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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Taxiunternehmen abgesehen.« Wilson hielt inne. »Nicht dass Big Ger ein Taxiunternehmen hätte , nur dass wir uns verstehen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie Telford es Cafferty abzunehmen gedenkt?«
    »Den Fahrern Angst einjagen, dass sie das Feld räumen, oder sie dazu bringen, die Seiten zu wechseln.«
    »Wie steht's mit Ihrer Firma, Henry?«
    »Ehrlich, legal und anständig, Mr. Rebus.«
    »Telford hat ihr also keine Avancen gemacht?«
    »Noch nicht.«
    »Da kommen sie wieder.« Die zwei Range Rover bogen in die Straße ein. Von der Politesse war weit und breit nichts zu sehen. Ein paar Minuten später trat Telford aus dem Hotel, mit ihm ein Japaner mit modischer Igelfrisur und einem schimmernden aquamarinblauen Anzug. Er trug einen Aktenkoffer, sah aber nicht wie ein Geschäftsmann aus. Vielleicht lag es an der Sonnenbrille, die nicht recht zum dämmrigen Spätnachmittagslicht passte vielleicht auch an der Zigarette, die ihm aus einem der heruntergezogenen Mundwinkel hing. Die zwei Männer setzten sich in den Fond des vorderen Wagens. Der Japaner beugte sich nach vorn und zog mit irgendeiner scherzhaften Bemerkung den Teddybären an den Ohren. Telford wirkte nicht gerade begeistert.
    »Folgen wir ihnen?«, fragte Wilson. Er sah den Ausdruck in Rebus' Gesicht und drehte den Zündschlüssel herum.
    Sie fuhren in westlicher Richtung stadtauswärts. Rebus ahnte, wohin sie wollten, war aber gespannt, welche Route sie wählen würden. Wie sich herausstellte, war es mehr oder weniger dieselbe, die er mit Candice genommen hatte. Ihr war nichts bekannt vorgekommen, bis sie Juniper Green erreicht hatten, aber entlang der Straße gab es nicht allzu viel wieder zu erkennen. Auf der Slateford Road blinkte das hintere der beiden Autos und fuhr an den Straßenrand.
    »Was soll ich tun?«, fragte Wilson.
    »Fahren Sie weiter. Biegen Sie bei der nächsten Gelegenheit links ab, und wenden Sie. Dann warten wir, bis sie wieder an uns vorbeifahren.«
    Haddow war in einen Zeitungsladen gegangen. Gleiche Geschichte wie seinerzeit mit Candice. Merkwürdig, dass Telford während einer offensichtlich geschäftlichen Fahrt einen solchen Zwischenstopp erlaubte. Und was war mit dem Gebäude, für das er sich laut Candice anscheinend so interessiert hatte? Da war es: ein unauffälliges Backsteingebäude. Vielleicht eine Lagerhalle? Rebus konnte sich schon ein paar Gründe denken, warum Tommy Telford sich für eine Lagerhalle interessieren sollte. In dem Laden blieb Haddow drei Minuten - Rebus stoppte die Zeit. Währenddessen kam niemand heraus, er hatte also nicht etwa anstehen müssen. Zurück ins Auto, und weiter ging's. Sie fuhren in Richtung Juniper Green, und von da aus würde es mit Sicherheit zum Poyntinghame Country Club gehen. Kaum nötig, ihnen weiter zu folgen. Je mehr sie sich von der Stadt entfernten, desto mehr würde das Taxi auffallen. Rebus sagte Henry, dass er wenden sollte.
    Er ließ sich vor der Oxford Bar absetzen. Als er sich dem Eingang zuwandte, kurbelte Wilson sein Fenster herunter.
    »Sind wir jetzt quitt?«, rief er ihm nach.
    »Bis zum nächsten Mal, Henry.« Rebus drückte die Tür auf und verschwand im Lokal.
    Auf einem Barhocker thronend, mit Nachmittagsfernsehen und Bardame Margaret als Gesellschaft, bestellte Rebus einen Becher Kaffee und ein Cornedbeef-und-Rote-Bete-Brötchen. Als Hauptgang empfahl ihm Margaret ein bridie .
    »Ausgezeichneter Vorschlag«, pflichtete ihr Rebus bei. Er dachte über den japanischen Geschäftsmann nach, der nicht im mindesten wie ein Geschäftsmann ausgesehen hatte. Er war ganz Ecken und Kanten gewesen, ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt. Gestärkt, schlenderte Rebus vom Ox zurück zum Hotel und bezog seinen Beobachtungsposten in einer überteuerten Bar gegenüber dem Haupteingang. Er vertrieb sich die Zeit mit Telefonaten auf dem Handy. Als der Akku endlich seinen Geist aufgab, hatte er mit Hogan, Bill Pryde, Siobhan Clarke, Rhona und Patience gesprochen und wollte gerade die Revierwache Torphichen anrufen für den Fall, dass jemand das Backsteingebäude auf der Slateford Road kannte. Zwei Stunden krochen dahin. Er brach seinen persönlichen Rekord in Langsamtrinken: zwei Colas. Die Bar war nicht direkt überfüllt; es schien also keinen zu stören. Im Hintergrund lief immer wieder dasselbe Band ab. Beim dritten Durchgang von »Psycho Killer«
    hielten die Range Rover endlich vor dem Hotel. Telford und der Japse gaben sich die Hand, verneigten sich andeutungsweise

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