Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
IT-Abteilung. Eben habe ich das Loch in der Firewall gefunden. Es ist ganz schön raffiniert.« Dann ließ er einen Redeschwall folgen, der nach keiner Sprache klang, die Skye je gehört hatte.
Sie unterbrach ihn, indem sie die Hände zum T zusammenlegte. »Okay, Leonard, Auszeit. Reden Sie bitte langsamer und so, dass auch diejenigen von uns, die gerade einmal wissen, wo ihr Computer eingeschaltet wird, Sie verstehen.«
»Oh. Richtig. Entschuldigen Sie.« Er lächelte. »Ich bin wohl etwas aufgeregt. Der Typ hat unsere Firewall geknackt, indem er die Daten mit einem anderen Programm zusammen eingeschleust hat, das wir ständig reinlassen. Es ist sehr kompliziert. Da steckt ‚ne Menge Arbeit drin. Sobald das Trojanische Pferd in unserem System war, fing es an zu arbeiten. Es hat einen einfacheren Zugang eröffnet und dann seine Spuren verwischt. Derjenige, der das gemacht hat, kann jetzt alle unsere Aktivitäten online verfolgen. Einen zweiten Satz Bücher reinzuschmuggeln war da nur noch ein Klacks.« Sein Grinsen wurde immer breiter.
Skye brauchte einen Moment, um die Informationen zu verarbeiten. »Können Sie ihn aufhalten?«
»Sicher, aber ich kann noch mehr. Ich kann ein Programm zurückschicken, das bei ihm auf dem Rechner Informationen sammelt. Auf diesem Weg können wir herausfinden, wer dahintersteckt.«
»Wären das vor Gericht verwertbare Beweise?«
Leonard wand sich. »Äh, nein. Es ist illegal, jemandes Computer ohne richterliche Anweisung anzuzapfen. Aber es wäre immerhin ein erster Anhaltspunkt für Sie.«
»Ich habe schon eine Ahnung, wer das veranlasst hat«, sagte sie. »Ich weiß nur nicht, wer die Schecks dafür einlöst und die tatsächliche Arbeit macht. Wie illegal ist Ihr Vorschlag?«
»Weiß ich nicht.«
Skye wusste es auch nicht. Sie wollte nicht, dass Leonard oder sie womöglich ins Gefängnis kämen, aber sie war es auch leid, dass Garth ihnen immer einen Schritt voraus war.
»Wenn wir herausfinden, wer das getan hat, können wir ihn aufhalten, oder?«, fragte sie.
»Ja«, bestätigte Leonard.
»Geben Sie mir eine Sekunde.« Sie nahm das Telefon und wählte eine Nummer.
»Warum rufst du mich auf der Arbeit an?«, fragte Dana statt einer Begrüßung. »Gibt es einen Notfall? Wolltest du eigentlich 911 anrufen?«
»Ist es wirklich illegal, einen fremden Computer anzuzapfen, oder nur ein bisschen? Ich meine, reden wir hier von einem Klaps auf die Hand oder von Jahren als Bubbas Lustsklave?«
»Du würdest ins Frauengefängnis kommen und somit Bubba nicht kennenlernen. Aber ich kann nicht glauben, dass du mich das fragst«, antwortete Dana. »Frag mich nichts über illegale Sachen. Ich will nicht meine beste Freundin verhaften müssen.«
»Ich habe ein Computergenie in meinem Büro. Er hat herausgefunden, wie Garth unser System knacken konnte. Jetzt könnte er ein Programm zurückschicken, um herauszufinden, wer sich eingehackt hat und wo er sich befindet.«
Es folgte eine lange Pause. »Skye, bitte, frag mich so etwas nicht. Ich meine es ernst. Ich liebe dich, aber ich werde für dich nicht das Gesetz brechen. Und dir auch nicht dabei helfen. Also lass es einfach sein. Wir werden Garth auf anderem Wege schnappen.«
»Ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest. Okay. Ich melde mich später wieder.«
Dana legte auf, und Skye wandte sich an Leonard.
»Leonard, ich kann Sie nicht bitten, das zu tun. Es ist illegal, und ich habe keine Ahnung, wie viel Ärger wir uns damit einhandeln würden. Ich weiß nur, dass Sie daran garantiert nicht teilhaben wollen.«
Er sah enttäuscht aus. »Ja, Ma‘am«, sagte er. »Lassen Sie mich wissen, wenn Sie Ihre Meinung ändern.«
»Das werde ich.«
Er verabschiedete sich und ging.
Skye setzte sich an ihren Schreibtisch und wünschte, sie würde nicht zu den Guten gehören müssen. Das Leben wäre so viel einfacher, wenn man so wenig Achtung vor dem Gesetz hätte wie Garth.
Ihr Telefon klingelte. »Dana, sag mir, dass du deine Meinung geändert hast«, sagte sie in den Hörer.
»Skye Titan?«, fragte eine Männerstimme.
Sie konnte ihn durch den fürchterlichen Lärm im Hintergrund kaum verstehen. »Ja?«
»Ich bin Daryl Green. Ich arbeite mit Izzy auf der Bohrinsel. Es hat eine Explosion gegeben. Izzy ist verletzt. Sie wird gerade mit einem Helikopter nach Dallas gebracht.«
Skye hörte auf zu atmen. »Verletzt? Was ist passiert?«
»Das wissen wir noch nicht. Es gab einen Blitz, und dann brach die Hölle los. Sie lebt. So
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