Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
sich Jed Titan gegenüber.
»Ich begrüße den Soldaten, aber ich warne den Mann, dass Skye nichts für ihn ist.« Jed zuckte die Schultern. »So ist das hier nun mal. Sie ist eine Titan. Wie sehr du sie auch immer begehrst, du konntest sie damals nicht haben, und du wirst sie ganz sicher auch heute nicht kriegen. Nicht damit.« Er schoss einen scharfen Blick auf Mitchs fehlendes Bein.
Die Beleidigung machte Mitch nichts aus. Er hatte nie Angst vor Jed Titan gehabt, hatte die Macht des alten Mannes nie so gespürt wie andere.
»Ich sehe, Sie sind immer noch ein aufgeblasener alter Mann, der sich der Illusion hingibt, die Leute beeinflussen und einschüchtern zu können. Aber wissen Sie was? Ich kenne fünfzig Arten, Sie zu töten, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
Jed nippte an seinem Drink. »Vielleicht. Aber da liegt auch der Unterschied zwischen uns, Mitch. Du würdest mich nicht töten, weil ich nichts getan habe, um den Tod zu verdienen. Ich hingegen bevorzuge es, meine Gegner zu erledigen, bevor sie eine gewisse Linie überschreiten. Das stellt sicher, dass ich gewinne.«
»Ein wohlgemeinter Rat? Das sieht Ihnen so gar nicht ähnlich.«
Jed lächelte. »Obwohl du versucht hast, meine Tochter zu heiraten, habe ich dich immer gemocht, Mitch. Du hast Rückgrat und Mut. Du hattest nicht ausreichend Beziehungen, um als Bewerber in Betracht zu kommen, aber das haben auch nur die wenigsten. Ich habe gehört, dass du unserem Land gut gedient hast. Lass mich eines aber trotzdem klarstellen: Wenn du dem, was ich will, im Weg stehst, werde ich dich und alles, was du liebst, in Schutt und Asche legen.«
Mitch lachte das erste Mal seit Tagen. »Sie können mir keine Angst machen.«
»Das muss ich auch nicht. Sieh dich um. Ich habe alles, Mitch. Geld, Macht, drei wunderschöne Töchter. Vor neun Jahren hat Skye mir zuliebe Ray geheiratet, und nun wird sie das Gleiche mit T.J. tun. Sie werden zauberhafte Kinder bekommen, meinst du nicht?«
Mitch konnte nicht anders, als zu Skye zu schauen, die sich immer noch mit T.J. unterhielt. »Das würde sie nicht tun.« Doch er glaubte seinen Worten selbst nicht.
»Oh, ich denke schon. Und wenn du sie ein bisschen kennen würdest, wüsstest du das auch. Skye ist eine sehr pflichtbewusste Tochter. Sie tut, was ich ihr sage. Du weißt, dass ich recht habe.« Jed klopfte ihm auf die Schulter. »Willkommen zu Hause, mein Sohn. Willkommen zu Hause.«
Mitch schaute dem alten Mann hinterher, der sich seinen Weg durch die Gäste bahnte. Er sagte sich, dass Jed in allem falschlag. Dass Skye stärker war und eigene Entscheidungen treffen konnte. Dann ließ er seinen Blick zurück zu ihr und T.J. wandern und wusste, dass er sich selbst etwas vormachte.
Die Feier ging bis in den Abend hinein. Gegen halb neun schlief Erin auf dem Sofa ein, und kurz nach zehn Uhr verließen die letzten Gäste das Haus.
Skye stand in der Küche und sagte sich, dass sie das Chaos am nächsten Morgen beseitigen würde. Es würde über Nacht schon nicht verschwinden, und was sie morgen nicht schaffte, würde vom Personal weggeräumt, das am Montag wieder zum Dienst erschien.
Mit einer Schüssel Tortillachips in der einen und einer Schale Salsa in der anderen Hand betrat Izzy den Raum. »Du musst mir unbedingt das Rezept geben.« Sie setzte die Schüsseln auf der Arbeitsplatte ab und tunkte einen Chip in die Soße. »Das ist die beste Salsa der Welt.«
»Du hast vor, selber Salsa zu machen?« Skye lachte. »Oh bitte.«
»Dafür muss man doch nicht kochen. Nur schneiden und rühren. Ich kann schneiden und rühren.«
»Wenn jemand dabei ist und aufpasst.«
»Immerhin.«
Skye schüttelte den Kopf. »Klar. Ich besorge dir das Rezept, und du machst Salsa für uns alle.«
»Einverstanden.«
Skye sammelte ein paar Gläser ein. Jetzt, wo Izzy mit ihr in der Küche war, verspürte sie den Drang, sich zu beschäftigen. Zwischen ihnen war immer noch nicht alles wieder ganz in Ordnung.
»T.J. hat sich gut amüsiert«, sagte Izzy und dippte einen weiteren Chip.
»Stimmt, das hat er. Ich war überrascht, dass er überhaupt vorbeikam«, gab Skye zu. Sie hatte ihn nicht eingeladen, also musste Jed dahinterstecken. »Erin mag ihn.« Nicht so sehr wie Mitch, aber T.J. hatte ja auch keinen Heldenstatus.
»T.J. kann sehr charmant sein«, merkte Izzy an und folgte Skye durch die Küche. »Wie ist eigentlich euer Treffen gelaufen?«
»Nett.«
»Blöd nett oder ich-werde-ihn-wiedersehen-nett?«
»Wir werden uns
Weitere Kostenlose Bücher