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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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kapierte erst jetzt, dass er allein im Bett gelegen hatte. Ganz offensichtlich hatte sie letzte Nacht woanders geschlafen. Er hielt kurz inne, weil ihm schlecht wurde, nicht vom Alkohol, wohlgemerkt, vielmehr von der bösen Vorahnung, die sich in seinen Nacken krallte. Mit banger Miene riss er die Schranktüren auf, starrte atemlos hinein, sah zu wenig von ihren Klamotten, viel zu wenig, und wusste plötzlich Bescheid ...
    Fröstelnd und bleiern kroch er zurück ins Bett, zog sich die Decke über den Kopf und wollte nicht mehr denken. Sein Herz klopfte einen wirren Rhythmus. Hilflos lauschte er der Stille des Morgens, bis er irgendwann erneut einschlief.
     
    Stunden später wachte er auf, leidlich ausgenüchtert und mit zerknitterter Miene.
    Natürlich war sie nicht da.
    Derangiert von den Tatsachen dieses ungnädigen Tages telefonierte er mit ihren Eltern, die aber angeblich nichts wussten, danach mit ihrer besten Freundin Sherry, die konsequent schwieg, und schließlich mit der Klinik, bis er sie endlich an der Strippe hatte.
    Sie stimmte einem Treffen zu.
     
    »Ich brauche einen glatten Schnitt«, behauptete sie kühl im Jargon der Chirurgen. Schwerfällig rieselten ihre Worte durch seinen Verstand. Dieses ganze selbstsichere Auftreten war doch nur gespielt. Es konnte nur gespielt sein.
    »Blödsinn, Annie«, entgegnete er verzweifelt. Sein Magen zog sich zusammen. Der Albtraum nahm einfach kein Ende.
    Sie saßen in der grell beleuchteten Cafeteria der Klinik, an einem kleinen Ecktisch. Das weiße Licht versengte Shanes Pupillen, und er musste ständig blinzeln. Mehrmals rieb er sich die Lider und versuchte bei aller Hoffnungslosigkeit zuversichtlich auszusehen, sah jedoch ganz und gar nicht danach aus! Er hasste diese Klinik, wollte hier so schnell wie möglich wieder raus.
    Nervös wippte sie mit dem Fuß, hatte die Beine übereinandergeschlagen und sah ihn kaum an. Ihre Augen waren feucht, was ihm nicht entging, aber es reichte nicht, um Mut zu schöpfen. Shane blickte durch die dicken Fensterscheiben nach draußen. Die schwere Wolkendecke hatte an einer Stelle einen Riss bekommen, durch den ein Stück hellblauer Himmel durchschimmerte.
    »Ich werd keinen Tropfen Alkohol mehr anrühren«, versicherte er, indem er sich mit ernstem Ausdruck zu ihr wandte. »Glaub, mir, ich brauch das nicht wirklich.«
    Sie schüttelte abwehrend den Kopf. »Das ist es nicht, Shane.«
    Warum war sie so hart? Er konnte sich keinen Reim darauf machen.
    »Wenn ... wenn wir keine Kinder kriegen, dann eben nicht. Aber ich will dich nicht verlieren!« Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie flehend.
    »Nein, bitte«, sagte sie ergriffen, seine plötzliche Berührung ließ sie die tiefsitzende Kränkung in ihr wie verdorbene Kost ausspeien. »Es ist bezeichnend, dass wir nie geheiratet haben, siehst du das nicht?«
    Ihre Atemzüge wurden kürzer, mit jedem weiteren Satz erhöhte sich ihre Pulsfrequenz. »Wir haben die Hochzeit immer wieder verschoben ... nein ... du ,Shane ... du hast sie immer wieder verschoben«, stieß sie jetzt hervor, holte tief Luft, um nicht zu ersticken, sprach dann mit schwacher Stimme weiter: »Es soll nicht sein, und du hast vollkommen recht.«
    Sie schwiegen schmerzvolle Sekunden.
    Die Arme vor der Brust verschränkt lehnte er sich zurück und machte plötzlich ein widerwilliges Gesicht. »Vierzehn Jahre willst du einfach so wegwerfen!?«
    Sie sah ihm eindringlich in die Augen, ihre Bauchdecke zitterte. »Ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist, ich weiß es wirklich nicht ... Die Jahre sind verflogen. Lebenszeit, Shane!« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Es waren auch ein paar gute darunter, das können wir nicht leugnen, oder? Aber die Wahrheit ist, ich steh dir im Weg ... und du mir, weil wir uns gegenseitig niemals gerecht werden können.«
    Mit gekräuselter Stirn starrte er in ihr von Sommersprossen übersätes Gesicht. Wie weit wäre er gekommen, ohne Annies Hilfe? Er würde sich diese Frage niemals beantworten können.
    »Ich versteh kein Wort von dem Bullshit«, sagte er bitter.
    »Vielleicht jetzt nicht«, erwiderte sie in einem unsäglichen Ton, in dem Traurigkeit und Endgültigkeit sich vermischt hatten. »Ich will, dass wir diese Trennung schnell und zivilisiert über die Bühne bringen, Shane. Das ist meine einzige Bitte an dich. Ich kann ab Morgen bei Sherry wohnen, bis ich was Neues hab. Du kannst alles behalten oder rausschmeißen, wie du willst.« Sie sah ihn abwartend an, doch

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