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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Panikknopf...«
    Rebus sah auf die Wand neben der Wohnungstür. Ein großer roter Knopf. Er hatte angenommen, dass er dazu diente, die Treppenhausbeleuchtung einzuschalten oder so.
    »Wann immer jemand kommt, wer es auch sein mag, soll ich darauf drücken.«
    Rebus öffnete die Tür. »Und tun Sie das auch?« Zwei sehr breitschultrige Männer standen auf der Fußmatte.
    »O ja«, antwortete Mrs. Hetherington. »Das tu ich immer.«
    Für Schläger waren sie sehr höflich. Rebus zeigte ihnen seinen Dienstausweis und erklärte den Grund seines Besuchs. Er fragte sie, wer sie seien, woraufhin sie erklärten, sie wären »Repräsentanten des Hauseigentümers.« Aber die Gesichter kannte er: Kenny Houston, Ally Cornwell. Houston - der Hässliche von beiden - war für Telfords Türsteher zuständig; Cornwell, der mit der Catcher-Figur, war Muskelmann ohne Portefeuille. Die kleine Farce ging mit Humor und guter Laune von Seiten aller Beteiligen über die Bühne. Sie begleiteten ihn nach unten. Auf der anderen Straßenseite stand Tommy Telford in der offenen Tür des Cafes und drohte scherzhaft mit dem Finger. Ein Passant durchquerte Rebus' Gesichtsfeld. Rebus erkannte zu spät, wer es war. Riss den Mund auf, um etwas zu rufen, sah dann, wie Telford den Kopf hängen ließ, sich mit beiden Händen ins Gesicht griff. Kreischte.
    Rebus rannte über die Straße, riss den Passanten herum: Ned Farlowe. Eine Flasche fiel Farlowe aus der Hand. Telfords Männer rückten von allen Seiten näher. Rebus ließ Telford nicht los.
    »Ich nehme diesen Mann fest«, sagte er. »Er gehört mir , kapiert?«
    Ein Dutzend Gesichter, die ihn böse anstarrten. Und Tommy Telford zusammengeklappt, auf dem Boden kniend.
    »Schaffen Sie Ihren Boss ins Krankenhaus«, forderte Rebus die Männer auf. »Den hier nehme ich mit aufs Revier...«
    Ned Farlowe saß auf der Pritsche in einer der Zellen. Die Wände waren blau gestrichen, in der Umgebung der Kloschüssel braun verschmiert. Farlowe wirkte ausgesprochen selbstzufrieden.
    »Säure?«, sagte Rebus, in der Zelle auf und ab gehend. »Säure? Diese ganzen Recherchen müssen Ihnen zu Kopf gestiegen sein.«
    »Er hat bekommen, was er verdiente.«
    Rebus funkelte ihn an. »Sie haben keine Ahnung, was Sie getan haben.«
    »Ich weiß genau , was ich getan habe.«
    »Er wird Sie umbringen.«
    Farlowe zuckte die Achseln. »Bin ich verhaftet?«
    »Da können Sie Gift drauf nehmen, Jungchen. Ich will Sie aus der Schusslinie halten. Wenn ich nicht da gewesen wäre...« Aber daran wollte er gar nicht denken. Er starrte Farlowe an, Sammys Freund, der gerade einen Frontalangriff auf Telford inszeniert hatte, die Art Angriff, die, wie Rebus wusste, sinnlos war.
    Jetzt würde Rebus seine Anstrengungen verdoppeln müssen, sonst war Ned Farlowe ein toter Mann... und wenn Sammy wieder zu sich kam, wollte er sie nicht mit derartigen Neuigkeiten begrüßen.
    Er fuhr zurück in Richtung Fleet Street, parkte in einiger Entfernung und ging das letzte Stück zu Fuß. Telford hatte die Straße fest im Griff, da bestand kein Zweifel. Seine Wohnungen an alte Leute zu vermieten mochte ein Akt der Mildtätigkeit gewesen sein, aber er hatte weiß Gott dafür gesorgt, dass es auch seinen Interessen diente. Rebus fragte sich, ob Cafferty unter den gleichen Umständen clever genug gewesen wäre, an »Panikknöpfe« zu denken. Er vermutete, eher nicht. Cafferty war nicht blöd, aber das meiste, was er tat, tat er instinktiv. Rebus bezweifelte, dass Tommy Telford in seinem ganzen Leben je etwas Unüberlegtes gemacht hatte.
    Er überwachte die Fleet Street, weil er einen Angriffspunkt brauchte, das schwächste Glied in der Kette finden musste, die Telford umgab. Nach zehn Minuten im eisigen Wind kam ihm eine bessere Idee. Er rief mit seinem Handy eines der Taxiunternehmen an. Wies sich aus und fragte, ob Henry Wilson gerade Schicht habe. Hatte er.
    Rebus bat die Funkzentrale, ihm Henry zu schicken. So einfach war das.
    Zehn Minuten später fuhr Wilson vor. Er trank gelegentlich ein Glas oder zwei im Ox, und gerade das war sein Problem. Betrunken am Steuer eines Taxis. Zum Glück war Rebus gerade vor Ort gewesen und hatte die Sache ausbügeln können; mit dem Resultat, dass Wilson ihm was schuldete. Etliches schuldete. Er war groß, kräftig gebaut, hatte kurzes schwarzes Haar und einen langen schwarzen Bart, dazu eine gesunde rote Gesichtsfarbe, und er trug immer karierte Hemden. Für Rebus war er »der Holzfäller«.
    »Müssen Sie

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