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Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Reden ist Silber, Kuessen ist Gold

Titel: Reden ist Silber, Kuessen ist Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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nicht so an, als wäre ich doof«, sagte er. »Ich bin das Leitpferd von uns beiden.«
    Bullet schüttelte den Kopf, und Mitch sah förmlich, wie er dabei auch die Augen verdrehte. Dann ließ das Pferd sich langsam zu Boden, wie ein Kamel.
    Mitch starrte ihn an. »Du machst Witze«, fluchte er. »Warum hat mir niemand gesagt, dass du das kannst?«
    Er setzte sich in den Sattel und hielt sich fest, als Bullet sich wieder erhob. Sobald er stand, klopfte Mitch ihm auf den Hals.
    »Dafür schulde ich dir was, Dicker. Das gibt eine Extraportion Hafer heute Abend.«
    Bullet drehte den Kopf und schaute ihn an, dann machte er sich auf in Richtung Ranch.
    Das Haus zeichnete sich wie ein Scherenschnitt gegen den dunkler werdenden Himmel ab. Die warmen Lichter glommen willkommen heißend. Mitch konnte Fidela in der Küche werkeln sehen. Arturo war sicher im Büro oder vor dem Fernseher. Es war ein einfaches Leben, aber es war seins. Zum ersten Mal seit Jahren wusste Mitch, dass er zu Hause war.
    Skye spielte mit dem Brief in ihren Händen. »Ich wünschte, du würdest es dir noch einmal überlegen«, sagte sie zu Marianne. »Wir haben zusammen so viel gute Arbeit geleistet. Du bist ein wichtiger Teil dessen, was wir hier tun.«
    Marianne koordinierte die örtlichen Spendengalas der Stiftung und half denen, die mehr darüber erfahren wollten, wie man Spenden für Kinder in Not sammelte.
    Sie war kaum dreißig, frisch verheiratet und von dem brennenden Wunsch beseelt, Gutes zu tun.
    »Ich weiß die Chancen, die ich hier hatte, zu schätzen«, sagte sie und vermied es, Skye anzuschauen. »Es war wirklich angenehm, für dich zu arbeiten, und ich mag die Leute hier. Ich habe nur das Gefühl, für mich ist es an der Zeit für eine Veränderung.«
    Wenn Skye nicht aufmerksam zugehört hätte, hätte sie die letzten gemurmelten Worte nicht verstanden. Aber dann begriff sie, was Marianne sagen wollte, und wusste, was sie damit meinte.
    »Marianne, ich schwöre dir, keiner unserer leitenden Angestellten hat jemals einen Bonus erhalten. Und ich habe keinen Penny von der Stiftung genommen. Ich bekomme nicht mal ein Gehalt. Irgendjemand hält es für einen guten Witz, diese Informationen zu verbreiten. Trisha und unsere Computerjungs sind dabei, dem Fall auf den Grund zu gehen. Wir werden herausfinden, was schiefgelaufen ist, und es wieder geradebiegen. Kannst du mir nicht noch ein paar Wochen Zeit geben? Habe ich nicht wenigstens so viel Vertrauen verdient?«
    Sie hasste es, zu betteln, aber in der letzten Woche hatte sie schon drei gute Leute verloren.
    »Ich habe ein anderes Angebot«, gestand Marianne. »Ich fange am Montag an. Es ist eine kleinere Organisation, und ich verdiene auch nicht so viel wie hier, aber es ist aufregend und ...«
    »Und du musst dir keine Sorgen um deinen guten Ruf machen«, ergänzte Skye. Sie versuchte, nicht bitter zu klingen. »Ich verstehe das.«
    An Mariannes Stelle würde sie vermutlich genauso handeln. Warum auch nicht? Solange es Skye nicht gelang, ihre Unschuld zu beweisen, gab es keinen Grund, ihr zu glauben.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte sie. »Und wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es dir vorgestellt hast, bist du hier jederzeit wieder herzlich willkommen.«
    Marianne sah sie zweifelnd an, als ob sie sich nicht vorstellen könnte, hierher zurückkehren zu wollen. Skye hoffte, dass sie, wenn die Wahrheit irgendwann ans Licht käme, ihren Ruf wiederherstellen könnte. Aber sicher war sie sich da nicht. Garth hatte bereits großen Schaden angerichtet.
    Nachdem Marianne das Büro verlassen hatte, drehte Skye sich mit ihrem Stuhl so um, dass sie aus dem Fenster sehen konnte. Sie wünschte sich, dass sie eine Idee hätte, um alles wieder zum Guten zu wenden. Ab wann genau war alles so entsetzlich schiefgegangen? Wann hatte Garth entschieden, seinen Plan in die Tat umzusetzen? Und konnte er noch aufgehalten werden?
    Die Tür wurde aufgestoßen, und ein großer, streberhaft aussehender Junge stolperte in den Raum. Seine Brille hing schief auf der Nase, seine Haare standen in alle Richtungen ab, und seine Kleidung sah aus, als hätte er darin geschlafen.
    »Ich hab‘s gefunden«, verkündete er mit einem breiten Grinsen. »Ich hab‘s gefunden. Ich habe die ganze Nacht gesucht und nicht gewusst, ob es gelingen würde, aber ich hab‘s geschafft.« Erwartungsvoll schaute er sie an.
    Skye stand auf. »Wer sind Sie?«
    »Leonard.« Er schob sich die Brille zurecht. »Ich arbeite in der

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