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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die Übernahme eines Country Clubs unter Dach und Fach zu bringen.«
    »Mit Tommy Telford im Schlepptau.«
    »John, wir sollten uns nicht verrennen...«
    »Matsumoto war Mitglied der Yakuza, Sir. Bislang kannte ich die Typen bestenfalls aus dem Fernsehen. Jetzt sind die plötzlich in Edinburgh.« Er schwieg einen Moment. »Finden Sie das nicht ein klitzekleines bisschen merkwürdig? Ich meine, beunruhigt Sie das überhaupt nicht? Ich weiß nicht, vielleicht setze ich meine Prioritäten falsch, aber es kommt mir vor, als würden wir in Pfützen herumplanschen, während uns ein Tsunami ins Haus steht!«
    Seine Hände hatten sich immer fester um den Becher gekrampft. Jetzt zerbrach das Ding, ein Stück fiel zu Boden, während Rebus zusammenzuckte. Er zog sich einen Keramiksplitter aus dem Handteller. Blut tropfte auf den Teppich. Gill Templer war aufgestanden, griff nach seiner Hand.
    »Lassen Sie mich sehen.«
    Er wandte sich abrupt ab. »Nein!« Viel zu laut. Kramte nach einem Taschentuch.
    »Ich hab Kleenex in meiner Handtasche.«
    »Ist schon in Ordnung.« Watson erzählte irgendwas von einem Sprung, den der Becher gehabt haben müsse; Templer starrte ihn an. Rebus wickelte sich weiße Baumwolle um die verletzte Hand.
    »Ich geh das eben abwaschen«, sagte er. »Mit Ihrer Erlaubnis, Sir?«
    »Nur zu, John. Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ich werd's überleben.«
    Es war kein schlimmer Schnitt. Kaltes Wasser half. Er trocknete sich mit Papierhandtüchern ab und warf sie dann ins Klo; spülte und wartete, bis sie wirklich weg waren. Dann der Erste-Hilfe-Kasten: ein halbes Dutzend Pflaster, die kleine Wunde ordentlich abdecken. Er ballte die Faust, keine undichten Stellen zu sehen. Das musste genügen.
    Er ging in sein Büro, nahm - wie von Watson befohlen -seine Memoiren in Angriff. Gill Templer kam herein, war offenbar der Meinung, er brauche ein paar nette Worte.
    »Keiner von uns glaubt, dass du das getan hast, John. Aber bei so einer Geschichte... der japanische Konsul stellt Fragen... da muss man sich einfach strikt an die Regeln halten.«
    »Letzten Endes geht's immer nur um Politik, was?« Er musste an Joseph Lintz denken.
    Um Mittag schaute er bei Ned Farlowe vorbei, fragte, ob er etwas brauche. Farlowe wollte Sandwiches, Bücher, Zeitungen, ein bisschen Gesellschaft. Er sah abgespannt aus, gefängnismüde. Vielleicht würde er bald auf die Idee verfallen, nach einem Anwalt zu verlangen. Ein Anwalt -jeder Anwalt - hätte ihn da schnell rausgeholt. Rebus gab seinen Bericht bei Watsons Sekretärin ab und verließ die Wache. Er war keine fünfzig Meter weit gekommen, als ein Wagen neben ihm am Bordstein hielt. Range Rover. Pretty-Boy am Steuer, der ihn aufforderte einzusteigen. Rebus warf einen Blick in den Fond.
    Telford. Salbe im verätzten Gesicht. Eine Schmalspurversion Jake Tarawicz'... Rebus zögerte. Bis zur Wache war es nur ein kurzer Spurt.
    »Steigen Sie ein«, wiederholte Pretty-Boy. Immer für eine Einladung dankbar, tat er wie ihm geheißen. Pretty-Boy wendete. Der riesige gelbe Teddy saß brav angeschnallt auf dem Beifahrersitz.
    »Es hat wohl nicht viel Sinn«, begann Rebus, »Sie zu bitten, Ned Farlowe in Frieden zu lassen?« Telford hatte andere Dinge im Kopf. »Er will Krieg, den kann er haben.«
    »Wer?«
    »Ihr Boss.«
    »Ich arbeite nicht für Cafferty.«
    »Erzählen Sie mir keine Märchen.«
    »Ich habe ihn schließlich eingebuchtet.«
    »Und halten seitdem mit ihm Händchen.«
    »Ich habe Matsumoto nicht umgebracht.«
    Telford sah ihn jetzt zum ersten Mal an, und Rebus blieb nicht verborgen, dass es ihn in den Fingern juckte, handgreiflich zu werden.
    »Sie wissen selbst, dass ich es nicht war«, fuhr Rebus fort.
    »Was soll das heißen?«
    »Dass Sie es waren, und jetzt wollen Sie mir -«
    Telfords Hände krallten sich um Rebus' Kehle. Rebus schüttelte sie ab, versuchte, Telford niederzuringen. Unmöglich im fahrenden Auto, im engen Fond eingeklemmt. Pretty-Boy bremste und stieg aus, öffnete Rebus' Tür und zerrte ihn auf den Bürgersteig. Telford stürzte hinterher, das Gesicht rot wie eine Tomate, die Augen aus den Höhlen quellend.
    »Das hängen Sie mir nicht an!«, brüllte er. Vorbeifahrende Autos verlangsamten neugierig ihr Tempo. Passanten brachten sich auf der anderen Straßenseite in Sicherheit.
    »Wem dann?«, fragte Rebus mit zittriger Stimme.
    »Cafferty!«, schrie Telford. »Sie und Cafferty versuchen, mich fertig zu machen!«
    »Ich sag Ihnen doch, ich

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