Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
stand auf, ging zum Fenster und blieb mit dem Rücken zu ihm dort stehen.
»Mit seinem Motiv lag sie richtig, aber falsch, was den Geldgeber anging.« Skye sprach beinahe wie zu sich selbst. »Das war nicht mein Vater, der von T.J. auch getäuscht wurde. Sondern mein Halbbruder. T.J. wollte gar nicht mit mir ausgehen. Er war nicht im Mindesten an mir interessiert.«
Mitch wusste nicht, was er tun sollte. Das hier war die klassische Männerhölle - sollte er näher treten und sie trösten oder sich lieber in sicherer Entfernung halten? Schlimmer noch, weshalb war Skye aufgebracht? War sie nur sauer, oder hatte sie ihr Herz an diesen doppelzüngigen, betrügerischen, Anzug tragenden ...
»Ich war mir nicht mal sicher, ob ich ihn mochte«, fuhr Skye fort. »Er war sehr charmant, aber da war kein Prickeln zwischen uns. Izzy hatte recht. Warum würde ein Mann wie er Interesse an jemandem wie mir haben?«
Nun hielt es ihn nicht mehr. Er trat zu ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern.
»Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel geschaut?«, fragte er. »Warum sollte er nicht interessiert sein? Du bist wunderschön. Außerdem klug, lustig, eine großartige Mutter und mit einem Körper gesegnet, für den Männer ihre Seele verkaufen würden. Ich weiß es, ich habe schon ein paar Anzahlungen geleistet.«
Sie ließ ihre Schultern sacken. »Du willst nur nett sein.«
»Wann bin ich jemals nett gewesen?«
»Na ja, jetzt zum Beispiel. Ich habe mich wegen eines Mannes, von dem ich noch nicht mal sicher war, ob ich ihn mag, mit meiner Schwester gestritten. Ich war schwierig und voreingenommen und gemein, alles nur seinetwegen. Und die ganze Zeit über hat er für Garth gearbeitet.«
Sie zitterte leicht.
Er drehte sie um und zog sie an sich. »Du bist auf ein Kompliment hereingefallen. So etwas passiert.«
»Aber nicht mir. Ich bin so dumm.«
Sie war steif in seinen Armen, aber er ließ sie nicht los.
»Wie hättest du es wissen sollen?«, fragte er.
»Ich hätte es erraten können. Wenn ich nicht so verzweifelt versucht hätte, ein Männermagnet zu sein - was ich definitiv nicht bin -, wäre ich auch nicht so blöd gewesen, auf ihn hereinzufallen.« Sie überraschte ihn mit einem heftigen Schlag auf den Oberarm. Wütend funkelte sie ihn an. »Das ist alles deine Schuld.«
Er trat einen Schritt zurück. »Was? Wie das?«
»Du bist zurückgekommen und hast mich verwirrt. In der einen Minute bist du der Mann, an den ich mich erinnere, in den ich verliebt war. Und in der anderen Minute bist du ein totales Arschloch. Du hast mir wehgetan und mein Herz in die Gosse getreten.«
Abwehrend hob er beide Hände hoch. »Was hat das mit T.J. zu tun?«
»Nichts, aber es ist trotzdem deine Schuld.« Sie begann zu weinen.
Er nahm sie und schüttelte sie. Dann beugte er sich vor und küsste sie.
»Das hier ist mein Büro. Wir können hier keinen Sex haben.«
»Wir küssen uns doch nur. Niemand hat irgendwas von Sex gesagt.«
»Also willst du mich nicht mehr? Hat Garth dich auch bezahlt?«
Er fluchte. »Skye, ich schwöre.«
»Was?« Sie schaute ihn trotzig an - und sah einfach bezaubernd aus.
»Du machst mich verrückt.«
»Was glaubst du, wie ich mich fühle?«
»Als ob du Medikamente brauchst?«
»Nicht witzig.« Aber um ihre Mundwinkel zuckte es. »Ich könnte stattdessen dich nehmen.«
»Auf welchem Planeten?«
»Zorgon.«
Dann schlang sie ihre Arme um ihn und küsste ihn, als wollte sie nie wieder aufhören. Sie drängte sich an ihn und ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten. Er reagierte so leidenschaftlich, dass sie beide kaum noch Luft bekamen. Sie zogen sich zurück und sahen einander an. »Besser?«, fragte er. Sie nickte.
»Gut. Und jetzt sag mir, was ich tun kann, um dir zu helfen.« Er war gewillt, alles zu tun, auch wenn er hoffte, dass sie »Sex« sagen würde.
»Ich weiß nicht. Kann ich darauf zurückkommen?«
»Klar. Ich sollte dich nicht länger von deiner Arbeit abhalten.«
Er wandte sich zum Gehen um, hielt dann noch mal inne und drehte sich um. »Das mit TJ. tut mir leid.«
»Tut es nicht.«
»Ich will nur höflich sein.«
»Okay, du bekommst einen Punkt für den Versuch. Ich bin überrascht - und fühle mich dumm - aber es tut nicht weh. Wir waren nicht richtig zusammen.«
Sind wir es denn?
Aber er fragte nicht. Hauptsächlich, weil er nicht hören wollte, wie sie Nein sagte.
15. KAPITEL
Skye traf Lexi und Dana zum Lunch im Bronco Billy‘s. Sie wartete, bis alle bestellt
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