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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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wüsste er um die Männer, die ihr gefolgt waren. Er sagte aber kein Wort, bis die Kreuzung hinter ihnen lag und sie die Flughafenstraße hochfuhren.
    Selin lehnte sich in ihrem Sitz zurück und kniff beide Augen fest zu. Sie hatte keine Ahnung, wie es jetzt weiterging, brauchte dringend eine Pause, um sich zu sammeln, musste zugeben, dass sie heilfroh war, wieder im Wagen zu sitzen, neben ihm . Kaum merklich schielte sie zu Alex rüber und empfand trotz aller Fremdheit ein wohliges Vertrauen und Freude, dass sich ihre Wege noch nicht endgültig getrennt hatten, dass er in der Nähe gewesen war … Warum war er in der Nähe gewesen?
    Sein Handy meldete sich mit einem rockigen Song, den sie nicht kannte. Er fischte es aus seiner Brusttasche, checkte mit ernster Miene das Display und seufzte unmerklich. Dann nahm er das Gespräch an.
    »Ja, bin im Wagen …« Er nickte, als könnte sein Gesprächspartner ihn sehen.
    Selin verfolgte gespannt seine Mimik und versuchte, aus seinen Worten den Gesprächsinhalt einigermaßen zu erraten. Sie war sich sicher, dass es auch um sie ging und er zur Rechenschaft gezogen wurde. Man konnte es ihm ansehen, dass er in eine missliche Lage geraten war.
    Dennoch sprach er mit ruhiger, bestimmter Stimme. »Ich fahr sie gerade … Nein, konnte ich nicht … Ich weiß, du musst das verstehen … Wann? … Ist in Ordnung … Ich bring das hier zu Ende und dann komm ich … Ja, ganz sicher … Nein … Ich weiß das … Ich weiß ... Bis dann.«
    Er steckte das Handy weg und holte tief Luft. Ein kurzer Seitenblick zu Selin bestätigte sein Gefühl, dass sie die ganze Zeit interessiert gelauscht hatte. Sie sah ihn fragend an, mit diesen … diesen dunklen Augen, die wie ein Abgrund waren. Stumm richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fahrbahn, aber in seinem Kopf wütete ein Gedankensturm …
    Alex verlangsamte das Tempo drastisch, lenkte den Minivan in eine große Einfahrtslücke zwischen parkenden Autos und stoppte den Motor. Wenn er nicht vor Jahren schon mit dem Rauchen aufgehört hätte, würde er sich jetzt eine Zigarette anstecken, jetzt nur eine … Er räusperte sich, hielt das Lenkrad immer noch mit beiden Händen fest umklammert …
    Dann mit ruhiger Stimme diese Frage: »Was war da eigentlich los?«
    Nach einem Moment der Verwirrung - denn seine stechend blauen Augen hatten sich gnadenlos in ihre gebohrt - erzählte Selin: »Ich … weiß nicht. Ich glaube, ich wurde verfolgt oder so, aber ich bin mir nicht sicher, es war alles sehr seltsam. Ich hab doch bloß zu unserer alten Wohnung hochgeschaut und auf einmal stand auf dem Balkon ein Mann, den das gestört hat, glaub ich. Kurz darauf war er unten an der Haustür, zusammen mit einem anderen Kerl.«
    »Und …?«
    »Die standen da rum und starrten so böse zu mir rüber, da bin ich losgelaufen und hab irgendwann gemerkt, dass sie mir folgen.«
    »Auf welchem Balkon haben die Männer gestanden?«
    »Nein, nur der eine mit der Pelzmütze … Er stand auf dem obersten Balkon, da wo ich … ich habe … ich hab da früher mal gewohnt, bevor … Es ist lange her.«
    Alex runzelte die Stirn. Sein Blick verdunkelte sich.
    Selin konnte sich keinen Reim darauf machen. »Warum warst du nicht schon längst weggefahren? Hast du mich beobachtet?«, fragte sie prompt.
    Alex fuhr sich nervös durch die Haare. »Mhm … irgendwie schon …«, gab er zögerlich zu.
    Sie wartete auf mehr, aber er sprach nicht weiter. In seinem Kopf jedoch schienen sich die Gedanken zu überschlagen.
    »Warum?«, hakte sie nach, ließ noch nicht locker.
    Er zuckte mit den Schultern »Ich bin losgefahren und hab dann im Rückspiegel gesehen, dass du dich nicht vom Fleck rührst … Hab mich gefragt, was du da eigentlich tust. Außerdem … musste ich telefonieren, also hab ich angehalten.« Er sah sich um und vergewisserte sich, dass sie noch weiter in der Einfahrt stehen bleiben konnten, ohne andere zu behindern. Dann fuhr er fort: »Ich hab es gesehen. Ich meine, wie du auf einmal losgelaufen bist und immer wieder ängstlich hinter dich geschaut hast … und da waren diese beiden Typen, die …«
    »Ich hab nicht ängstlich hinter mich geschaut«, unterbrach sie ihn ein wenig zu trotzig. »Naja, vielleicht ein bisschen, weil ich dachte, dass möglicherweise …« Sie brach den Satz ab - verunsichert durch ihre Offenheit - und blickte aus dem Seitenfenster … Beinah hätte sie sich verplappert wie eine Zwölfjährige …
    »Du verheimlichst etwas,

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