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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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entschuldigt. Irgendwann wirst du es dir selber auch verzeihen«, sagte er ruhig. »Ich denke nicht, dass du ... eine brutale Schlägerin bist, die weitere Attentate geplant hat!«
    Selin musste auf einmal ganz unerwartet lachen und hielt sich schnell die Hand vor den Mund. »Nein, natürlich nicht!«
    Alex schmunzelte. »Dachte ich‘s mir doch! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du wirklich jemanden verletzen wolltest!«
    »Wollte ich auch nicht.« Sie seufzte.
    »Ich auch nicht«, sagte er auf einmal und senkte den Blick.
    Selin hob fragend die Brauen. »Hm?«
    Jetzt war er dran.
     
    ‚In vino veritas‘ ... sagt man doch so schön.
     
    »Ich hab auch was zu beichten, Selin ... Ich sollte zwar meinen Mund halten, aber ich kann dich nicht gehen lassen, ohne dass ... dass du es weißt ...« Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.
    Sie sah ihn stumm an. Gerade als er weitersprechen wollte, kam sie ihm zuvor. »Dass ihr mich angefahren habt? Das weiß ich längst ... Meine Erinnerung an den Wagen war nur kurz weg.«
    Jetzt sah er schockiert aus.
    »Oh!«
    »Es war glatt, Alex, und späte Nacht. Ihr seid ins Schleudern gekommen, und ich konnte nicht ausweichen.«
    »Warum hast du die ganze Zeit nichts gesagt, wenn du es wusstest?«
    »Vielleicht, weil du so ein Geheimnis draus gemacht hast?«
    Er war baff. »Und denkst du jetzt nicht ... wow, der Typ hätte mich beinah umgebracht?«
    »Nein, tu ich nicht.«
    »Das ist ... cool! Du ... du kannst dir kaum vorstellen, wie froh ich darüber bin!«
    »Wenn du wissen willst, was mich wirklich beschäftigt, Alex, dann sag ich es dir.«
    Er nickte unsicher. »Und was ist es?«
    »Du und die anderen Typen, ihr habt irgendwie gar nicht richtig zusammengepasst. Wer waren die eigentlich? Und was habt ihr in der Nacht gemacht? Warum hast du bei denen übernachtet? Und dieser Atilla, wer ist das? Er machte so einen auf nobel. Hatte er was zu sagen?«
    »Das sind schon wieder tausend Fragen auf einmal!«
    »Es sind im Grunde genommen nur zwei Fragen, Alex.«
    »Ähm, kannst du sie nochmal stellen?« Er versuchte, Zeit zu schinden.
    »Wer waren die anderen Typen und was hattet ihr miteinander zu tun?«
    Jetzt war er wirklich an einem heiklen Punkt. Sollte er ihr einfach vertrauen und die Wahrheit erzählen? Und wenn er es täte, was würde sie von ihm halten? Und würde er damit Atilla und die Jungs gefährden? Warum störten ihn die Geheimnisse zwischen ihm und Selin, wo sie doch bald ‚Lebe Wohl‘ sagen würde, ohne ihm auch nur die kleinste Hoffnung auf ein Wiedersehen zu machen? Warum bloß wollte er vor ihr am liebsten sein Innerstes ausschütten?
    Er trank sein Glas leer und gab dem Kellner ein Zeichen, nachzuschenken. Wie ein Wirbelwind huschte dieser herbei und goss ein. Wie ein Wirbelwind verschwand er wieder.
    Alex trank erstmal ein paar gute Schlucke, die feinherb und aromatisch durch seine Kehle liefen und rasch seine letzten Bedenken ausräumten.
    »Okay«, sagte er, bereit loszulegen, bekam aber unerwartet Bedenkzeit, als der Kellner wieder auftauchte.
    Die Pizzen wurden serviert.
    Knusprige, duftende, überdimensionale, heiße Meisterwerke aus dem Steinofen.
    Selin starrte ungläubig auf die Teller. «Oh je, die sind ja wirklich riesig!«
    Alex legte amüsiert den Kopf schief. »Sag ich doch!«
    Nachdem der Kellner verschwunden war, nahmen sie ihr Besteck auf und lächelten einander an.
    »Auf in die Schlacht ...«
    »Alex, ich schaff das niemals.«
    »Du musst nicht aufessen ...«
    »Ich weiß ...«
    Plötzlich machte er wieder ein ernstes Gesicht. »Soll ich dir jetzt deine Fragen beantworten?«
    Sie nickte gespannt. »Ich hab nichts dagegen.«
    »Gut«, sagte er daraufhin und holte tief Luft.
    Und zwischen den leckeren Bissen Pizza, die in seinem Mund verschwanden, kam die ganze Böse-Buben-Geschichte aus ihm heraus, so eins zu eins und absolut wahrheitsgetreu ... und Alex fühlte sich - wie Selin unschwer erkennen konnte - irgendwie gut dabei, auch wenn er immer wieder verunsichert in ihren Augen versank und sie ihn daraufhin mit einem süßen Lächeln ermutigen musste, weiterzuerzählen.
    »Das klingt wie ein Oliver-Stone-Film«, sagte sie, als er mit seiner Story fertig war. »Nur zum Glück nicht blutig und auch nicht so politisch.«
    Er legte sein Besteck hin und lehnte sich zurück. »Du erstaunst mich«, behauptete er kopfschüttelnd. »Ich erzähle dir, dass ich mit einer Räuber-Gang Drogendealer bestohlen und einen Batzen Kohle eingesteckt habe,

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