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Rechtsdruck

Rechtsdruck

Titel: Rechtsdruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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nicht.«
    Hain stellte seine Bemühungen ein und steckte den Kopf ins Innere des
Fahrzeugs. »Was sagst du da? Du hast diesen Schmitt umgebracht?«
    Weiler nickte. »Bitte … helfen Sie mir. Ich … will …nicht sterben.«
    »Hör auf zu jammern, so schnell stirbt sich’s nicht. In einem Polo
wärst du vermutlich schon in der Hölle, aber nicht bei dieser Nobelkarre.«
    »Bitte, helfen Sie mir.«
    Hain zog den Kopf zurück und sah nach oben auf die Autobahn, wo gerade
ein paar Streifenwagen und ein Notarztwagen ankamen.
    Weiler fing nun laut an zu weinen. »Es war alles seine Idee. Ich wollte
doch nur …«
    »Wessen Idee war das alles? Gebauers?«
    Der Mann im Mercedes nickte und fing dabei an zu husten, wobei Blut
aus seinem Mund spritzte. »Bitte, ich will …«
    »Ich weiß, du willst nicht sterben«, erwiderte Hain ungerührt. »Das
wirst du vermutlich auch nicht, zumindest nicht heute. Warum hat Gebauer gewollt,
dass du diesen Schmitt umbringst?«
    »Weil ich … er …« Der Kopf des Mannes fiel nach vorne.
    »Interessant«, murmelte Hain und trat zur Seite, weil in diesem Augenblick
die Besatzung des Notarztwagens neben ihm auftauchte.

37
     
    Bernd Zwingenberg klopfte ungewöhnlich forsch an die Tür seines Chefs
und trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten. »Morgen, Herr Zeislinger.«
    Erich Zeislinger, der Zeitung lesend an seinem Schreibtisch saß, funkelte
ihn an. »Hab ich irgendwas von eintreten gesagt? Oder ja?«
    »Ich habe nichts gehört«, erwiderte Zwingenberg seelenruhig.
    »Und warum stehst du dann mitten in meinem Büro?«
    »Weil ich Neuigkeiten habe.«
    »Und? Raus damit.«
    »Gleich, Herr Zeislinger. Zuerst würde ich gerne mit Ihnen über meinen
Vertrag sprechen. Der läuft nach der Wahl aus, und ich würde Sie bitten, ihn für
die nächste Legislaturperiode zu verlängern.«
    Zeislinger brauchte einen Moment, um das Gehörte zu verstehen. »Hast
du Tinte gesoffen, Zwingenberg? Wie kommst du mir denn vor?«
    »Wie jemand, der die Informationen hat, die Ihnen den Arsch retten,
Herr Oberbürgermeister. Wie jemand, der das hat, was Gebauer ans Messer liefern
wird. Wie jemand, der dafür sorgt, dass Gebauer noch nicht mal zur Wahl antreten
wird. Genau so komme ich Ihnen vor.«
    Zeislinger schlug die Zeitung zu und lehnte sich zurück. »Soso, du
hast also das alles, was du mir hier erzählst, du Schwuchtel. Aber bevor du damit
rausrücken willst, muss ich deinen Vertrag verlängern?«
    »So habe ich mir das vorgestellt, ja. Und weil ich auf Nummer sicher
gehen möchte«, erklärte er mit einem Griff in seine Aktentasche, »habe ich hier
schon mal zwei unterschriftsreife Exemplare des Vertrages mitgebracht.« Er reichte
Zeislinger eine kleine Kladde, die der OB aufschlug und darin blätterte.
    »Und weil du so wichtige Informationen für mich hast, die meine Wiederwahl
garantieren, willst du gleich mal 2.000 Euro mehr im Monat.«
    »Das hätte ich auch von mir aus noch angesprochen, aber es stimmt,
ja. Ich denke, dass dieser kleine Bonus durchaus gerechtfertigt ist.«
    Zeislinger sah seinen Referenten durchdringend an, setzte sich aufrecht,
und verschränkte die Finger vor seinem mächtigen Bauch. »Wenn ich nicht sicher wäre,
wer hier vor mir steht, würde ich doch glatt sagen, dass du mich erpressen willst,
Zwingenberg. Aber du bist nicht der Wolf, für den du dich hältst, und den du mir
hier verkaufen willst. Also, erzähl mir, was es zu erzählen gibt, und dann mach
dich an deine Arbeit, bevor ich ernsthaft sauer werde.«
    Zwingenbergs Miene veränderte sich um keine Nuance. »Diesmal nicht,
Herr Zeislinger. Entweder Sie unterschreiben, oder Sie werden nicht wiedergewählt,
so einfach ist das. Letztlich haben Sie alleine die Entscheidungsgewalt über Ihr
Schicksal.«
    »Was glaubst du, wer du bist, du Schnösel«, brüllte Zeislinger los.
»Du glaubst wohl, dass du der Einzige bist, der an diese Informationen kommt? Wenn
so ein Spasti wie du da dran kommt, dann kommt jemand anderes garantiert auch dran.«
    »Lassen Sie es von mir aus darauf ankommen«, erwiderte Zwingenberg
ungerührt. »Dann werfen Sie mich jetzt raus und fragen sich in ein paar Wochen mit
Tränen in den Augen, warum Sie an diesem Morgen nicht auf mein Angebot eingegangen
sind.«
    Das schien zu wirken. Der OB überflog noch einmal kurz den Vertragsentwurf,
den sein Referent ihm vorgelegt hatte, griff zu einem Kugelschreiber vor sich, und
unterschrieb. Dann reichte er Zwingenberg das Dokument.
    Der junge Mann fing an zu

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