Red Leights Trinita (German Edition)
ich die noch nicht.'
Red befühlte die silbrig glänzende Decke, die angenehm wärmte. Beim Aufrichten fluchte sie, packte sich an den Arm. "Verdammt! - Stimmt, da war was." Vorsichtig kam sie mit der Waffe in der Hand auf die Füße. Niemand sonst befand sich in der Höhle. "Hallo, jemand da?" Es gab keine Antwort. Mit schußbereiter Cet-10 lief Red in den Tunnel, aus dem Mexur und Sirius am Vortag gekommen waren. Erneut rief sie, aber niemand antwortete. Dann betrat Red den zweiten Gang und lauschte. Zuerst glaubte sie, weit entfernte Schritte zu hören. Nach einigen stillen Zeiteinheiten nahm der Leutnant jedoch an, dass sie sich getäuscht hatte.
'Haben die mich verlassen? Nein! Oder? Vielleicht sind sie zum Ausgang und ich soll mich erholen. Aber das ich von ihrem Aufbruch gar nichts mitgekriegt habe. Die sind nie und nimmer so leise gewesen! Scheiße, und nun? Erstmal abwarten? Ja, eine - nein, besser zwei Stunden. Dann schau ich weiter.'
Nachdem Red sich ein stilles Örtchen gesucht hatte, Gesicht und Hände gewaschen waren, saß sie unschlüssig am Ufer. Nach kurzer Überlegung zog sie die schweren Stiefel aus und ließ die Füße ins Wasser gleiten.
'Ahh, verdammt, ist das kalt - schmerzhaft kalt. Hm, aber auch frisch. Sauber.'
Abwechselnd tauchte Red die Beine ins Wasser und hoffte, sich auf diese Weise an die Temperatur zu gewöhnen.
'Wenn ich alleine bin, kann ich eigentlich schnell baden gehen. Meine Haare waschen. Alles juckt schon, so schmutzig fühl ich mich. Das muss ja nicht sein.'
Gedankenverloren befühlte sie eines ihrer schwarzen Armbänder und holte winzige, weiße Scheibchen hervor.
'Prima! Seife habe ich dabei und es dauert bestimmt eine Weile, bis die zurück sind - falls sie zurückkommen. Bis dahin bin ich fertig - Ok, mach schnell, Mädel!'
Red zog die dunkelblaue Hose und das schwarze Shirt aus. Nach erneutem Schweifen durch die Höhle legte sie die schmale, schwarze Unterhose ab. Als die Gewebechips der Kleidungsstücke auf Reinigung eingestellt waren, lief Red eilig auf das Wasser zu.
'Das Reinigen wäre mit ein bisschen Feuchtigkeit zwar effektiver, aber bei der Kälte dauert mir das zu lange. Besser als die Standardreinigung am Körper ist es alle mal.'
Nachdenklich befühlte sie den Verband am Arm und erinnerte sich an die Worte des Doktors.
'Hmm, kein Wasser. Das wird schwieriger, aber geht schon. Irgendwie.'
Schritt für Schritt ging Red ins Wasser. Auf Kniehöhe blieb sie stehen und schrie auf: "Oh Scheiße, so kalt, kalt! Ich kann das nicht!" Sie wollte zurück, aber stoppte sich.
'Quosos war viel kälter und Umar erst recht. Kein Problem für mich. Schnell waschen! Los jetzt! Stell dich nicht so an, Mädel!'
In die Hand mit den zwei Seifenchips floss ein wenig Wasser und augenblicklich quoll sämiger Schaum zwischen ihren Finger hervor. Bedacht darauf den Verband trocken zu halten, verteilte sie die sanft duftende Creme. Dann beugte sich Red weit vor, tauchte den Kopf ins Wasser. Das nasse Haar schäumte sie mit der restlichen Seife ein. Plötzlich drangen platschende Geräusche ins Gewölbe. Sie lauschte erschrocken.
'Schritte! Scheiße, da kommt jemand. Die können nicht zurück sein. Zu früh. Mist! Waffe. Schnell.'
Mit schaumigem Haar rannte Red zum Ufer. Wieder hörte sie das Platschen und ärgerliches Fluchen aus dem Tunnel, der zum Abzweig führte. Die Entfernung war allerdings zu groß, um die Stimme erkennen zu können. Schnell zog sie die Unterhose an, Stiefel über und kletterte mit der schußbereiten Cet-10 in den zweiten Gang. Dort wartete sie ab. Die Schritte stoppten kurz vor dem Gewölbe. Einige Momente später rief jemand: "Hey, ich bin's! Musst mir diesmal nicht das Genick brechen - oder so!" Red war zusammengezuckt, als sie die Stimme erkannt hatte.
'Scheiße, wieso denn ausgerechnet der! Wollte Swon mich ärgern oder ist das Naros Versöhnungsidee? - Verdammter Mist!'
Greg trat aus dem Gang und entdeckte schnell den Haufen Klamotten. Derweil zielte Red auf seinen Rücken. Warum wusste sie nicht genau, aber es fühlte sich gut an. "Aha.", sagte Greg, während er sich langsam umdrehte, "Was genau hattest du gerade vor?" Sein Blick fiel auf den Leutnant. Zuerst wirkte er erstaunt, gleich darauf amüsiert. "Willst du mich erschießen, weil ich dich nackt sehe?" Red nahm den Strahler runter und lief stolz auf ihn zu. "Ich bin nicht nackt." Die braunen Augen wanderten unverhohlen über ihren Körper, blieben an den Brüsten hängen. "Äh ja,
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