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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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hinüber. Sie plauderten angeregt, so als sei nie auch nur ein böses Wort zwischen ihnen gefallen. Julian ging als Letzter in die Scheune. Er zwinkerte Matthias zu.
    »Wer weiß, mein Freund? Vielleicht besitzt das Schwert doch eine gewisse Zauberkraft. Ich persönlich denke allerdings, es liegt an dem Krieger, der es schwingt.«
    Zum ersten Mal seit vielen Tagen lachte Matthias von ganzem Herzen. Er fühlte sich so zufrieden und glücklich. Nach all den Anstrengungen, dem Druck, der auf ihm gelastet hatte, den Reisen und der Trauer fühlte er sich plötzlich wie neugeboren, überlebensgroß und er sprühte nur so vor neuem Selbstvertrauen. Natürlich standen ihm noch immer große Schwierigkeiten und schwere Aufgaben bevor, aber denen würde er sich schon stellen, wenn die Zeit gekommen war. Im Moment war er einfach nur zufrieden in seiner riesengroßen Freude.
    Er hielt das Schwert locker in der Pfote, balancierte es mit der Schwertspitze auf dem Boden und lachte laut heraus. Es war ansteckend: Auch Roy-Ahoi fing an zu lachen; dann eine weitere Guerilla-Spitzmaus; dann wieder eine und immer mehr, bis das ganze Regiment und dessen Freund, der Mäusekrieger, mit ihrem fröhlichen Gelächter die ganze Gegend vom Fluss bis zum Wald und von der Farm bis zu den Feldern widerhallen ließen.

 
53
     
    Der Cluny, der aus dem zerfetzten Zelt auf der Wiese auftauchte, war alles andere als krank im Kopf.
    Die Mitglieder der Horde beobachteten, wie er zielstrebig herumstolzierte. Er hatte wieder den alten Glanz in seinem Auge. Seine Befehle kamen kurz und knapp. Selbst der lange Schwanz peitschte mit neuem Schwung. Der Käpten schien mehr denn je auf Draht zu sein.
    Nach der Tunnelkatastrophe hatte Cluny den Angriff einen vollen Tag lang ruhen lassen und alle seine Gefolgsleute zum anderen Ende der Wiese abgezogen. Der Kriegsherr gab seiner Horde Zeit, sich von dem Fiasko zu erholen: einen ganzen Tag zur freien Verfügung ohne irgendeine Schuldzuweisung und mit sehr wenig Befehlen.
     
    Die Hauptmänner von Redwall verschwendeten keine Zeit, sie machten sich die kurzzeitige Atempause zunutze, indem sie mit den Reparaturen am Torhaus begannen. Tischler, Abteischmiede und Arbeiter sowie jeder andere, der mithelfen wollte, wurden in großen Weidenkörben auf die Straße hinuntergelassen. Für den Fall, dass der Feind doch plötzlich angreifen sollte, konnte man die Arbeiter blitzschnell wieder auf die Brustwehr hinaufziehen. Den ganzen Tag über waren die Mannschaften an den Seilen damit beschäftigt, Holz, Bolzen, Taue, Werkzeuge und anderes Material für die Ausbesserungsarbeiten hinabzulassen.
    Cluny saß da und beobachtete sie aus der Ferne, während er laut mit sich selber sprach: »Gute Arbeit, Mäuse, befestigt ihr nur meine Tore. Ich würde doch nicht eine Festung regieren wollen, deren Türen aufgebrochen sind.«
    Reißzahn kam vorbei. Er hörte, wie Cluny mit sich sprach. Da er sich nicht sicher war, ob die Worte ihm gegolten hatten, blieb er stehen.
    »Ähm, gehts Euch gut, Käpten?«
    »Besser denn je!«, antwortete Cluny. Er zeigte auf die mit den Reparaturen beschäftigten Mannschaften. »Siehst du das, Reißzahn? Ehrliche, fleißige Arbeit – und wofür das alles, was?«
    Reißzahn wagte eine wilde Vermutung: »Damit wir draußen bleiben, Käpten?«
    »Nein, damit wir nicht hineinkommen«, kicherte Cluny. »Schnapp dir ein paar Soldaten. Ich will, dass ihr im Graben ein Feuer anmacht, aber nicht zu klein, die Flammen sollen richtig schön lodern.«
    Reißzahn hütete sich, nach dem Grund für den Befehl seines Käptens zu fragen, ganz gleich, wie ungewöhnlich der Befehl auch klingen mochte.
    »Ein großes Feuer? Alles klar, Käpten. Geht sofort los.«
    Reißzahn eilte davon. Er wusste ganz genau, dass Cluny ihn beobachtete.
     
    Kurze Zeit später brannte ein riesiges Feuer im Graben. Die Horde versammelte sich ganz in der Nähe, um zu sehen, was Cluny nun vorhatte. Heftige Hitzewellen schlugen ihnen aus den prasselnden Flammen entgegen, sodass sie alle vom Feuer zurücktreten mussten. Die Luft über dem Graben flimmerte und tanzte.
    Cluny stand im Graben und hatte die Klauen in die Hüften gestützt. Er peitschte mit seinem Schwanz.
    »Drecknase, Räudefell! Holt mir die gefangenen Siebenschläfer!«
    Die zwanzig Siebenschläfer waren in einem jämmerlichen Zustand, als sie herbeigeschleift wurden. Sie kauerten vor dem Kriegsherrn auf dem Boden, halb verhungert und mit trübem Blick.
    Cluny zeigte auf einen von

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