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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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umgebenden Laubwerk.
    »Ich weiß, dass du da bist, Bruder. Es hat doch keinen Sinn, sich zu verstecken. Die Königin der Tausend Augen wird dich sowieso finden, da kannst du ganz sicher sein.«
    Die Ringeltaube blieb mucksmäuschenstill sitzen. Sie dachte ja gar nicht daran, einer mit Pfeil und Bogen bewaffneten Wildkatze als leichtes Ziel zu dienen, selbst wenn die es gar nicht auf sie abgesehen hatte.
    »Nun komm schon raus, Gingivere. Zeige dich. Wir sollten diese Angelegenheit unter uns ausmachen.«
    Die Herausforderung wurde mit Schweigen quittiert. Zarina lächelte verschlagen.
    »Du denkst, du bist schlau, nicht wahr? Haha, nicht halb so schlau wie deine Schwester. Ich habe dein kleines Spielchen durchschaut. Ich werde dich schon finden!«
    Die Wildkatzenkönigin trottete weiter durch den lautlosen Wald, hin und wieder versteckte sie sich hinter einem Baum, oftmals verfolgte sie ihre eigene Spur ein Stück weit zurück und immer war sie in Alarmbereitschaft.
     
    Brogg und Rattenflanke saßen in der Speisekammer. Sie hatten beschlossen, dass es ihnen als Hauptmännern zustand, einen Teil der noch vorhandenen Vorräte zu probieren. Die beiden Offiziere stopften sich mit Brot voll und schlürften Apfelwein aus einem halb vollen Fass.
    Plötzlich klopfte es an der Tür. Hastig schluckten sie alles hinunter und wischten sich ihr Schnurrhaar sauber. Brogg stand auf, stampfte herum, trat gegen Säcke und tat so, als überprüfe er die Fässer, dann rief er schließlich: »Ja? Wer ist da?«
    »Hier ist Schieler das Hermelin, Herr Hauptmann«, piepste eine dünne, quäkende Stimme zurück.
    Die beiden atmeten auf.
    »Komm rein, Schieler. Was willst du denn?«, fragte Brogg.
    Das Hermelin trat ein und nahm vor seinen Vorgesetzten Haltung an. »Ich bin Ihrer Majestät gefolgt, genau wie Ihr es mir aufgetragen habt, Hauptmann Brogg.«
    »Und? Wo ist sie hingegangen?«
    »Nach Süden, in den Wald von Mossflower. Sie hat Pfeil und Bogen mitgenommen. Ich bin in Sichtweite geblieben und habe sie beobachtet. Es war schon irgendwie merkwürdig, immer wieder duckte sie sich, tauchte dann wieder auf, versteckte sich hinter Bäumen und so weiter.«
    »Und was sollte das?«
    »Es geht um ihren Bruder – Ihr wisst doch, Gingivere. Immer wieder rief sie seinen Namen. Es ging eine Ewigkeit so weiter. Da dachte ich mir, dass es besser ist, wenn ich zurückkomme und Euch Meldung mache.«
    Rattenflanke wischte sich einen Krümel von seiner Pfote. »Gut gemacht, Schieler«, setzte er an.
    Brogg brachte ihn zum Schweigen. »Du bist still. Ich bin hier derjenige, der die Befehle erteilt.«
    Er drehte sich zu dem unglückseligen Hermelin um. »Du dachtest also, dass es besser ist, wenn du zurückkommst und Meldung machst, was? Wer hat dir überhaupt die Erlaubnis zum Denken gegeben? Ist dir eigentlich klar, dass du deine Königin da draußen im Wald, wo sie jeder umherstreifenden Bande von Waldbewohnern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist, ganz allein gelassen hast?«
    »Aber Hauptmann, Ihr habt mir doch gesagt, ich soll -«
    »Ruhe! Du sprichst gefälligst nur, wenn man dich dazu auffordert, Hermelin. Du wirst jetzt im Schnellschritt wieder da rausgehen, mein Freundchen, und wage es ja nicht, vor Ihrer Hoheit zurückzukommen. Das ist ein Befehl!«
    Schieler blieb verwirrt stehen, bis Rattenflanke ebenfalls begann ihn zu beschimpfen.
    »Du hast gehört, was Hauptmann Brogg gesagt hat. Im Schnellschritt marsch! Eins-zwei, eins-zwei, eins-zwei. Nun aber mal flott, Schieler!«
    Das Hermelin machte kehrt und marschierte aus der Speisekammer. Brogg und Rattenflanke ließen sich rückwärts auf die Säcke fallen und lachten aus vollem Herzen.
    »Hohohoho, das ist mir vielleicht ein Schwachkopf. He, das Hauptmannleben gefällt mir recht gut, Brogg.«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Brogg zu. »Bring du da oben die Truppen auf Trab, während ich hier unten weiter die Speisekammer inspiziere, ja?«
    »Geht in Ordnung, Hauptmann Brogg. Ich werde hinaufgehen, sie alle zur Waffeninspektion heraustreten lassen und dann ein paar mit Arrest bestrafen, weil ihre Speere schmutzig sind. Ihr könnt ja hier unten mit Eurer Inspektion weitermachen.«
    »Hihihi. So ist es richtig, Hauptmann Rattenflanke. Bringe du sie mal ordentlich in Schwung.«
    Als sein Kumpan fortgegangen war, wühlte Brogg unter ein paar Säcken herum. Er entdeckte dort einen Steintopf, der noch zur Hälfte mit Erdbeermarmelade gefüllt war. Er stülpte sich das Gefäß über seine

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