Red Leights Trinita (German Edition)
den schmalen Felsspalt ins Tropfstein-Gewölbe. Einzelne Nebelschwaden hingen in der Luft. Körper lagen am Boden. Zwei Wesen rannten auf Red zu, doch das bemerkte sie nicht mehr. Die fremde Macht war zurückgekehrt - viel stärker als jemals zuvor. Red wusste nicht, dass sie schrie. Sie ahnte nicht, dass Blut aus Nase, Mund, Ohren und Augen strömte. Sie spürte einen erschütternden Schmerz, der Kopf und Geist bersten ließ. Danach hatte sich ihre Welt aufgelöst. Der Kampf war vorbei.
FFS
Ihr Bewusstsein kehrte zurück. Red kannte das Gefühl, wusste gar nicht mehr, wie oft sie es in letzter Zeit verspürt hatte. Für eine Weile verharrte Red bewegungslos, konzentrierte sich auf die Umgebung. Sie lag in einem gemütlichen Bett und trotz der Stille wußte die Elitäre, dass sie nicht allein war. Sie fühlte sich beobachtet. Langsam öffnete Red die Augen. Eine füllige Quosoenfrau in strahlend weißer Uniform geriet in ihr Blickfeld. Die Begrüßung fiel sachlich aus. "Willkommen, Leutnant Leight. Wie geht es Ihnen?" Verwundert musterte Red die Fremde - bis die Erkenntnis wie ein Schlag auf sie niederfuhr.
'Flottenärztin?! DIE Flottenärztin? Ha, Scheiße! Ich dreh durch. Ich bin au...'
Ein erleichtertes Lachen unterbrach den Gedanken. "Oh, Red! Schön! Endlich! Wie fühlst du dich? Sprich bitte!" Mexila hüpfte auf das Bett und schlang ihre Arme um Red, die sich nach einigen Momenten lächelnd löste. "Irgendwas ist - seltsam. Mein Körper ist - irgendwie - ähm - komisch."
"Allgemeine Erschöpfung genau wie die Taubheit des Körpers sind Folgen der Überlastung. In zwei Tagen werden diese Symptome abgeklungen sein.", erklärte die Quosoenfrau sachlich. Red nickte leicht, wobei ihr Blick unauffällig zu Fries Bishop wanderte. Der menschliche Arzt stand ein wenig abseits zwischen Naro und Mexur. Bis auf ein schnelles Lächeln verhielt er sich zurückhaltend.
'Ich weiß, Elitäre trauen nur Elitären, aber Fries hat mich immer gut versorgt und ich...'
"Haben Sie darüber hinaus Beschwerden, Leutnant Leight?" Mit einem Blick auf die Flottenärztin begann Red in sich zu horchen. Nach wenigen Sekunden antwortete sie pflichtbewusst: "Nein, Sir.", gemurmelte Worte folgten, "Glaub ich zumindest." Die Quosoin ging nicht darauf ein. Im Befehlston fuhr sie fort: "Bis auf weiteres verbleiben sie im Gesundungsraum. Ich lasse Ihnen Nahrung bringen. Fragen, Leutnant?" Red antwortete automatisch: "Nein, Sir." Nach einer zufriedenen Kopfbewegung wandte sich die Ärztin an die Gäste. "Der Leutnant braucht Ruhe. Dementsprechend sind Sie dazu verpflichtet, ihren Besuch kurz zu halten. Verstanden?" Bevor zwei unerfreute Xamaer reagieren konnten, antwortete Naro höflich: "Ich versichere Ihnen, dass wir Ihre Besorgnis teilen und selbstverständlich das Wohl der Patientin im Auge behalten werden, Doktor Marg Jada." Auf Reds Gesicht erschien ein leichtes Grinsen.
'Ooh, meine kleinen Genies können die Flottenärztin nicht leiden! Bestimmt, weil sie elitär ist - wie eigentlich jeder auf diesem Schiff. Gar nicht wie auf Trinita. - Oh, das find ich lustig!'
Amüsiert wechselten Reds Augen zwischen den Anwesenden, bis die Quosoenfrau schließlich wortlos aus dem Raum marschierte. Sobald sich die Tür geschlossen hatte, begann Mexila inbrünstig zu fluchen: "Diese arrogante, besserwisserische Shiguu! Was bildet die sich ein! Hat seit Jahren keine Patienten mehr gesehen und spielt sich auf, als ob sie von der Heiligkeit persönlich für die Sphäre auserkoren wurde!" Amüsiert meinte Naro, während er zum Bett ging: "Diese Frau ist leitende Ärztin des FFS und eine langjährige Freundin meiner Schwester. Du solltest sie nicht mit einem blinden, glitschigen Tier vergleichen."
"Shiguu passt hervorragend! Die verkauft Fries' Empfehlungen als ihre eigenen Ideen. Glaubt die, wir sind dämlich und bekommen das nicht mit?", erwiderte Mexur prompt. Als Fries ansetzte, unterbrach Red das Gespräch. Die Worte flossen einfach aus ihrem Mund: "Verflucht nochmal, wie komm ich auf das FFS? Wieso behandelt mich Nediva Marg Jada? Und wo ist der Rest von euch?", an Fries gewandt ergänzte sie vorwurfsvoll, "Wieso behandelst du mich nicht? Das hat doch gut funktioniert!" Belustigt antwortete Fries: "Offensichtlich war Marg Jadas Weg genauso erfolgreich." Freudestrahlend warf sich Mexila um Reds Hals. "Oh jaaa! Ganz die Alte! Kein sabberndes Häufchen Elend! So ein Glück!", jubelte die Xamaer. "Naja, gesund ist aber anders.", murmelte Red verwirrt,
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