Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
aufschwang und Skye mit einer Schrotflinte in der Hand auf der obersten Stufe erschien.
»Denk nicht mal daran«, rief sie ihm zu. Sie ging die zwei Stufen hinunter und kam ihm entgegen. »Du bist hier nicht willkommen.«
Sie sah großartig aus. Ihr langes rotes Haar wehte in der leichten Brise. Sie war bereits für die Arbeit angezogen und trug einen Rock und eine schicke Bluse. Er vermutete, dass irgendwo die passende Jacke zu dem Ensemble lag. Trotzdem, die Kombination von konservativer Kleidung und der Schrotflinte war erregender, als er erwartet hätte.
»Wir müssen reden«, sagte er.
»Wir müssen gar nichts. Ich will dich hier nicht sehen.«
»Skye, ich weiß, dass du wütend bist.«
Sie hob die Schrotflinte an ihre Schulter und blinzelte den Lauf entlang. »Wütend trifft es nicht annähernd, Mitch. Ich habe dir vertraut. Ich bin als Freundin zu dir gekommen, und die ganze Zeit hast du für Garth gearbeitet.«
»Es waren nicht mehr als fünfzehn Minuten. Ich habe ihm nichts erzählt.«
»Und deshalb ist es okay? Nur weil du keinen offensichtlichen Schaden angerichtet hast? Ich glaube kaum.«
Er konnte ihren Zorn spüren und sah das Feuer in ihren Augen. Sie war so unglaublich schön - das war sie schon immer gewesen, aber ab und zu brauchte er eine Erinnerung daran.
»Beweg deinen Hintern von meinem Land«, befahl sie.
»Wir haben nicht das Jahr 1840, und ich bin auch nicht hier, um Vieh zu stehlen.«
»Deshalb bist du trotzdem ein Krimineller.«
Er schaute sie an. »Es tut mir leid. Ich hatte unrecht. Garth ist bei mir aufgetaucht, kurz nachdem ich das mit Erin erfahren hatte. Ich war wütend und wollte es dir heimzahlen.«
»Weil ich ein Kind, das nicht deines ist, von dir ferngehalten habe?«
»Ja, ich weiß. Wenn man es so ausdrückt, ergibt es nicht wirklich einen Sinn.«
»Es hat niemals Sinn ergeben.« Sie nahm die Flinte herunter. »Verdammt, Mitch, ich hätte dein Kind niemals vor dir verheimlicht. Das solltest du wissen. Du hättest mir vertrauen müssen.«
Sie wird langsam weich, stellte er erleichtert fest.
»Ich brauchte wohl eine Veränderung meiner Einstellung«, sagte er.
»Du hast eine ganze Menge mehr gebraucht.«
Er kam ein bisschen näher, und sie hob ihre Hand. »Bleib, wo du bist«, sagte sie.
»Ich war verwirrt«, erklärte er und wusste, dass es die Wahrheit war. »Ich hatte gerade mein Bein verloren, ich war wütend und brauchte ...«
»Jemanden, an dem du es auslassen konntest.«
Er nickte. »Ich bin nicht stolz darauf. So bin ich normalerweise nicht. Das weißt du, Skye.«
Sie schluckte schwer. »Warum wusstest du dann nicht, dass ich dir Erin niemals vorenthalten hätte?«
»Weil es nicht darum ging. Ich wollte, dass sie von mir ist, weil ich unbedingt etwas Positives in meinem Leben finden musste.«
»Du hast die Ranch und Fidela und Arturo.«
»Das schien nicht genug zu sein. Wenn sie meine Tochter gewesen wäre, hätte ich etwas gehabt, wofür es sich zu leben lohnt.«
Nun ging er doch auf sie zu. Er trat so nah heran, dass ihre Hand seine Brust berührte.
»Du wirst mich erschießen müssen«, sagte er, »denn ich werde nicht gehen.«
Er sah ihr in die Augen. »Bitte, lass uns reden, Skye.« Sie drehte sich um und ging ins Haus. Er folgte ihr.
»Das mit Garth tut mir leid«, begann er, als sie sich an den runden Tisch gesetzt und ihren Kaffee vor sich stehen hatten. »Ich wusste nicht, wie ernst es ihm ist. Ich habe heute den Artikel in der Zeitung gesehen.«
»Jed könnte wegen Hochverrats angeklagt werden. Das ist ernst. Nicht dass ich das Gefühl habe, meinem Vater wäre das bewusst. Er weigert sich, mit uns darüber zu sprechen. Er ist kaum noch hier. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er hier übernachtet. Vielleicht hat er eine Wohnung in Dallas. Oder eine Freundin.«
Mitch goss sich ein wenig Kaffee ein und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Garth kämpft mit harten Bandagen. Es tut mir leid wegen der Party. Ich ahnte nicht, dass er so etwas vorhatte.«
Sie seufzte. »Ehrlich gesagt, nachdem ich herausgefunden hatte, dass du mit ihm zusammenarbeitest, waren die Nachwehen der Party nichts dagegen. Ich habe mit einigen Leuten von der Presse gesprochen. Ich kann ihnen die Wahrheit nicht sagen, also haben wir erzählt, dass es sich um einen Studentenstreich handelt. Die Polizei hat Untersuchungen aufgenommen, aber weil ich ihnen gesagt habe, dass Garth dahintersteckt und er eine so tragende Säule der Gemeinde ist, denken sie, dass ich
Weitere Kostenlose Bücher