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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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habe!«
    Viktor klatschte laut. » Mein Mann! Das ist die richtige Einstellung! Und ... was ist ... äh ... mit deiner entlaufenen Frau?«
    Sabri machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie soll ihre Scheidung haben ... Soll ich dir was verraten, Vik, aber nur, wenn du die Klappe hältst?«
    »Na, immer raus damit!«
    »Es war sowieso keine richtige Ehe ...«
    Viktor sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen erstaunt an. Beide schwiegen nachdenklich.
    »Na weißt du, aus diesem Grund, werd ich auch nicht viel vermissen«, sagte Sabri schließlich. Er seufzte laut, seufzte eine ordentliche Portion Frust heraus und brach sich endlich ein Stück Fladenbrot ab. Mit glänzenden Augen machte er sich an die Heringe ran.
    Viktor grinste unbemerkt.
    Gerade als Sabri von seinem Heringsandwich abbeißen wollte, klingelte sein Handy und er erstarrte noch in der Bewegung. Vorsichtig schielte er aufs Display und erkannte die Nummer.
    »Mein Vater«, sagte er missmutig.
    Viktor riss ein Stück Küchenrolle ab und reichte es ihm. Nachdem Sabri seine Finger gesäubert hatte, hob er das Handy ans Ohr und meldete sich.
    »Evet? ... Ja, Baba, ich bin‘s ... hast mich schließlich angerufen! ... Bin bei einem Freund ... Nein, kennst du nicht ...« Er warf Viktor einen vielsagenden Blick zu und verdrehte dabei die Augen. »Ich bin nicht zuhause, hab ich doch eben ges... Was? Nein, ich treffe euch nicht ... müssen wir nicht ...« Er musste das Handy kurz vom Ohr weghalten. »Kannst du bitte leiser reden? ... Ich regle die Dinge schon, ihr müsst euch nicht einmischen ... Ja, Baba, hat sie ... gestern ... Sie kommt nicht zurück ...« Sabri holte tief Luft, hielt den Atem an und schloss die Augen. Seine Lippen pressten sich so stark aufeinander, dass sie ganz bleich wurden, dann hatte er genug Mut gesammelt und sagte: »Ich lass mich scheiden, Baba! ...« Eine Zeitlang hörte er mit einem verdrossenen Gesichtsausdruck zu, bis er wieder zu Wort kam. »Weil es meine Sache ist und nicht eure! ...Ich komme morgen vorbei. Sag, Anne, Selam, und hört auf, durchzudrehen. Es gibt Schlimmeres im Leben ... ja doch! Tschüss, Baba ... Nein, ich will Onkel Hüsseyin nicht sprechen ... Grüße alle von mir, ich komm vorbei, wenn ich so weit bin. Tschüss!« Entschlossen drückte er das Telefonat schnell weg und schmiss das Handy in eine Couchecke.
    »Sabri!«, sagte Viktor mit vor Staunen hervortretenden Augen. »Ich bin so stolz auf dich, Kumpel! Du bist ein echter Kerl! Von jetzt an bestimmst du selber, wo es langgeht! Du hast Blut geleckt und es gibt kein Erbarmen! Stimmt‘s, Mann?«
    Sabri schwieg.
    Sein Kopf nickte unaufhörlich, als müsse er sich noch selber davon überzeugen, dass er kein Waschlappen mehr sein wollte. Das zaghafte Lächeln, das um seinen Mund herum erschien, breitete sich unaufhaltsam auf seinem Gesicht aus, bis es auch seine Augen erreicht hatte.
    »Kein Erbarmen!«, sagte er mit fester Stimme und finsterem Blick. »Ich lass mir nie wieder reinreden!«
    Er würde es sich wie ein Mantra immer und immer wieder sagen müssen, aber immerhin ... der Anfang war gemacht.
     
    ***
     
    Ihr Tisch stand in einer schummrigen Ecke des Lokals, umgeben von großen Topfpflanzen.
    Einer der fleißigen Kellner hatte gleich eine Kerze herbeigeholt und sie mit einer schnittigen Geste angezündet. Anschließend hatte er ihre Getränke-Bestellung aufgenommen.
     
    Selin versuchte instinktiv, ihn nicht all zu oft anzusehen. Sie durfte sich diesem sehnsüchtigen Blau seiner Augen nicht hingeben und die Erinnerung daran mitnehmen wie ein Souvenir. Diese Art von Erinnerung würde ihr keine Freude bereiten ...
     
    Die ganze Taxifahrt über hatten sie kaum miteinander gesprochen, nur ein paar Bemerkungen über den vielen Schnee und die schöne Weihnachtsbeleuchtung in den Hauptstraßen gemacht.
    Doch in ihrem Schweigen lag etwas verborgen ... etwas Machtvolles. Sie konnten es unter ihrer Haut und in ihrem Herzschlag spüren.
    Alex hatte das Taxi bezahlt und dem Fahrer ordentlich Trinkgeld gegeben, was Selin nicht entgangen war. Er ist großzügig , hatte sie sich gedacht und einen Hauch von Traurigkeit verspürt.
     
    Der Kellner brachte eine Flasche Rotwein und goss die dickbäuchigen Gläser voll.
    Alex hatte sie gefragt, was sie gern trinken würde, und Selin hatte zu ihrer eigenen Überraschung »Rotwein« gesagt ... Du bist doch nicht in einem Film , hatte sie sich anschließend gescholten. Doch jetzt fühlte sich der Abend genau so an ... wie eine

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