann vor: Schläge in den Magen. Eine Hand packte ihn bei den Haaren, zwang ihm den Kopf in den Nacken. Er sah den Handkantenschlag nicht, der auf seine Kehle zielte. Als er dann kam, hatte er das Gefühl, er würde gleich seinen Kehlkopf aushusten. Sie ließen ihn los. Er klappte nach vorn, die Hände an der Kehle, nach Atem ringend. Ein paar Zähne fühlten sich locker an, und die Wangenschleimhaut war aufgeplatzt. Er holte ein Taschentuch heraus, spuckte Blut.
    »Unglücklicherweise«, sagte Tarawicz währenddessen, »habe ich keinerlei Sinn für Humor. Deswegen hoffe ich, Sie halten es nicht für einen Scherz, wenn ich sage, dass ich Sie, falls es nötig sein sollte, töten werde.« Rebus schüttelte seinen Kopf frei von allen Geheimnissen, die er wusste, all der Macht, die er über Tarawicz besaß. Er sagte

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