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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Wahrheit ziemlich schnell aus dir rausholen.«
    »Wie gesagt, John, der ganze Plan ist unausgegoren. Eins muss ich ihnen aber lassen - überprüft haben sie mich. Schienen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.«
    »Wer wird im Laster sitzen?«
    »Zehn Männer, bis an die Zähne bewaffnet. Morgen soll ich Telford eine Planskizze von der Anlage zukommen lassen, mitteilen, wie viele Leute da sein werden, wie das Alarmsystem funktioniert...«
    »Was springt für dich dabei raus?«
    »Fünf Riesen. Das hat er richtig geschätzt: Mit fünf kann ich meine Schulden abzahlen, und es bleibt mir noch ein Batzen übrig.«
    Fünf Riesen: der Betrag, den Joseph Lintz von seiner Bank abgehoben hatte...
    »Deine Story nehmen sie dir ab?«
    »Sie haben meine Wohnung beobachtet.«
    »Und hierher sind sie dir nicht gefolgt?«
    Morton schüttelte den Kopf, und Rebus berichtete ihm, was er herausgefunden hatte und was er vermutete. Während Morton sich die Informationen durch den Kopf gehen ließ, stellte ihm Rebus eine Frage.
    »Wie will Claverhouse die Sache durchziehen?«
    »Das Bandmaterial ist gut: Telford redet, ich spreche ihn ein paar Mal wohlweislich mit Namen an - ›Mr. Telford‹ und ›Tommy‹. Es besteht kein Zweifel, dass er es auf der Aufnahme ist. Aber... Claverhouse will Telfords Crew auf frischer Tat ertappen.«
    »>Wir müssen es richtig machen‹.«
    »Das scheint sein Slogan zu sein.«
    »Steht der Tag fest?«
    »Samstag, wenn alles gut geht.«
    »Wetten, dass wir am Freitag einen Tipp bekommen?«
    »Wenn deine Theorie stimmt.«
    »Wenn sie stimmt«, pflichtete Rebus ihm bei.
33
    Der Tipp ging erst Samstagmittag ein, aber als er kam, wusste Rebus, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte.
    Claverhouse war der Erste, der ihm gratulierte, was Rebus überraschte, da Claverhouse viel am Hals hatte, und als der Anruf gekommen war, sehr beiläufig tat. An den Wänden des Crime-Squad-Büros hingen detaillierte Pläne der Drogenfabrik sowie die Dienstpläne der Mitarbeiter. Farbige Sticker zeigten, wo sich wer jeweils aufhielt. Während der Nacht waren es normalerweise nur die Leute vom Sicherheitsdienst, es sei denn, ein Großauftrag erforderte Sonderschichten. In dieser Nacht würde das Wachpersonal Verstärkung durch die Polizei von Lothian und Borders erhalten. Zwanzig Beamte auf dem Werksgelände, mit Scharfschützen auf Dächern und an einzelnen strategisch wichtigen Fenstern. Ein Dutzend Autos und Mannschaftswagen in Reserve. Für Claverhouse war es die größte Operation seiner bisherigen Laufbahn; die Erwartungen an ihn waren hoch. Wie ein Mantra wiederholte er: »Wir müssen es richtig machen«, und er würde »nichts dem Zufall überlassen.«
    Rebus hatte sich die Bandaufzeichnung des Anrufs angehört: »Seien Sie heute Nacht am Maclean's-Werk in Slateford. Um zwei Uhr früh steigt da ein Bruch. Zehn Männer, bewaffnet, in einem Laster. Wenn Sie's geschickt anstellen, können Sie sie alle schnappen.«
    Schottischer Akzent, aber dem Klang nach ein Ferngespräch. Rebus lächelte und sagte laut: »Alles klar, Crab?«
    Kein Wort von Telford, was interessant war. Telfords Männer waren loyal: Sie würden wortlos in den Knast wandern. Und Tarawicz konnte zu Recht behaupten, dass er Telford nicht verpfiffen hatte. Er wusste ja nicht, dass die Polizei schon eine Tonbandaufzeichnung besaß, die Telfords Beteiligung an der Sache bewies. Was bedeutete, dass er Telford entwischen lassen wollte... Nein, noch einmal nachdenken. War der Plan erst einmal geplatzt und saßen zehn seiner besten Männer in U-Haft, brauchte Telford gar nicht hinter Schloss und Riegel zu wandern. Tarawicz wollte ihn lieber draußen haben, ohne Deckung, verunsichert, im Visier der Yakuza, bloßgestellt und blamiert. So konnte er jederzeit abgeschossen oder gezwungen werden, alles abzugeben. Ganz ohne Blutvergießen; es würde eine schlichte geschäftliche Transaktion sein.
    »Wir müssen es...«
    »Richtig machen«, sagte Rebus. »Claverhouse, das wissen wir langsam, okay?«
    Claverhouse verlor die Beherrschung. »Sie sind hier bloß, weil ich Sie dulde! Also dass eins klar ist: Ich brauch nur einmal mit den Fingern zu schnippen, und Sie sind draußen, kapiert?«
    Rebus starrte ihn an. Ein Schweißtropfen rann Claverhouse' linke Schläfe hinunter. Ormiston sah von seinem Schreibtisch auf. Siobhan Clarke, die gerade einen anderen Beamten anhand eines der Pläne instruiert hatte, verstummte.
    »Ich verspreche, dass ich ein braver Junge sein

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