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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Mitglieder, in knapp zweieinhalbtausend Gruppierungen eingeteilt. Vollkommen skrupellos, aber auch sehr klug und raffiniert.
    Streng hierarchische Struktur, für Außenstehende praktisch nicht zu durchschauen. Wie eine Geheimgesellschaft. Sie haben sogar etwas wie eine mittlere Managementebene, die so genannte Sokaiya.«
    Rebus machte sich eifrig Notizen. »Wie schreibt man das?«
    Sie buchstabierte es ihm. »In Japan kontrollieren sie die Pachinko-Hallen - das sind so eine Art Glücksspielautomaten - und haben ihre Finger in so ziemlich jedem anderen illegalen Geschäft.«
    »Es sei denn, sie werden ihnen abgehackt. Und außerhalb von Japan?«
    »Das Einzige, was ich hier stehen habe, ist, dass sie teure Designerware für den schwarzen Markt ins Land schmuggeln, auch gestohlene Kunstgegenstände, mit denen sie reiche Sammler beliefern...«
    »Moment mal, Sie hatten mir doch gesagt, Jake Tarawicz hätte anfangs Ikonen aus Russland geschmuggelt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Mr. Pink Eyes Verbindungen zu den Yakuza haben könnte?«
    »Tommy Telford hat in letzter Zeit Chauffeur für sie gespielt. Es gibt ein Lagerhaus, für das sich alle zu interessieren scheinen, und einen Country Club.«
    »Was ist in dem Lagerhaus?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Vielleicht sollten Sie das herausfinden.«
    »Steht auf meiner Liste. Was anderes, diese Pachinko-Hallen... könnte man die mit unseren Spielhallen vergleichen?«
    »Durchaus.«
    »Eine weitere Verbindung zu Telford: Er beliefert die Hälfte der Pubs und Klubs der Ostküste mit Spielautomaten.«
    »Sie glauben, die Yakuza könnten in ihm einen möglichen Geschäftspartner gesehen haben?«
    »Keine Ahnung.« Er versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Zu früh am Morgen für so schwierige Fragen?«
    Er lächelte. »So ähnlich. Danke für Ihre Hilfe, Miriam.«
    »Keine Ursache. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Klar. Was Neues in Sachen Tarawicz?«
    »Nicht dass ich wüsste. Auch keine Spur von Candice, tut mir Leid.«
    »Danke noch einmal.«
    »Bis dann.«
    Curt stand in der offenen Tür. Er hatte Laborkittel und Handschuhe ausgezogen, und seine Hände rochen nach Seife.
    »Bis meine Assistenten eintrudeln, kann ich nicht viel machen.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Wie wär's mit Frühstück?«
    »Sie können sich doch selbst denken, wie das aussieht, John. Die Medien könnten uns in der Luft zerreißen. Mir fallen auf Anhieb gleich mehrere Journalisten ein, die ihren rechten Arm dafür hergeben würden, Sie ans Kreuz zu nageln.«
    Chief Superintendant Watson war in seinem Element. Hinter seinem Schreibtisch thronend, die Hände gefaltet, strahlte er die heitere Gelassenheit eines großen steinernen Buddha aus. Die gelegentlichen Krisen, mit denen ihn John Rebus konfrontierte, hatten den Farmer für die kleineren Widrigkeiten des Lebens gestählt und ihn Ruhe gelehrt.
    »Sie werden mich suspendieren«, erklärte Rebus mit Überzeugung - er befand sich nicht zum ersten Mal in einer solchen Situation. Er leerte den Becher Kaffee, den sein Chef ihm gegeben hatte, hielt ihn aber weiter mit beiden Händen umklammert. »Anschließend leiten Sie eine Untersuchung ein.«
    »Nicht sofort«, sagte er zu Rebus' Überraschung. »Zunächst will ich Ihre Aussage - und ich meine damit eine erschöpfende und ehrliche Erklärung Ihrer jüngsten Aktivitäten, Ihres Interesses an Mr. Matsumoto und Thomas Telford. Gehen Sie so ausführlich, wie Sie möchten, auf den Unfall Ihrer Tochter und Ihre etwaigen diesbezüglichen Verdachtsmomente ein - und vor allen Dingen auf deren Stichhaltigkeit . Telford hat uns schon einen Anwalt auf den Hals gehetzt, der unbequeme Fragen über das vorzeitige Ableben unseres japanischen Freundes stellt. Der Anwalt...« Watson sah Gill Templer an, die mit schmalem Mund neben der Tür saß.
    »Charles Groal«, sagte sie ausdruckslos.
    »Groal, ja. Er hat sich im Spielkasino umgehört, wo man ihm einen Mann beschrieb, der unmittelbar nach Matsumoto angekommen und unmittelbar nach ihm gegangen sein soll. Er scheint zu glauben, dass es sich dabei um Sie handelte.«
    »Werden Sie ihm das auszureden versuchen?«, fragte Rebus.
    »Wir sagen ihm überhaupt nichts, nicht bevor unsere eigenen Ermittlungen... Sie wissen schon. Aber ewig kann ich ihn nicht hinhalten, John.«
    »Haben Sie sich bei irgendwem erkundigt, was Matsumoto hier eigentlich wollte?«
    »Er arbeitet für eine Unternehmensberatungsfirma und war im Auftrag eines Klienten hier, um

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