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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Kassetten? Sie sagten doch, ein paar wären gestohlen worden?«
    »Opernmusik - Figaros Hochzeit und Verdis Macbeth.« Rebus kniff die Augen zusammen, dachte nach. »Und dann noch eine Kassette mit Filmmusik, berühmte Themen. Plus Roy Orbisons GreatestHüs.« Letztere von der Ehefrau. Rebus wusste, was das Wiesel dachte: Wer immer das Zeug geklaut hatte, würde versuchen, es in Pubs oder im Rahmen eines Kofferraum-Flohmarkts zu verscherbeln. Solche Flohmärkte waren Clearingstellen für Geklautes. Aber denjenigen zu finden, der das Auto ausgeräumt hatte, bedeutete noch lange nicht, den Fahrer zu erwischen... Es sei denn, der Junge, derjenige, der das Zeug hatte mitgehen lassen, dessen Abdrücke am Auto waren, hatte jemanden gesehen: hatte auf der Straße rumgelungert, beobachtet, wie das Auto mit kreischenden Reifen hielt, ein Mann heraussprang und das Weite suchte...
    Ein Augenzeuge, jemand, der den Fahrer beschreiben könnte.
    »Die einzigen Abdrücke, die wir gefunden haben, waren zu klein, vielleicht von einem Kind.«
    »Das ist interessant.«
    »Wenn ich sonst noch was für Sie tun kann«, sagte Rebus, »ein Wort genügt.« Das Wiesel legte auf.
    »Sony ist eine gute Marke«, meinte Claverhouse diplomatisch-neugierig.
    »Zeug aus einem geklauten Auto«, erklärte Rebus. »Könnte inzwischen irgendwo aufgetaucht sein.«
    Ormiston hatte den Tee fertig. Rebus ging sich einen Stuhl holen, sah jemanden an der offenen Tür vorbeigehen, ließ den Stuhl fallen und rannte auf den Korridor, packte einen Arm.
    Abernethy wirbelte herum, erkannte, wer es war, und entspannte sich.
    »Netter Trick, Jungchen«, sagte er. »Um ein Haar hätten Sie Ihre Zähne verschluckt.« Er mahlte an einem Kaugummi.
    »Was machen Sie denn hier?«
    »'n Höflichkeitsbesuch.« Abernethy blickte zurück zur offenen Tür, ging darauf zu. »Und Sie?«
    »Arbeiten.«
    Abernethy las das Schild an der Tür. »Crime Squad«, sagte er in amüsiertem Ton, während er das Büro und die Leute darin musterte. Die Hände in den Taschen, stolzierte er hinein. Rebus folgte ihm.
    »Abernethy, Special Branch«, stellte sich der Londoner vor. »Diese Musik ist eine gute Idee: ideal bei Verhören, um den Willen des Verdächtigen zu brechen.« Er lächelte, sah sich im Raum um, als trage er sich mit dem Gedanken, dort einzuziehen. Der Becher, der für Rebus bestimmt war, stand vorn an der Ecke des Schreibtischs. Abernethy nahm einen schlürfenden Schluck, verzog dann das Gesicht und fing wieder an zu kauen. Die drei Beamten vom Crime Squad waren zu einem Tableaux erstarrt. Plötzlich sahen sie wie ein richtiges Team aus: Es hatte Abernethys Anwesenheit bedurft, um das zu bewerkstelligen.
    Er hatte dafür ganze zehn Sekunden gebraucht.
    »Woran arbeiten Sie?« Niemand antwortete. »Muss mich an der Tür verlesen haben«, sagte Abernethy. »Richtig heißt es wohl ›Stumme Squad‹.«
    »Können wir etwas für Sie tun?«, fragte Claverhouse mit ruhiger Stimme und feindseligem Blick.
    »Ich weiß nicht. John hat mich hier reingeschleift.«
    »Und jetzt schleife ich Sie wieder raus«, sagte Rebus und packte ihn am Arm. Abernethy schüttelte ihn ab, ballte die Fäuste. »Zwei Worte auf dem Korridor... bitte.«
    Abernethy lächelte. »Manieren machen den Mann, John.«
    »Was sagt das über Sie aus?«
    Abernethy drehte sich langsam um, musterte Siobhan Clarke, die gerade gesprochen hatte.
    »Ich bin bloß ein netter Typ mit einem Herz aus Gold und dreißig dicken Zentimetern Überzeugungskraft.« Er grinste sie an.
    »Passend zu ihrem ebenso dicken IQ von 30«, sagte sie und wandte sich wieder dem Bericht zu. Ormiston und Claverhouse gaben sich keine allzu große Mühe, ihr Lachen zu verbergen, als Abernethy aus dem Büro stürmte. Rebus konnte noch sehen, wie Ormiston Clarke auf die Schulter klopfte, bevor er dem Special-Branch-Mann nach draußen folgte.
    »Was'n Miststück«, schimpfte Abernethy. Er war unterwegs zum Ausgang.
    »Sie ist eine Freundin von mir.«
    »Und da heißt es immer, man könne sich seine Freunde aussuchen...« Abernethy schüttelte den Kopf.
    »Was führt Sie erneut hierher?«
    »Da fragen Sie noch?«
    »Lintz ist tot. Was Sie betrifft, ist der Fall damit abgeschlossen.« Sie verließen das Gebäude.
    »Und?«
    »Und«, beharrte Rebus, »Sie fahren trotzdem den ganzen Weg hier rauf. Was gibt es so Wichtiges, das sich nicht mit einem Anruf oder Fax hätte erledigen lassen?«
    Abernethy blieb stehen. »Offene Fragen.«
    »Was für offene

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