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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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schon immer mal nach Schweden. Der Wagen kommt selbstverständlich auch weg, keine Frage.«
    Erleichtert wandte sich Alex ihm zu. »Ich bin ehrlich froh, dass du alles so gelassen siehst«, sagte er.
    Atilla machte große Augen. »Alex, da ist noch etwas, weswegen ich dich um ein Treffen gebeten habe ...« Er beugte den Kopf in den Nacken und ließ den letzten Schluck aus seinem Glas in den Rachen fließen und durch den Hals brennen.
    »Ich dachte, ich frage einfach mal, ob du vielleicht mit mir mitkommen möchtest?«
    Alex Gehirn setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus, die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Mitkommen nach Schweden?«
    »Ja, warum nicht?« Atilla blitzte ihn nun mit seinen dunklen Augen eindringlich an, rückte seinen Hocker näher und legte ihm einen Arm um die Schultern. »Ich dachte, du und ich ...«
    Ungläubig warf Alex einen kurzen Seitenblick auf Atillas Hand, die jetzt neben seiner Wange baumelte. Vorsichtig drehte er den Kopf zu ihm, zog diesen aber gleichzeitig ein wenig zurück, um nicht zu nah an Atillas Gesicht zu kommen.
    »Ähm, wie, was?«
    Atilla legte den Kopf schief. »Wir wären ein gutes Team!«
    Sie sahen sich einen Moment lang regungslos an.
    »Ich kann nicht, ich ...« Alex versteifte sich, und Atilla zog verhalten lächelnd den Arm wieder zurück.
    »Verstehe schon. Keine Panik! Eine Frage erlaube mir aber noch. Die Kleine ... ihr habt nicht zufällig noch Kontakt?«
    Es war sinnlos, ihm die Fakten verheimlichen zu wollen. Im Schwindeln war Alex schon seit jeher nicht besonders talentiert gewesen und hasste es zudem. Mit einer Gegenfrage versuchte er Zeit zu schinden: »Warum willst du das wissen?«
    »Alex, bitte! Wie soll ich es sagen, ich hab da, nun ja, so ein Gefühl eben ...«
    »Dein Gefühl stimmt«, gab er kleinlaut zu.
    »Na also, dann versteh ich jetzt auch, dass du andere Pläne hast! Siehst du.«
    »Mhm.«
    »Ich vertraue dir, Alex. Du wirst nichts tun, was mir und den Jungs schaden würde, stimmt‘s?«
    »Ganz sicher nicht, du hast mein Wort, Atilla.«
    »Ach, weiß ich doch. Möchtest du noch eine Runde?«
    Alex winkte ab. »Danke, nein, ich muss langsam los.«
    »Dann halte ich dich selbstverständlich nicht auf. Aber lass dir bitte noch einen letzten Rat geben: Halte dein Gesicht eine Weile aus der Öffentlichkeit raus, wenn es geht. Wäre wirklich schade, wenn ihm etwas zustoßen würde.« Atilla hob mahnend den Zeigefinger.
    Alex nickte. »Okay, klar, danke für den Rat und ... also, ähm, viel Spaß in Schweden.« Er stand auf, zog seine Jacke über, während Atilla dem Barkeeper das Zeichen für einen weiteren Drink gab.
    »Alex, warte«, rief er und kramte aus der Innentasche seines Sakkos eine Visitenkarte hervor. »Hier, nimm die mit. Für den Fall, dass du mich mal kontaktieren willst, hast du alle Nummern und Adressen.« Er hielt ihm das rechteckige Stück Karton zwischen zwei Fingern hin. Alex steckte es in seine Gesäßtasche. Mit einer letzten, wortlosen Umarmung und ein paar Rückenklopfern bedankte er sich und sah zu, dass er fortkam. Nun trennten sich ihre Wege im zweiten Anlauf ... Alex hatte nichts dagegen.
    Die merkwürdige Ungeduld war die ganze Zeit über nicht von seiner Seite gewichen, doch jetzt meldete sie sich mit überdeutlicher Vehemenz und trieb ihn an.
    Eilig setzte er seinen Motorradhelm auf, stülpte die Handschuhe über und schwang sich auf seine Maschine. Sein Herz klopfte laut und schnell. Der Whiskey hatte zwar seinen Körper angeheizt und damit durchaus Wirkung gezeigt, seine Sinne jedoch waren scharf und hellwach geblieben.
    Das Gespräch mit Atilla war unterm Strich - nach kleinen Wendungen und Überraschungen - gut verlaufen und hatte ihm die Last der unausgesprochenen Worte genommen. Nun wusste er zudem, dass Selin und er, so wie die Dinge lagen, in gewisser Weise im selben Boot saßen, was ihn in eine verwirrend aufgeregte Stimmung versetzte ...
    Ein ungewohntes Sehnen in seiner Brust ließ ihn erahnen, womit seine Ungeduld zusammenhing: Er wollte so schnell wie möglich nach Hause ... dahin, wo er sie zurückgelassen hatte ...
     
    ***
     
    Draußen schneite es wie in einem Winterwunderland!
    Das Wohnzimmerlicht war gedimmt. Auf dem Couchtisch flackerte eine dicke weiße Kerze, die Sylvie abends immer anzuzünden pflegte, und verlieh ihrem Beisammensein eine andächtige Atmosphäre. Selin fand es so angenehm, dass sie einen Stich im Herzen spürte.
    »Ja, Liebchen, es war Irland«, sagte Sylvie an

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