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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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kontrollieren ließ. Er sah ihre Bewegungen und war heilfroh darüber, dass sie den Crash mit den ‚Crime Artists‘ ohne ernste Verletzungen überstanden hatte. Sie hatte ihm eine Heidenangst eingejagt, die er immer noch in jeder Muskelzelle nachspüren konnte. Ein Glück hatten sich ihre Wege noch nicht getrennt, denn so konnte er eine Weile länger auf sie aufpassen.
    Selin stellte einen großen Topf auf den Herd, füllte als Nächstes den Wasserkocher auf und schaltete ihn ein. Verstohlen beobachtete er ihre Handgriffe. »Kann ich dich was fragen?«
    Sie warf ihm einen wachsamen Seitenblick zu. »Du kannst mich fragen, was du willst, Alex, aber nur, wenn ich es auch darf!«
    Er schnalzte mit der Zunge und legte den Kopf schief. »Okay, fairer Deal«, antwortete er, jedoch nicht ganz frei von Zweifeln, ob er denn auf all ihre möglichen Fragen überhaupt antworten durfte.
    Selin fand eine Plastikschüssel in einem der oberen Schränke und kippte die Linsen hinein. Anschließend ließ sie kaltes Wasser darüberlaufen und wusch sie mehrmals gründlich aus. Nachdem die Linsen sauber glänzten, stellte sie die Plastikschüssel neben den Herd. Fast im selben Moment stoppte der Wasserkocher, der Schalter schnappte automatisch nach oben. Selin nahm ihn vom Unterteil, schüttete das kochende Wasser in den Topf, befüllte ihn ein zweites Mal, diesmal jedoch nur bis zur Hälfte, und nahm ihn erneut in Betrieb. Dann drehte sie sich um, lehnte sich gegen die Spüle und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Ihre Blicke trafen sich schlagartig wie zwei Billardkugeln und flüchteten daraufhin in unterschiedliche Richtungen, nur um sich Sekunden später wieder zu treffen.
    Alex nahm einen verlegenen Schluck von seinem Bier, leckte sich über die Lippen und brachte den Schneeball an Fragen ins Rollen.
    »Verrätst du mir dein Alter?« Er legte bei der Frage den Kopf schief und versuchte möglichst vertrauensvoll zu schauen.
    »Ich bin dreiundzwanzig und du?«
    »Vierundzwanzig.«
    »81er Jahrgang?«
    »Mhm, du 82er?«
    »Ja. Geboren am 02. Dezember.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Warum?«
    »Ich bin auch am 02. geboren, im launischen April allerdings.«
    Sie lachte auf. »Ein Frühlingskind!«
    »Hat es irgendeine besondere Bedeutung, in welcher Jahreszeit man geboren ist?«, fragte er schmunzelnd.
    »Hm, vielleicht«, gab sie heiter zurück. »Ich könnte es mir jedenfalls vorstellen.«
    »Ich weiß nicht«, grinste er.
    Selin musste lachen. »Okay, ehrlich gesagt, ich hab keinen blassen Schimmer, aber bestimmt gibt es dazu wissenschaftliche Studien.«
    Der Wasserkocher meldete durch sein Schnappgeräusch, dass er mit der Arbeit fertig war. Selin schüttete den Inhalt in den Topf, gab dann vorsichtig die Linsen dazu, rührte ein wenig darin herum, legte den Deckel darauf und schaltete die Herdplatte auf die mittlere Stufe herunter.
    Dann sah sie Alex wieder an. Ihr Herz hüpfte, als sie ihre Frage stellte. »Was ist eigentlich mit deiner Mutter?«
    Verdutzt verfing er sich in einem Halblächeln. »Meine ... ähm ... Mutter?«, stockte er, als müsse er sich die Antwort erst noch gut überlegen. »Sie ist nur ... die Ärmste ist nur ein bisschen erkältet.«
    Selin kräuselte die Stirn. »Das meine ich nicht.«
    Wie ertappt senkte er den Blick und starrte auf die Bierflasche in seinen Händen. »Seit einigen Wochen will sie das Haus gar nicht mehr verlassen«, sagte er, die Stimme jetzt deutlich gedämpfter.
    Selin hielt inne, fühlte sich unweigerlich an sich selbst erinnert und verspürte auf einmal einen Anflug von Mitleid. Verschiedene, unerträgliche Ereignisse hatten sie dazu veranlasst, sich einzukapseln und die Augen vor der realen Welt zu verschließen. Was aber waren Sylvies Beweggründe?
    »Hat sie Angst rauszugehen?«
    Er zuckte mit den Achseln, seufzte tief, doch dann floss es aus ihm heraus: »Ja, ich vermute mal. Es sind wohl ... also ... Depressionen oder sowas in der Art ... die kommen und gehen ... Ich kenne sie eigentlich nur so. Lesen hilft ihr, nicht ins Loch zu fallen, sagt sie immer. Aber, vor einer Weile noch, da ging sie wenigstens ein oder zweimal die Woche raus, einkaufen oder spazieren, aber das ist jetzt gar nicht mehr drin, was wiederum bedeutet, dass ich mich noch mehr um sie kümmern muss. Es ist leider so.«
    »Und deshalb lebst du mit vierundzwanzig noch bei deiner Mama?«
    »Ja, echt cool, was!?«, stöhnte er, die bittere Ironie stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Selin wandte sich wieder dem

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