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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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gestorben!«
    »Ich weiß«, sagte Dahl. »Aber schon eine Woche später hast du die Außenmission geleitet, bei der ich dabei war.«
    »Ich wurde geheilt, weißt du?«, sagte Kerensky. »Man hat ein Gegenmittel gefunden.«
    »Ja«, sagte Dahl. »Ich war es, der mit der chemischen Formel zu Commander Q’eeng gegangen ist.«
    »Das warst du? «, sagte Kerensky und warf sich plötzlich auf Dahl, um ihn in die Arme zu schließen. Sein Drink schwappte über den Rand des Glases und landete in Dahls Genick. »Auch du hast mir das Leben gerettet! In diesem Zimmer sind lauter Leute, die mir das Leben gerettet haben. Ich liebe euch alle!« Dann brach Kerensky in Tränen aus.
    »Keine Ursache«, sagte Dahl und löste den schluchzenden Lieutenant so behutsam wie möglich von sich. Er bemerkte, dass sich alle anderen Anwesenden bemühten, nicht auf das zu achten, was auf der Couch vor sich ging. »Ich wollte darauf hinaus, dass du selbst mit dem Gegenmittel sehr schnell gesund geworden bist. Und dann wurdest du auf der Außenmission wieder schwer verletzt. Und wieder ein paar Tage später ist wieder alles in bester Ordnung.«
    »Oh, weißt du, die moderne Medizin ist wirklich sehr gut«, sagte Kerensky. »Außerdem bin ich schon immer schnell gesund geworden. Das ist eine Familiensache. Es gibt Geschichten über einen meiner Vorfahren, der im Großen Vaterländischen Krieg war. Er war in Stalingrad. Er wurde zwanzigmal oder so von Nazi-Kugeln getroffen, und er konnte sich immer noch wehren. Er war irreal , Mann. Also habe ich wahrscheinlich diese Gene von ihm geerbt.« Er blickte auf seinen Drink. »Ich weiß, dass ich mehr als nur diesen Drink gehabt habe.«
    »Es ist gut, wenn du solche Selbstheilungskräfte hast, wenn man bedenkt, wie oft du verletzt wirst«, sagte Dahl vorsichtig.
    »Ich weiß! «, entgegnete Kerensky mit plötzlichem Nachdruck. »Vielen Dank! Sonst merkt es nämlich niemand! Ich meine, was zum Henker ist hier eigentlich los? Ich bin doch nicht blöd oder besonders tollpatschig oder so. Aber jedes Mal, wenn ich auf eine Außenmission gehe, passiert etwas Schlimmes mit mir. Weißt du, wie oft ich zum Beispiel schon angeschossen wurde?«
    »Dreimal in den letzten drei Jahren«, sagte Dahl.
    »Ja!«, rief Kerensky. »Und die ganze andere Scheiße, die mir ständig passiert. Weißt du, was der Grund dafür ist? Der verdammte Captain und Q’eeng haben eine Voodoo-Puppe von mir oder etwas in der Art.« Dann saß er eine Weile grübelnd auf der Couch, bis er den Eindruck erweckte, als würde er im nächsten Moment einschlafen.
    »Eine Voodoo-Puppe«, sagte Dahl und holte Kerensky abrupt ins Bewusstsein zurück. »Glaubst du wirklich?«
    »Das meine ich natürlich nicht wörtlich«, sagte Kerensky. »Denn das wäre einfach nur idiotisch , nicht wahr? Aber für mich fühlt es sich so an. Immer wenn der Captain und Q’eeng eine Außenmission planen, von der sie wissen, dass eine Menge schiefgehen wird, sagen sie: ›He, Kerensky, das ist die perfekte Außenmission für Sie!‹ Ich ziehe los und bekomme zum Beispiel einen Stich in die Milz . Und in der Hälfte der Fälle ist es irgendwas total Blödes, was mir zunächst gar nicht klar ist. Ich bin Astrogator, Mann! Ich bin sogar ein verdammt guter Astrogator. Ich will einfach nur … astrogieren . Okay?«
    »Warum weist du den Captain und Q’eeng nicht einfach darauf hin?«, fragte Dahl.
    Kerensky lachte höhnisch mit zitternder Lippe. »Was zum Henker soll ich zu ihnen sagen?«, fragte er und machte Humpty-Dumpty-Bewegungen. »›Oh, ich kann nicht auf diese Mission gehen, Captain, Commander. Vielleicht könnte sich zur Abwechslung mal jemand anderer den Augapfel ausstechen lassen.‹« Er hörte mit den Bewegungen auf und schwieg eine Sekunde. »Außerdem … Ich weiß auch nicht. In dem Moment kommt es mir völlig vernünftig vor, weißt du?«
    »Nein, ich weiß nicht«, sagte Dahl.
    »Wenn der Captain mir sagt, dass ich bei einer Außenmission mitmachen soll, ist es, als würde ein anderer Teil meines Gehirns übernehmen«, sagte Kerensky. Es klang, als würde ihm die Sache großes Kopfzerbrechen bereiten. »Ich bin voller Zuversicht, und es scheint eine wunderbare Idee zu sein, einen verdammten Astrogator loszuschicken, um medizinische Proben zu sammeln oder gegen Killermaschinen zu kämpfen oder was auch immer. Dann kehre ich in die Intrepid zurück und denke: ›Was zum Teufel habe ich gerade getan?‹ Denn mit einem Mal ergibt es überhaupt keinen Sinn

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