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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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vom Meeresboden.
    Ein Signal blinkte auf. Die Worte KILO 636-KLASSE erschienen auf dem oberen Sonarmonitor. Darunter war nebeneinander ein Vergleich der alten und der neuen Geräuschsignatur abgebildet, die Park sofort als identisch erkannte.
    »Unser Freund ist wieder da!«, stellte er lakonisch fest. Er blickte zum Tiefenmesser. Neun Faden.
    Wie ein Bergsteiger beim Aufstieg an einer eisigen Nordwand hangelte er sich Hand über Hand vom Sonarraum zur Kommandozentrale. Der Erste Offizier folgte ihm ebenso mühsam.
    »Ruder hart Backbord«, befahl Park. »Permasyn-Motor auf ultra-langsame Fahrt. Drei Einheiten, dann wieder sichern. Halten Sie die gegenwärtige Tiefe. Vielleicht können wir ihn genau lokalisieren.«
    »Aye, Sir«, bestätigte der wachhabende Offizier, der sich ebenfalls mühsam festhielt. Er gab den Befehl weiter.
    Ein unterdrücktes Summen, und die Red Shark ruckte vorwärts, gewann an Fahrt und richtete sich gerade.
    Park zählte drei Einheiten von je zehn Sekunden Länge ab und nickte zustimmend, als der wachhabende Offizier das Stoppsignal für die Antriebskontrolle durchgab. Die Geräusche dieser Start-und-Stopp-, Schub-und-Treib-Technik würden ihre Position nicht unbedingt verraten, selbst wenn das Sonar der Kilo sie überhaupt entdeckte. Park zählte darauf, dass die in den Küstengewässern üblichen Unregelmäßigkeiten ihre Manöver zumindest teilweise tarnen würden. Er setzte auch darauf, dass der chinesische Kapitän Probleme damit hätte, sie genau zu lokalisieren, selbst wenn er sie hörte.
    » Sonarmeldung! «, forderte Park ungeduldig.
    »Stetiger Kontakt, Genosse Kapitän«, meldete der Sonaroffizier, der sich dafür aus dem Sonarraum in die Kommandozentrale herübergelehnt hatte.
    Wieder trieb die Red Shark. Ihr Deck neigte sich allmählich immer steiler nach oben, während der Rudergast am Höhenruder versuchte, die langsam abnehmende Fahrt des U-Boots zu kompensieren. Ein ungesichertes Technikhandbuch rutschte von einem Elektronikschrank herunter. Der Erste Offizier bekam es gerade noch zu fassen, bevor es auf das Deck knallte.
    » Sonarmeldung! «
    »Keine Veränderung, Sir.«
    Park nickte zufrieden. »Er sucht uns noch immer dort, wo wir seiner Meinung nach sein müssten. Er wartet darauf, dass wir ihm in die Arme fallen, aber wir werden nach Osten abdrehen und uns um ihn herumschleichen.«
    Der Bug der Red Shark stieg weiter stetig nach oben, während sie immer mehr an Fahrt verlor. Das Deck hatte sich inzwischen zu einem beunruhigenden Winkel von fünfunddreißig Grad geneigt und es wurde immer schwieriger, sich auf den Füßen zu halten.
    »Wachhabender Offizier, ich will sechs Einheiten, dann wieder sichern«, befahl Park. »Halten Sie die gegenwärtige Tiefe.« Er warf seinem Ersten Offizier einen kurzen Blick zu und gestattete sich ein leichtes Lächeln. »Ich glaube, er hat uns verloren.«

45
    D IE R ENO , G ELBES M EER , SÜDÖSTLICH VON H AIZHOU W AN
    »Brücke, hier Sonar.«
    »Hier Brücke, aye«, antwortete Scott.
    »Captain, wir haben einen neuen Kontakt auf Peilung drei-eins-null. Entfernung knapp unter siebenunddreißigtausend Meter. Keine Geräusch-Entsprechungen, und wir haben bisher nur Informationen über Schraubendrehungen. Könnte ein U-Boot sein, Sir.«
    » Könnte , Bootsmann?«
    »Ich kann das noch nicht sicher sagen, Captain. Vielleicht sollten Sie sich das Baby mal selbst ansehen.«
    Scott übergab die Brücke an Kramer und ging in den Sonarraum.
    »Das da ist Sierra Eins, die Kilo«, sagte der Bootsmann. »Die andere sich in der letzten halben Stunde kaum gerührt, eigentlich gar nicht, seit wir sie ausgemacht haben. Sie beschleunigt und treibt in einem regelmäßigen Sechser-Zyklus, wobei zwischen jedem Zyklus etwa zehn Minuten liegen. Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass es ein U-Boot ist, aber was für eines, das weiß ich nicht. Möchten Sie mal reinhören?«
    Scott setzte sich neben den Bootsmann auf den Platz des Sonaroffiziers, streifte sich einen Kopfhörer über und hörte sich das Geräuschmuster an, das der Bootsmann beschrieben hatte. Zugleich behielt er dabei den oberen Monitor im Auge, der die Lauschresultate der Bugreihe abbildete.
    »Ich höre es«, sagte Scott.
    »In der Datenbank haben wir das nicht«, sagte der Sonaroffizier über Scotts Schulter und deutete auf die schwache Geräuschlinie, die den Monitor herunterkroch.
    Scott hörte sich den Zyklus noch einmal an: Ein Schub der siebenblättrigen Schraube des

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