Red Leights Trinita (German Edition)
zertrümmerten Felsen in unmittelbarer Nähe. Weil Red mit einer Bewußtlosen nicht im offenen Schussfeld sitzen wollte, schleppte sie den Regier in eine verdeckte Nische.
'Mist, hier hab den Eingang nicht im Blick. - Beeil ich mich besser! Swon wecken, beim Kämpfen helfen - Hm, Swon wecken? Klingt gut, nur wie...'
Schnell befreite Red die Dschjua von den Fesseln und schüttelte sie. Nichts geschah. Die Elitäre beugte sich vor, umfasste das Gesicht und flüsterte eindringlich: "Regier Dschrib, wach auf. Bitte! Wach auf, Swon!" Es gab keine Reaktion. Nach einer weiteren Sekunde des Zögern klatschte Reds flache Hand auf Swons Wange. Keine Regung zeigte sich. Mutiger folgten zwei weitere Ohrfeigen - ohne Resultat.
'Oh man, die hat's aber erwischt! Das gibt's doch nicht. Letzte Möglichkeit...'
Aus dem Armband fischte Red ein blaues Plättchen, welches in Swons Mund verschwand. Die Dschjua schluckte reflexartig, musste husten und rührte sich einige Zeiteinheiten später tatsächlich. Bald sahen grüne Augen den Leutnant verwirrt an. Red lächelte glücklich, als der Kampflärm auf einmal anschwoll. Während Swon sich aufsetzte und notdürftig die Uniform schloss, spähte Red hinter den schützenden Felsen hervor. Ein großer Schatten erschien. "Für Spiele ist keine Zeit, mein Schatz! Wir müssen verschwinden!", donnerte die gereizte Stimme durch die Grotte.
'Brachib!'
Red wußte, dass der Dschju die Frauen schnell entdecken würde. Sie überlegte zu schießen, doch der Winkel erlaubte keinen Treffer. Ihre Gedanken rasten.
'Swon auf die Beine bringen - dann kämpfen.'
Als Swon sich aufrichten wollte, hielt Red sie energisch zurück. Der Leutnant schob dem Regier ein weiteres blaues Plättchen zwischen die Lippen und erklärte in Greekh eilig ihren Plan.
'Ich kümmere mich um den Besuch. Halte ihn auf.'
Ein heftiges Kopfschütteln war die Antwort, doch Red flüsterte: "Ich weiß, ich krieg ihn nicht, aber du brauchst noch ein paar ZEs. Die besorg ich dir." Damit erhob sich die Elitäre und schoss. Obwohl ihre Position schlecht war, entwaffnete sie den wenige Schritte entfernten Dschju. Als der sofort vorhechtete, schaffte es Red nur knapp auszuweichen. Ein Faustschlag traf ihren Unterarm und beförderte den Strahler in die Dunkelheit. Lautlos fluchte sie. "Bist du etwa für den ganzen Ärger verantwortlich?!", brüllte Adun Brachib während der nächsten Attacke voll rasender Wut, "Glaubst du, ich laß dich dämliche Nutte damit durchkommen! Du wirst bezahlen! Leiden! Sterben! Alles bezahlen, du dreckige Hure!" Red hörte seine Worte nicht. Sie wich den Schlägen aus, konzentrierte sich auf seine Bewegungen und hoffte auf eine Unachtsamkeit. Dann sah sie eine Chance. Für den Bruchteil einer Sekunde offenbarte sich eine Lücke in seiner Abwehr und Red schlug zu. Zwar reagierte Brachib auf den Vorstoß, aber zu spät. Das Messer schlitzte seinen Arm auf. Mit harten Tritten in den Bauch setzte Red nach. Wieder schnellte ihr Messer vor, sollte sich in seine Brust rammen, doch er drehte die Schulter, blockte den Angriff. Die Klinge erwischte den bisher unverletzten Arm. Voller Haß heulte Brachib auf, während seine Faust Reds Gesicht traf. Blutspuckend griff sie erneut an, doch der Ehrlose zeigte keine Schwäche mehr und konterte sofort. Ein paar Mal wich Red aus, wehrte einige Schläge ab, bis sein Ellenbogen gegen ihr Kinn donnerte. Gleich darauf schleuderte ein Tritt sie hart gegen die Felsen.
Als Brachib nachsetzen wollte, erschien Swon. Ohne eine Spur Unsicherheit versperrte sie dem Dschju den Weg. Ihre Stimme klang kühl und gleichzeitig spöttisch. "Ich mag es nicht, wenn du mit anderen Frauen spielst, Liebling." Er lachte böse. "Keine Zeit für Spiele, meine Schöne. Leider." Bereits während Adun Brachib sprach, griff er an. Swon reagierte ohne Hektik. Der Kampf war schnell und hart, obwohl sich beide Gegner leicht und fließend bewegten. Nachdem Red sich aufgerappelt und ihre Waffe gefunden hatte, verfolgte sie aus sicherer Entfernung den Schlagabtausch. Begeisterung flammte auf.
'Wow, die sind besser als Goreg Di! Viel besser! Brutal, aber schön! Fast wie ein Tanz. Ob Menschen das auch lernen können? Wäre nützlich.'
Kurz überlegte Red den Dschju zu erschießen, doch in Zweikämpfe ehrenhafter Clankrieger mischte man sich besser nicht ein. Diese Lektion hatte ihr Goreg Di eindrucksvoll vermittelt und Swon teilte dessen konservative Sichtweise bestimmt. So schlich der Leutnant vorsichtig durch
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