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- Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

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Titel: - Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Blakley-Cartwright , David Leslie Johnson
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klar, was Sie mir vorwerfen? Mord!«
    »Ich werfe niemandem etwas vor«, erwiderte sie wider besseres Wissen. Die Hitze in der Werkstatt setzte ihr zu. Ihre Anschuldigungen verloren ihre Richtung, ihre Schärfe. »Ich versuche nur, die Wahrheit herauszufinden«, setzte sie hinzu.
    Bei diesen Worten veränderte sich Henrys Miene. Der Zorn verflüchtigte sich, seine Züge wurden milder, nahmen einen Ausdruck des Erstaunens und schließlich des Entsetzens an – jedoch vermischt mit einer gewissen Freude darüber, dass er nun seine Anklägerin beschuldigen konnte.

    »Sie sind es«, rief er und deutete mit dem Finger auf sie. »Mein Gott, Sie sind es. Ich kann es an Ihnen riechen.«
    Großmutter wurde nervös, nun, da alle ihre Beweise gegen ihn aufgebraucht waren. »Was kannst du an mir riechen?« Sie bewegte sich in Richtung Tür.
    »In der Nacht, in der mein Vater starb, konnte ich den Wolf riechen. Einen starken Moschusgeruch.« Er kam näher. »Denselben Geruch, den ich in diesem Augenblick an Ihnen rieche.«
    Er stand jetzt dicht vor ihr und seine Augen glühten. Sie spürte seinen Atem, und dazu die Hitze des Feuers, seine Anschuldigung – sie fühlte sich der Ohnmacht nahe.
    »Was haben Sie denn da draußen in Ihrer Hütte gemacht? So ganz allein?« Henry ließ nicht locker. »In der Nacht, in der Ihre Enkelin ermordet wurde?«
    In diesem Augenblick stieg ihr plötzlich der Geruch in die Nase, so wie einem ein längst vergessener Name wieder einfällt. Nur für einen Augenblick, aber das genügte. Der junge Mann hatte recht. Sie verspürte das dringende Verlangen, sich zu verteidigen. »Henry, ich habe gelesen, bis ich eingeschlafen bin.« Verwirrt klammerte sie sich an ihr Alibi.
    »Und danach?«
    Sie schwieg. Der Geruch stieg aus ihren Kleidern auf wie Nebel von einem Fluss. Er war bitter und penetrant.
    »Sie wissen es nicht, stimmt’s?«, bedrängte er sie.
    Sie musste hier raus. Sie musste nach Hause und etwas nachprüfen. Sie musste Gewissheit haben. Wir hatte ihr Verdacht so leicht auf sie zurückfallen können?
    Sie schlüpfte zur offenen Tür hinaus und ließ sie hinter sich zuknallen.

Kapitel 26
    I m Dämmerlicht arbeiteten die drei Männer auf dieselbe Weise zusammen, wie kleine Kinder spielen, nebeneinander, aber ganz für sich. Sie wollten keine Aufmerksamkeit erregen.
    Peter schaute von seiner Arbeit auf. Mit Erleichterung nahm er zur Kenntnis, dass Cesaire die Schubkarre über den Platz schob und Henry fleißig in der Schmiede hämmerte. Die Vorbereitungen waren in vollem Gang.
    Während Cesaire schob, tropfte farbloses Lampenöl aus der Karre in den schmutzigen Schnee. Er blieb kurz stehen, trank einen Schluck aus seiner Flasche und nutzte die kleine Pause für einen Blick in die Runde. Er zuckte leicht zusammen, als er bemerkte, dass der Hauptmann den Platz beobachtete. Er behielt seine unbefangene Miene bei und setzte seinen Weg mit der Karre fort. Doch der Hauptmann steuerte auf ihn zu, mit zwei Soldaten im Schlepptau.
    Cesaires Körper traf die Entscheidung für ihn. Lauf.
    Er patschte durch Schlamm und Schneematsch, stieß ein paar Fasanenkisten beiseite und hüpfte über einen Teigtrog.
    Der Hauptmann zückte eine lange Peitsche und schlug mit ihr nach dem flüchtenden Cesaire. Die Peitsche streifte
ihn nur leicht, doch er ging zu Boden und landete mit dem Gesicht in einer Schneewehe. Er setzte die Flucht kriechend fort, kam aber nur ein paar Schritte weit, ehe er von fremden Händen gepackt und in Gewahrsam genommen wurde.
    »Eine Vorsichtsmaßnahme«, zischte ein Soldat. »Wir wollen keinen Ärger von der Familie der Hexe.«

    Schritte nahten und dann drang Vater Solomons Stimme aus der Dunkelheit.
    »Zieh dein Hurengewand an.« Seine Stimme klang heiser. Er wartete, bis die Tür geöffnet wurde, und warf Valerie dann ihren roten Mantel zu.
    Sie hängte sich den herrlichen Stoff um. Er fühlte sich weich und geschmeidig an. Ein Soldat erschien und legte ihr Handschellen an. Sie saßen lose an ihren dünnen Handgelenken. Dann sah Valerie jemand anders nahen. Es war ihr Vater, der wegen der niedrigen Decke den Kopf einziehen musste.
    »Valerie.« Er blieb vor ihr stehen. »Ich habe versucht, dich zu schützen. Dich und Lucie …«
    Lucie. Sie kam ihr inzwischen wie ein imaginäres Wesen vor, beinahe wie eine erfundene Fabelgestalt.
    »Ist schon in Ordnung, Papa«, sagte sie, und die Worte blieben ihr fast im Hals stecken. »Du hast uns beigebracht, stark zu sein.« Valerie begriff, wie

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