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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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gesprochen, dass es plötzlich Sinn ergibt, dass du ein Niemand bist«, sagte Dahl. »Das klang nicht so, als würdest du die Story heiß und innig lieben.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt«, erwiderte Hester. »Aber ich glaube, du vergisst, dass das bedeutet, dass ich der Einzige von uns bin, dem nicht das unwiderrufliche Schicksal droht, zur Unterhaltung der Zuschauer einen grausamen Tod zu sterben.«
    »Damit könntest du recht haben«, sagte Dahl.
    »Diese Serie, in der wir mitspielen, ist Mist«, sagte Hester. »Aber manchmal kann der Mist auch von Vorteil für uns sein.«
    »Bis er uns schließlich umbringt«, sagte Dahl.
    »Euch«, stellte Hester richtig. » Ich könnte überleben, vergiss das nicht.« Er zeigte auf Matthew Paulson. »Und wenn er in unserer Welt leben würde, hätte man auch ihn retten können.«
    Dahl schwieg eine Weile.
    Irgendwann schaute Hester auf und bemerkte, dass Dahl ihn mit einem sehr seltsamen Blick musterte. »Was?«
    »Ich denke nach«, sagte Dahl.
    »Worüber?«, fragte Hester.
    »Wie wir die Story zu unserem Vorteil nutzen könnten«, sagte Dahl.
    Hester blinzelte. »Dabei geht es irgendwie um mich, nicht wahr?«
    »Ja, Jasper«, sagte Dahl. »Ja, es geht um dich.«

20

    Charles Paulson öffnete die Tür zum Konferenzraum, in dem seine Besucher saßen und warteten. Er trat in den Raum, gefolgt von einer zweiten Person. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, sagte er zu ihnen und zeigte dann auf seinen Begleiter. »Sie wollten den Chefautor der Serie kennenlernen. Hier ist er. Nick Weinstein. Ich habe ihm erklärt, was los ist.«
    »Hallo«, sagte Weinstein und musterte die fünf Leute. »Wow! Charles hat mir also doch keinen Mist erzählt.«
    »Das ist jetzt wirklich sehr seltsam«, sagte Hester und war damit der Erste, der in der mit offenem Mund starrenden Gruppe die Sprache wiederfand.
    »Was ist seltsam?«, fragte Weinstein.
    »Mr. Weinstein, hatten Sie schon einmal eine Statistenrolle in Ihrer Serie?«, fragte Dahl.
    »Einmal, vor ein paar Staffeln«, sagte Weinstein. »Wir brauchten noch jemanden für eine Bestattungsszene, und ich war zufällig auf dem Set. Sie warfen mir ein Kostüm über und sagten mir, dass ich traurig gucken soll. Warum?«
    »Wir kennen den Mann, den Sie gespielt haben«, sagte Dahl. »Sein Name ist Jenkins.«
    »Wirklich?«, sagte Weinstein und lächelte. »Wie ist er so?«
    »Er ist ein trauriger, durchgeknallter Einzelgänger, der nie über den Verlust seiner Frau hinweggekommen ist«, sagte Duvall.
    »Oh«, sagte Weinstein und hörte auf zu lächeln. »Tut mir leid.«
    »Aber Sie sehen eindeutig gepflegter aus«, sagte Hanson, um ihn aufzumuntern.
    »Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass jemand so etwas über mich gesagt hat«, sagte Weinstein und zeigte auf seinen Bart.
    Paulson wandte sich an Dahl. »Sie sagten, es gäbe da etwas, worüber Sie mit Nick und mir reden wollen.«
    »Ja«, sagte Dahl. »So ist es. Bitte setzen Sie sich.«
    »Wer ist Jenkins?«, wollte Kerensky flüsternd von Dahl wissen, während Paulson und Weinstein Platz nahmen.
    »Später«, sagte Dahl.
    »So«, sagte Paulson. Sein Blick schweifte unwillkürlich alle paar Sekunden zu Hester ab.
    »Mr. Paulson, Mr. Weinstein, es gibt einen Grund, warum wir in Ihre Zeit gekommen sind«, sagte Dahl. »Wir sind gekommen, weil wir Sie davon überzeugen möchten, die Serie zu stoppen.«
    »Was?«, sagte Weinstein. »Warum?«
    »Weil wir sonst sterben werden«, sagte Dahl. »Mr. Weinstein, wenn Sie in einem Ihrer Drehbücher eine Nebenfigur umbringen, kann der Schauspieler wenig später das Studio verlassen und Mittag essen gehen. Aber dort, wo wir herkommen, ist diese Person wirklich tot. Und in fast jeder Episode werden Statisten umgebracht.«
    »Nicht in jeder Episode«, sagte Weinstein.
    »Jimmy?«, sagte Dahl.
    »Von den Abenteuern der Intrepid wurden bis heute einhundertachtundzwanzig Folgen in sechs Staffeln ausgestrahlt«, sagte Hanson. »In sechsundneunzig dieser Episoden ist mindestens ein Besatzungsmitglied der Intrepid gestorben. In einhundertzwölf Episoden wird der Tod in irgendeiner Form dargestellt. Im Verlauf der Serie haben Sie mindestens vierhundert Besatzungsmitglieder der Intrepid getötet, und wenn man die Folgen dazurechnet, in denen andere Schiffe zerstört oder Planeten angegriffen oder von Seuchen heimgesucht wurden, geht die Gesamtzahl der Toten in die Millionen.«
    »Getötete Feinde gar nicht mitgerechnet«, sagte Dahl.
    »Nein, die würden die

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