Redshirts
als ein Systemversagen dazu führte, dass die Intrepid gegen einen kleinen Asteroiden knallte, sich in eine Trümmerwolke verwandelte und jeder, der sich an Bord befand, sofort getötet wurde.
24
Nein, nein, ich habe Sie nur auf den Arm genommen.
Sie alle lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
Wirklich!
Coda I: Erste Person
Hallo, liebe Internetgemeinde!
Für das hier gibt es keine geeignete Einleitung, also fange ich einfach mittendrin an.
Also … Ich bin Drehbuchautor für eine Fernsehserie eines großen Senders und habe soeben festgestellt, dass die Personen, die ich mir ausgedacht habe (und von denen ich ungefähr eine pro Episode umbringe), in Wirklichkeit real sind. Jetzt habe ich eine Schreibblockade, ich weiß nicht, wie ich sie auflösen kann, und wenn mir nicht bald etwas einfällt, werde ich gefeuert. Helft mir!
Und jetzt habe ich die letzten zwanzig Minuten damit zugebracht, mir den letzten Absatz anzusehen und mich wie ein Arschloch zu fühlen. Also werde ich es etwas ge nauer aufdröseln, um es euch besser erklären zu können.
»Hallo, liebe Internetgemeinde«: Kennt ihr den Cartoon aus dem New Yorker , in dem sich ein Hund mit einem anderen Hund über Computer unterhält und sagt: »Im Internet weiß niemand, dass du ein Hund bist«? Ja, genau darum geht es.
Nein, ich bin kein Hund. Aber ja, ich brauche die Anonymität hier. Weil … Verdammte Scheiße , schaut euch an, was ich hier gerade zusammengeschrieben habe! Das ist etwas, was man nicht einfach so irgendwelchen Leuten erklären kann. Aber im Internet? Anonym? Könnte klappen.
»Ich bin Drehbuchautor …«: Bin ich wirklich. Ich habe jetzt seit mehreren Jahren an der Serie mitgearbeitet, die (ach nee!) erfolgreich genug war, um schon seit mehreren Jahren produziert zu werden. Ich will jetzt gar nicht zu sehr ins Detail gehen, weil ich, wie ihr euch vielleicht erinnert, ein wenig Anonymität brauche, um mit der Sache klarzukommen, mit der ich es zu tun habe. Sagen wir lediglich, dass sie nie einen der wichtigeren Emmys gewinnen wird, aber es ist dennoch eine der Serien, die ihr, liebe Internetgemeinde, wahrscheinlich ab und zu verfolgt. Und dass ich in der realen Welt eine IMDB-Seite habe. Sie ist sogar ziemlich lang. So!
»… soeben festgestellt, dass die Personen, die ich mir ausgedacht habe, in Wirklichkeit real sind«: Ja, ich weiß. Ich weiß! Habe ich nicht gerade »verdammte Scheiße« geschrieben? Glaubt ihr, ich wüsste nicht, wie wackelzahnig und durchgeknallt das klingt? Ich weiß es. Ich weiß es sehr, sehr, sehr genau. Wenn ich nicht glauben würde, dass es total neben der Rolle ist, würde ich darüber in meinem richtigen eigenen Blog schreiben (wenn ich ein richtiges eigenes Blog hätte, was ich nicht habe, weil ich für eine wöchentliche Fernsehserie arbeite, und wer hat dann noch Zeit für so etwas? ) und irgendeine Möglichkeit finden, damit den Whitley Strieber zu machen. Aber das will ich nicht. Das ist ein Lifestyle. Ein abgefahrener Lifestyle, wenn man in Late-Night-Podcasts zu den UFO-Gläubigen spricht. Das will ich nicht. Ich will einfach nur in der Lage sein, wieder als Autor zu arbeiten.
Trotzdem: Die Menschen in meinen Drehbüchern existieren wirklich. Ich schwöre bei Gott, ich weiß es, weil ich ihnen begegnet bin, und ich konnte sie in leibhaftiger Form berühren. Und immer wenn ich sie in meinen Drehbüchern töte, sterben sie wirklich. Für mich bedeutet es nur, Worte auf eine Seite zu schreiben. Für sie bedeutet es, von einem Gebäude zu stürzen, von einem Auto überfahren oder von einem Bären gefressen zu werden (das sind nur Beispiele, und das heißt nicht zwangsläufig, dass ich die Leute auf diese Weise umbringe).
Überlegt mal. Überlegt mal, was das bedeutet. Wenn man einfach nur hinschreibt : »Bob wird von Dachsen gefressen«, heißt das, dass irgendwo im Universum irgendein armer Schlucker namens Bob soeben von Raubtieren aus der Familie der Marderartigen zur Strecke gebracht wurde. Klar, es klingt witzig, wenn ich das so schreibe. Aber was ist, wenn ihr Bob wärt? Das wäre scheiße. Und ihr hättet es mir zu verdanken, dass ihr tot seid. Was der Grund für den nächsten Teil ist:
»Jetzt habe ich eine Schreibblockade«: Wisst ihr, vorher wusste ich gar nicht, was eine Schreibblockade sein soll. Man ist Autor und kann plötzlich nicht mehr schreiben, weil die Freundin mit einem Schluss gemacht hat? Völliger Blödsinn! Das ist die beste Zeit überhaupt, um etwas zu schreiben.
Weitere Kostenlose Bücher