Red Leights Trinita (German Edition)
blockierte, musste Red zuerst mühsam ihr Quartier öffnen. Danach sprang sie fix unter die Dusche und von dort direkt zu ihrem Gepäck.
'Wo ist das Huxsori bloß? Ich hab es doch eingepa... - Ah, da! Super! Perfekt! Hab ich einen Hunger!'
Nachdem sie das selbstkühlende Gefäß auf dem Tisch abgestellt hatte, hüpfte sie nackt zum Nahrungsverteiler.
'Zum Glück funktionieren die Kristallgeräte.'
Der erzeugte Teller war mit einem Berg grüner Klumpen gefüllt. Nach einem Blick in das Gefäß murmelte sie enttäuscht: "Oh, schade. Vielleicht noch zwei Portionen - mehr nicht. Schade, schade. Dieses Jahr komm ich bestimmt nicht nach Mara Xor. Hoffentlich kann Xira Nachschub besorgen." Drei Löffel voller gelbroter Paste landeten auf den Teller und wurden untergerührt. Red schnupperte. "Hmm, perfekt. Lecker. Hunger - aber vorher - anziehen, junge Dame." Flott spurtete sie zu den bereitgelegten Klamotten und Waffen - schwarze Unterhose, versteckte Messer, blaue Hose, schwarzes Shirt, Strahler. Die feuchten Haare offen und den Teller in ihren Händen begab sich Red nur wenig später zur Brücke.
Die Kuppel war halbtransparent, das Licht gedimmt. Von der Fähre war nichts mehr zu sehen. "Hey!", begrüßte sie Mexur, der im Kapitänsstuhl vor drei Holoschirmen saß, "Du bist nach Greg dran, Leutnant. Er wollte dich wecken, wenn's soweit ist." Red setzte sich auf die Steuerkonsole. "Warum habt ihr mir nicht vorher Bescheid gesagt?" Nach der Frage steckte sie sich einen schmierigen, grün-gelb-roten Klumpen in den Mund. "Mex hatte erzählt, dass du bei Bez bist. Da wollten wir nicht stören." Red verstand nicht. "Hä? Wieso?" Amüsiert erwiderte Mexur ihren Blick, bis der Groschen fiel. "Ach herjeee, dreht sich bei euch denn alles um Sex? Das ist doch nicht normal!", meinte sie genervt und fügte sachlich hinzu, "Bez ging es nicht gut. Ich hab ihr geholfen. - Außerdem steht Bez bloß auf Männer." Mexur antwortete gelassen: "Habe ich was anders behauptet?"
'Idiot!'
Red schwieg. Ein weiterer Klumpen verschwand in ihrem Mund. Mexur betrachtete sie neugierig. "Ist das Huxlsoporirx?", ein Nicken bestätigte die Frage, "Aus dem Verteiler schmeckt das nie gut." Red engegnete kauend: "Ist nur halb aus dem Verteiler.", sie schluckte und sagte, "Laxiras Mutter schenkt mir immer einen Jahresvorrat." Mexur schien verwundert. "Du kennst ihre Eltern?" Sie nickte. "Hm, bin jedes Jahr für eine paar Tage in Mara Xor. Gibt weniger Streit, wenn ich dabei bin, meint Xira." Sein Erstaunen wuchs. "Du besuchst ihre Eltern? Das ist tatsächlich ungewöhnlich." Jetzt war Red verwirrt. "Wieso? Bringst du nie Freunde mit nach Hause?" Mit einem übertriebenen Kopfschütteln verneinte Mexur. "Du meine Heiligkeit! Nein! Auf keinen Fall! Familie und Freunde vermischt man nicht. Passt nicht zusammen." Red musterte ihn irritiert. Schließlich deutete sie ein kurzes Schulterzucken an. "Hm. Na gut, auch 'ne Möglichkeit.", nach einer Sekunde hängte sie überzeugt an, "Dieses Huxsori-Zeug von den Peraxos ist auf jeden Fall das beste des ganzen Xamarreiches."
"Der korrekte Name lautet Huxlsoporirx, du Sprachexperte." Ein Lachen erklang. "Ne, vergiss es. Zwei Jahre lang wollte ich lernen, dieses Wort richtig auszusprechen. Keine Chance! Kann ich nicht. Bei mir heißt es Huxsori. Fertig. Selbst Xiras Eltern haben sich inzwischen damit abgefunden." Dann herrschte Schweigen. Mexur beobachtete Red, stand plötzlich auf und ging zu ihr. "Lass mich probieren.", er fixierte sie, "Bitte." Nickend hielt Red ihm den Teller hin. "Gib mir was. Ich steh nicht auf dreckige Finger." Ihre Augen wurden groß. "Du willst, dass ich dich füttere?" Mexur nickte belustigt. "Ganz genau, Menschenfrau, füttere mich! Bitte!"
'Das ist nicht wahr, oder? - Allerdings... - Na gut, ein Happen kann nicht schaden.'
"Aber Windeln werd ich dich nicht, mein Freund!", warnte Red, bevor ein kleiner, grüner Klumpen in Mexurs Mund fiel. Prüfend kaute er, schmeckte. "Jetzt nur die Paste, bitte." Red musterte ihn abschätzend.
'Was soll das werden, Hübscher?'
Obwohl Mexur ihre Zweifel zu bemerken schien, kam er unbeirrt näher. Sein Finger deutete vom Teller in den offenen Mund. Dabei erklangen flehende Laute. Red musste lachen und murmelte schließlich: "Gut. Paste also." Von einem Klumpen tropfte gelb-rote Soße auf seine Zunge. Er schluckte und war unzufrieden. "Zu wenig, Leutnant. So kann ich nicht beurteilen, ob dieses Huxlsoporirx besser als unser Familienrezept ist." Red
Weitere Kostenlose Bücher