Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
ja, ganz richtig.«
Es war gelinde gesagt schwierig, von Trabbs, Wother oder Ffring eine direkte Antwort zu erhalten. Gonff versuchte es auf die lässige Art.
»Na ja, ihr könnt entweder hier bei uns bleiben, Kumpels, oder euren eigenen Angelegenheiten nachgehen. Wir müssen jedenfalls zusehen, dass wir eine gute Mütze Schlaf bekommen, damit wir morgen den Berg besteigen können.«
Die drei Hasen rutschten unruhig hin und her, dann schlugen sie einen förmlichen Ton an.
»Ja, der Berg … Ehrlich gesagt sind wir zu euch heruntergeschickt worden.«
»Damit wir euch zum Berg führen, versteht ihr?«
»Würde es euch schrecklich viel ausmachen, uns zu begleiten?«
Roy-Ahoi klatschte begeistert in die Pfoten. »Haha, jetzt kommt ihr endlich zur Sache.«
Die Hasen wedelten zufrieden mit ihren langen Ohren.
»Ja, da könntet Ihr Recht haben, wir kommen wirklich zur Sache.«
»Aber nie einer alleine. Immer zusammen, wie Euch sicherlich aufgefallen ist.«
»Es ist schon irgendwie albern. Ich hoffe doch, ihr vergebt uns, nicht wahr?«
»Kumpels«, kicherte Gonff, »wir würden euch alles vergeben, wenn ihr uns nur den Berg hinaufführen könntet.«
»Hmm, es geht eigentlich gar nicht bergauf, seht ihr es denn nicht?«
»Nein, es ist mehr bergunter, wisst ihr?«
»Zumindest sind wir froh, dass ihr mit uns kommt, Jungs.«
Dinny kratzte sich am Kopf. »Hajaj, ma werdat mit eu komma. Abr war duat eu zu uns g’schickat haba?«
»Das werdet ihr schon bald sehen.«
»Oh ja, das werdet ihr.«
»Absolut korrekt.«
Martin löschte das Feuer mit Sand. »Na gut. Dann zeigt uns mal den Weg, Trabbs, Wother und Ffring.«
»Oh, also ich würde sagen … Wunderbar. Aber gehen wir doch alle zusammen.«
»Es führt niemals nur einer, hier machen wir alles zu dritt, nicht wahr?«
»Tolle Idee, Kameraden.«
Als sie auf den Berg zugingen, zogen die drei Hasen eigenartig geformte Muscheln hervor. Gleichzeitig bliesen sie hinein und es ertönte ein dreifacher Ton, der sich fast so anhörte wie der Klang dreier kleiner Trompeten. Das Echo hallte weit über den stillen Strand. Sogleich leuchtete ihre Umgebung wie am helllichten Tage, denn ein gewaltiger Feuerstrahl stieg vom Salamandastron auf. Eine donnernde Stimme dröhnte mit unglaublicher Wucht durch die Luft.
»Kommt in Frieden zum Berg der Feuersalamander!«
Als Roy-Ahoi den gigantischen Ruf vernahm, warf er sich mit dem Gesicht nach unten in den Sand und hielt sich mit beiden Pfoten die Ohren zu; die Hasen hingegen schienen ihn kaum wahrzunehmen.
»Ach herrje, der alte Roy-Dingsda ist umgefallen.«
»Dem muss ja wohl angst und bange vor dem Gedröhne sein, was?«
»Das denke ich mal. Hoch mit dir, alter Knabe.«
Sie kamen zu einem schmalen Durchgang zwischen dem Sand und den Felsen, den sie im Gänsemarsch passieren mussten. An seinem Ende befand sich eine kleine Höhle. Trabbs zog an einer verborgenen Kordel. Sie mussten beiseite springen, als eine schwere Leiter aus einer verdunkelten Nische über ihnen herunterpolterte.
»So, dann mal rauf mit dir, mein Junge.«
»Nein, nein. Nach dir, alter Knabe.«
»Also wirklich, ich bestehe darauf.«
Martin sprang die Sprossen der Leiter hinauf. »Also, wenn ich euch dreien damit die Streiterei erspare, dann gehe ich zuerst.«
»Was für eine hübsche Idee.«
»Er ist ein sehr vernünftiger Bursche, was?«
»Ja, das ist er wirklich.«
Am oberen Ende der Leiter kamen sie zu einem breiten, aufwärts führenden Gang, der in das massive Felsgestein gehauen war. Die Leiter wurde hochgezogen und dann gingen sie die steile Schräge hinauf. In regelmäßigen Abständen hingen Wandhalterungen mit Fackeln, die den Gang erhellten, und von irgendwo über ihnen ertönte ein stetiges Tosen.
»Wos duat des für a lauts G’räusch seia, Meistr?«, fragte Dinny neugierig.
»Könnten die reizenden alten Feuersalamander sein.«
»Andererseits ist es auch möglich, dass sie es nicht sind.«
»Ihr werdet es schon bald herausfinden, alter Bursche.«
Es folgten fünf in den Fels geschlagene Stufen, eine weitere Höhle und wieder ein steiler Korridor, der sie schließlich an ihr Ziel führte.
Sie befanden sich mitten im Herzen des Salamandastron!
Fluch der Fuchs kam mit seiner Bande von plündernden Söldnern aus nördlicher Richtung die staubige Straße entlang.
Sie zählten insgesamt etwa sechzig Tiere, vorwiegend Füchse, aber es waren auch ein paar Ratten und Wiesel dabei – ein bunt durcheinander gewürfelter
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