Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
dauert. Das Essen steht bereits auf dem Herd. Es gibt einen leckeren Braten aus dem finnischen Laden. Mit Ofenkartoffeln und Maiskolben.«
    »Mmm, hört sich gut an. Bin spätestens in einer halben Stunde wieder zurück.«
    »Komm nicht zu spät.«
    »Wo sind die Autoschlüssel?«
    »In der Küche.« Beide gingen in diese Richtung.
    »Muss ich etwa ohne einen Kuss los?«, fragte Ed nach bester Pantoffelheldenmanier.
    »Aber natürlich nicht«, kam die kokette Antwort.
    »Irgendwas Interessantes in der Arbeit heute?«
    »Nur dieser Prince von der Times .«
    »Ein unangenehmer Typ.«
    »Wem sagst du das? Bis gleich, Schatz.« Immer noch im Mantel, ging Foley zur Tür.
    Um der theatralischen Wirkung willen zeigte er der Wache am Tor auf dem Weg nach draußen eine verärgerte Miene. Der Mann würde vermutlich notieren, dass er noch einmal weggefahren war – vielleicht meldete er es sogar telefonisch –, und mit ein bisschen Glück wurde seine Fahrt zur Botschaft mit den Tonbandaufnahmen aus seiner Wohnung verglichen. Die Affen im Zweiten Hauptdirektorat würden das entsprechende Kästchen
auf ihrem Observierungsformular ankreuzen und zu der Überzeugung gelangen, dass Ed Foley seinen Kopf mal wieder woanders gehabt und tatsächlich etwas im Büro liegen gelassen hatte. Er durfte nicht vergessen, bei seiner Rückkehr einen braunen Umschlag auf dem Beifahrersitz des Mercedes liegen zu haben. Spione verdienten schließlich ihren Lebensunterhalt in erster Linie damit, dass sie an alles dachten und nichts vergaßen.
    Um diese Tageszeit kam er mit dem Auto schneller in die Botschaft als mit der Metro. Das war wie alles, was seinen Tagesablauf betraf, präzise berechnet. So fuhr er schon wenige Minuten später an dem Marine-Corps-Wachposten vorbei durch das Tor, parkte auf einem für Besucher reservierten Platz, lief an ein paar weiteren Marines vorbei ins Gebäude und nach oben in sein Büro. Dort setzte er sich unverzüglich ans Telefon und steckte, während er sprach, eine Ausgabe des International Herald Tribune in einen braunen Umschlag.
    »Ja, Ed?« Es war Dominic Corso, einer von Foleys Agenten. Älter als sein Chef, war er als Handelsattaché getarnt. Er lebte schon drei Jahre in Moskau, und der Chief of Station hielt große Stücke auf ihn. Ebenfalls New Yorker, in der Borough of Richmond  – Staten Island – geboren, war er der Sohn eines Kripobeamten der New Yorker Polizei.
    »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Bei was?«
    Foley erzählte es ihm.
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Allerdings.«
    »Okay, ich werde es dem Gunny sagen. Er wird jedoch wissen wollen, warum.« Gunnery Sergeant Tom Drake, der Unteroffizier vom Dienst der Marines-Abteilung an der Botschaft, wusste, für wen Corso arbeitete.
    »Sagen Sie ihm, es ist ein Scherz, aber ein wichtiger.«
    »Okay.« Corso nickte. »Sonst noch etwas, das ich wissen sollte?«
    »Vorerst nicht.«
    Corso blinzelte. Die Sache war also brisant, wenn sich der COS nicht weiter dazu äußerte, dachte Corso, aber das war ja nichts Ungewöhnliches. Bei der CIA wusste man oft nicht einmal, was das
eigene Team machte. Er kannte Foley zwar nicht näher, aber gut genug, um ihn zu respektieren.
    »Gut, dann werde ich gleich mal mit ihm reden.«
    »Danke, Dom.«
    »Wie gefällt es Ihrem Jungen in Moskau?«, fragte Corso seinen Chef auf dem Weg zur Tür.
    »Er gewöhnt sich langsam ein. Sobald er ein bisschen Schlittschuh laufen kann, wird’s bestimmt besser. Er ist ganz wild auf Eishockey.«
    »Na, dafür ist er hier ja genau richtig.«
    »Das will ich doch meinen.« Foley packte seine Sachen zusammen und stand auf. »Dann mal zu, Dom.«
    »Bin schon unterwegs, Ed. Bis morgen.«

14. Kapitel
DAS GEFAHRENSIGNAL
    Wenn es in der Welt der Spionage eine Konstante gibt, dann ist es der ständige Schlafmangel aller Beteiligten. Der kommt vom Stress, denn Stress ist der treue Begleiter aller Spione. Wenn Ed und Mary Pat Foley keinen Schlaf fanden, konnten sie sich zumindest mit ihren Händen im Bett unterhalten.
    Er ist hundertpro(zentig) echt, Sch(atz), signalisierte Foley seiner Frau unter der Bettdecke.
    J(a), stimmte sie ihm zu. Hatten w(ir) schon mal jem(anden) v(on) so weit drin(nen)?
    Nein.
    Lan(gley) wird Kopf stehen.
    Allerd(ings). Das würde ein absoluter Knaller werden. Ende des neunten Innings, die Bases voll, zwei Outs, und der Pitcher hatte einen Curveball geworfen, den er, Foley, gleich über die Anzeigetafel dreschen würde. Vorausgesetzt, wir vermasseln es nicht, warnte Foley

Weitere Kostenlose Bücher