Red Leights Trinita (German Edition)
war verzweifelt, aber versuchte, ihren Plan geordnet wiederzugeben und die Vorteile genau darzulegen.
'Ich will ja kämpfen. Draußen zuerst. Nur fünf Wachen und jeder Tote ist ein Gegner weniger. Hier kann ich leicht töten - ohne Spuren. Ich will einen Fischer, ein Tötungsnetz, anbringen. Das beseitigt jeden, der die Höhle verlässt. Keiner drinnen wird was merken! Bitte! Hier draußén ist es einfacher! Bitte!'
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Nachdem Red drei Wachen beseitigt und zwei Kapernetz-Generatoren beschädigt hatte, entdeckte sie - ein wenig abseits - die Sria-Fähre. Obwohl ihr Bewusstsein immer wieder im Nebel verschwand, saß der Schreck tief. Für einige Sekunden verharrte Red. Plötzlich verstand sie ihren Auftrag, erkannte den Grund. Die Fünf zu befreien und die Prekrusverladung zu stoppen, waren gute Ziele - keine vernünftigen, aber trotzdem gute Ziele.
Ihre Konzentration wandte sich den letzten beiden Wachen zu. Ein riesiger Mischlingsmann und der Fjuro, den Red sofort erkannt hatte, lehnten an einer Ecke des Containers. Der Höhleneingang lag direkt in ihrem Sichtfeld. Die Männer unterhielten sich über den bevorstehenden Wachwechsel, Probleme in der Umlaufbahn und die miese Qualität des sehnlichst erwarteten Frühstücks. Getarnt schlich Red sich an den Mischling heran, zielte mit dem Arm in Richtung seines Genicks und ballte die Faust. Aus einem unscheinbaren Ring am Mittelfinger schoss ein feiner, blauer Strahl, welcher tief ins Gehirn des Opfers drang. Ohne einen Laut kippte der Mann um. Keine sichtbare Wunde blieb zurück. Der Fjuro verstand die Geschehnisse erst, als Red die Tarnung ausgeschaltet hatte und ihr Gesicht im Dämmerlicht erkennbar war. In diesem Moment zerrissen jedoch bereits zwei Finger, die zielgenau oberhalb des Brustbeins ins Fleisch gedrungen waren, seine Luftröhre. Röchelnd wälzte er sich am Boden. Red sah zu. "Na, tut's weh? Ja? War der Fick das wert, Arschloch?", fragte sie kalt, bevor der blaue Strahl erneut aufleuchtete und das Opfer erlöste. Ein zufriedenes Nicken folgte. Getarnt rannte die Elitäre zur Höhle und holte dabei einen grauen Würfel, der beinahe perfekt in ihre Faust passte, aus der Seitentasche der Hose. Vorsichtig warf sie einen Blick ins Höhleninnere. Zu sehen war nichts, doch hörte Red leise Stimmen in einiger Entfernung. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Eilig aktivierte sie den Würfel, der von Elitären kurz Fischer genannt wurde. Rund um den Eingang setzte sie Marker und verbarg den Würfel danach in einer kleinen Felsnische dicht am Boden. Ein gelber Strahl erschien und tastete - geleitet von den Markern - den Umriss des Einganges ab. Direkt im Anschluss flackerte ein hellgelber, flächiger Schimmer auf, der mit einem dichten Netz aus feinen, blauen Linien durchwirkt war. Nach einem Augenblick verschwand jedes Leuchten. Der Fischer war bereit und Red lächelte zufrieden. Egal, wieviele Leichen sich vor der Höhle ansammeln würden, die Holoprojektoren des kleinen Würfels entfernten jeden toten Körper aus dem Bild und täuschten gefahrlose Ruhe vor. Zurück in der schmalen Schlucht brachte Red ein zischendes Geräusch dazu, einen letzten Blick auf den Eingang zu werfen. Zwei plaudernde Männer waren durch das Netz gegangen und zerfielen beim nächsten Schritt in viele kleine Stücke. Das Tötungsnetz hatte seinen Dienst verrichtet.
Erneut verlor Red die Kontrolle. Machtlos und wie durch einen flirrenden Schleier nahm sie die Umgebung wahr. Sie ging zu den Felsen und begann zu klettern. Trotz der momentanen Hilflosigkeit fühlte Red sich stärker, denn der Fischer war ihr Triumph gewesen. Nun brauchte ihr Geist neue Kraft, um bei nächster Gelegenheit eingreifen zu können.
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Aus einem niedrigen Tunnel gelangte Red in den spärlich beleuchteten Hauptgang. Getarnt verschmolzen die Umrisse mit der Dunkelheit und niemand bemerkte ihre Anwesenheit, bis der Tod kam. Comander Lead wäre stolz auf sie gewesen. Wieder tauchten Gestalten auf - für Red nicht mehr als undeutliche Schatten im Zwielicht. Mit einer einzigen, weit ausholenden Bewegung zerschnitt die schillernde Klinge zwei Hälse. Reichlich grünes und rotes Blut pumpte aus den Schlagadern, spritzte an die Felswände und verteilte sich auf dem Boden. Die Männer starben schnell. Nach einem weiteren Toten spähte der Leutnant aus der Dunkelheit des Ganges in ein übersichtliches Gewölbe, welches ausschließlich durch schimmerndes Gestein erhellt wurde. Der Boden war beinahe komplett mit den
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