Redshirts
Versetzt?«
»Nein«, sagte Duvall. »Mein Vorgänger war der mit dem Pulswaffentreffer.«
»Und meiner wurde aus dem defekten Shuttle ins Vakuum gerissen«, sagte Hanson. »Und Andys wurde von einem Hai gefressen. Vielleicht. Ihr müsst zugeben, dass hier etwas Merkwürdiges vor sich geht. Ich wette, wenn wir Finn und Hester ausfindig machen können, werden sie uns genau dasselbe erzählen.«
»Wenn man vom Teufel spricht …«, sagte Duvall und gestikulierte mit ihrer Gabel. Hanson und Duvall blickten in die angezeigte Richtung und sahen Hester, der am Ende der Schlange vor der Essensausgabe stand. Er hielt ein Tablett in den Händen und schaute sich mit finsterer Miene in der Messe um.
»Er scheint nicht gerade zu den fröhlichsten Menschen zu gehören, oder?«, sagte Duvall.
»Ach, er ist schon in Ordnung«, sagte Hanson und rief dann Hesters Namen. Hester zuckte leicht zusammen und schien zu überlegen, ob er sich zu den drei anderen setzen sollte, bis er sich einen Ruck gab und am Tisch Platz nahm. Er stocherte in seinem Essen herum.
»Hallo«, sagte Duvall zu Hester. »Wie war dein Tag?«
Hester zuckte mit den Schultern und machte damit weiter, in seinem Essen herumzustochern, bis er schließlich das Gesicht verzog und die Gabel weglegte. Er blickte sich am Tisch um.
»Was ist los?«, fragte Duvall.
»Liegt es nur an mir«, sagte Hester, »oder haben sämtliche Leute in diesem Schiff ein verdammt großes Problem mit Außenmissionen?«
3
Dahl arbeitete an seiner Station und klassifizierte Sporen von Theta Orionis XII, als Ben Trins Padd Ping machte. Trin warf einen Blick darauf und sagte: »Ich werde etwas Kaffee holen.« Dann ging er zur Tür hinaus.
Was stimmt mit meinem Kaffee nicht?, fragte sich Dahl, als er sich wieder seiner Arbeit widmete. In der Woche seit seiner Ankunft in der Intrepid hatte Dahl wie versprochen den Kaffeedienst übernommen. Seine Aufgabe bestand darin, die Kaffeekanne im Lagerraum regelmäßig nachzufüllen und seinen Laborkollegen Kaffee zu bringen, wenn sie mit ihren Bechern klapperten. Sie nervten ihn gar nicht allzu sehr damit, sondern holten sich die meiste Zeit selber ihren Kaffee, aber von Zeit zu Zeit genossen sie es, ihren Kaffeesklaven springen zu lassen.
Das erinnerte Dahl daran, dass er den Status der Kaffeekanne überprüfen sollte. Cassaway war der Letzte gewesen, der sich eine Tasse geholt hatte. Dahl blickte auf und wollte ihn fragen, ob es an der Zeit war, eine neue Kanne aufzusetzen.
Er sah, dass er ganz allein im Labor war.
»Was zum Henker …?«, sagte er.
Die Tür zum Labor glitt auf, und Q’eeng und Captain Abernathy traten ein.
Dahl stand auf und salutierte. »Captain, Commander«, sagte er.
Q’eeng blickte sich im Labor um. »Wo sind Ihre Kollegen, Fähnrich Dahl?«, fragte er.
»In dringenden Angelegenheiten unterwegs«, sagte Dahl nach kurzer Überlegung.
»Wir können genauso gut mit ihm vorliebnehmen«, sagte Abernathy und marschierte zielstrebig auf Dahl zu. Er hielt eine kleine Ampulle in der Hand. »Wissen Sie, was das ist?«
Eine kleine Ampulle, dachte Dahl, aber er sprach es nicht aus. »Eine xenobiologische Probe«, sagte er stattdessen.
»Sehr gut«, sagte Abernathy und reichte sie ihm. »Wie Sie wissen, Fähnrich, halten wir uns derzeit über dem Planeten Merovia auf. Diese Welt zeichnet sich durch einen reichen Schatz wunderbarer Kunstwerke aus, doch ihre Bewohner haben eine abergläubische Abneigung gegen jede Art von Medizin.« Er hielt inne, als würde er auf irgendeine Bestätigung warten.
»Natürlich, Sir«, sagte Dahl und hoffte, dass es die richtige Antwort war.
»Bedauerlicherweise werden sie seit Kurzem von einer globalen Seuche heimgesucht, die ihre Bevölkerung dezimiert«, sagte Q’eeng. »Die Universale Union macht sich Sorgen, dass die Schäden durch die Seuche ihre gesamte Zivilisation zum Zusammenbruch bringen könnte. Die Welt würde in ein neues dunkles Zeitalter eintreten, von dem sie sich nie mehr erholen würde.«
»Die Regierung von Merovia hat jegliche medizinische Hilfeleistung durch die Universale Union abgelehnt«, sagte Abernathy. »Also erhielt die Intrepid den Geheimauftrag, Proben der Seuche zu nehmen und ein antibakterielles Serum zu entwickeln, das wir an der Oberfläche freisetzen können, um die Seuche auszurotten.«
Antibakterielles Serum?, dachte Dahl. Wahrscheinlich meinst du ein antivirales Mittel, ein Virostatikum. Doch bevor er nachfragen konnte, hatte Q’eeng wieder das Wort
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