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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Strandes.
    Martin hatte sich als Erster von dem Sturz erholt. Er setzte sich auf und rieb sich seinen Rücken, es fühlte sich an, als sei ihm der Schwanz an den Wurzeln herausgezogen worden. Dinny lag mit dem Gesicht nach unten. Er hob den Kopf, spuckte Sand aus und blickte zu den Felsen hinauf.
    »Herraja! Duat nur hieseha, är duat nuntrkomma!«, warnte er.
    Und richtig, der Krebs hastete seitwärts krabbelnd die Felsen hinunter und kam mit überraschender Wendigkeit auf sie zu.
    Ungeachtet seiner Verletzungen stürmte Martin los, um sich dem gepanzerten Scheusal entgegenzustellen, während seine Freunde sich noch von dem Sturz erholten. Er packte einen Stock und schlug damit kräftig auf die Kreatur ein.
    Mit einem lauten Klack fing das Krustentier den herumwirbelnden Stock in beiden Scheren, umklammerte ihn sofort ganz fest und entriss dem Krieger die Waffe.
    Mit dem Gefühl vollkommener Hilflosigkeit bereitete Martin sich auf den nächsten Zug des Krebses vor.
    Der Krebs hielt den Stock fest gepackt und schüttelte ihn wie wild, er wirbelte und tänzelte im Sand herum, wobei sein schlitzförmiger Mund offen stand und schäumte. Martin konnte nur verblüfft zusehen, wie das Ungeheuer tanzend herumhopste und den Stock in seinen mörderischen Scheren hochhielt.
    Roy-Ahoi zerrte an der Pfote des Kriegers. »Nun kommt schon, Martin. Lasst uns abhauen, solange wir es noch können. Der Kerl scheint den Stock nicht loslassen zu wollen!«
    »Pah!«, schnaubte Gonff. »Das hat mit Wollen nichts zu tun. Er ist nicht intelligent genug, um den Stock loszulassen. Seht Ihr es denn nicht?«
    Gonff gesellte sich zu dem Krebs und begann tatsächlich mit ihm herumzutanzen, als wolle er beweisen, dass er Recht hatte. Sie tanzten immer wieder im Kreis herum, wobei Gonff jede Drehung und Wendung seines merkwürdigen Partners nachäffte. Erbost wedelte der Krebs mit seinen Stielaugen, öffnete und schloss seinen Mund und stolzierte wie verrückt umher, wobei er den Stock immer noch fest gepackt hielt.
    Martin und seine Freunde strichen sich über ihre schmerzenden Rippen und versuchten nicht zu sehr zu lachen. Als sie Gonffs Possen sahen, liefen ihnen Lachtränen die Wangen hinunter.
    »Oh hahahahooohooo. Hör auf, Gonff, bitte«, bettelte Martin. »Hihi-hihahaha. Komm da weg und lass das alberne Biest in Ruhe. Hahahaha!«
    Gonff blieb stehen und machte vor dem wutschnaubenden Krebs eine höfliche Verbeugung. »Ich danke Euch, mein Herr. Ihr seid in der Tat ein wundervoller Tänzer.«
    Der Krebs stand da und starrte Gonff mit einer Mischung aus Wildheit und Verwirrung an, während der Mäusedieb mit seinen höflichen Komplimenten fortfuhr.
    »Oh, ich hoffe doch, dass wir uns beim nächsten Jahresball vom Felsentümpel wieder treffen. Diese Garnelen sind so unbeholfen, wisst Ihr? Sie treten einem ständig auf die Pfoten. Sie sind nicht halb so gut wie Ihr. Übrigens, wo habt Ihr eigentlich so gut tanzen gelernt? Trotz all der Beine, die Ihr unter einen Hut bekommen müsst, seid Ihr nicht ein einziges Mal ins Stolpern geraten. Du meine Güte. Wir müssen das unbedingt irgendwann einmal wiederholen.«
    Der Krebs stand mit hoch gehaltenem Stock still da. Er sah zu, wie die vier Abenteurer sich am Ufer entfernten, ihr Gelächter und ihre Späße vermischten sich mit dem leichten Wind.
    »Hahahaha! Wenn ich das Columbine erzähle. Vielleicht gibt er ihr ja Tanzunterricht, wenn wir durch Zufall jemals wieder hier vorbeikommen, hahaha!«
    »Hajaj, är würd a wundrvolla Stäpptänzr abgeba.«
    »Wie sieht es denn mit dir aus, Din? Du hättest doch mitmachen können, dann wäre ein Tanz zu dritt dabei herausgekommen.«
    Es war ein ereignisreicher Tag gewesen. Jetzt, wo die mittäglichen Schatten langsam länger wurden, kam die Flut herein. Die Freunde folgten ihrem ermüdenden Weg die nicht enden wollende Küstenlinie entlang. Standhaft erhob sich Salamandastron in der Ferne und schien nicht im Geringsten näher zu kommen.
    Müde und entmutigt zogen sie weiter, nagender Hunger und Durst machten ihnen zu schaffen. Abgesehen von dem gelegentlich auftauchenden neugierigen Meeresvogel, den sie mit Gewalt vertreiben mussten, waren sie vollkommen allein.
    Roy-Ahoi schirmte seine Augen ab und zeigte geradeaus. »Seht doch mal, was treiben denn die Vögel da hinten?«
    Ein Stück voraus kreisten Möwen, die immer wieder herabstießen. Zwei schwarze, unförmige Gestalten lagen im Sand. Die Angriffe der Vögel richteten sich in erster Linie gegen die

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