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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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zusahen.
    »Drehe bei, sodass sie mit dem Bug voraus auf die Küste zusteuert, Gonff. Wir fahren jetzt nach Hause!«
    Mäuse, Igel, Eichhörnchen, Hasen und ein Maulwurf brüllten im Chor, der wie eine einzige Stimme über die Wellen schallte:
    »Mossflowerrrrrrr!!!«

43
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    Argulor war wach.
    Unruhig rutschte er auf seinem hohen Fichtenast hin und her und starrte mit seinen alten, wässerigen Augen gierig hinunter auf die rot gewandete Gestalt, die den Exerzierplatz von Kotir überquerte.
    »Na endlich, der Baummarder!«
     
    Zarina drückte kräftig gegen das Tor. »Siehst du? Die Torflügel wackeln in den Angeln«, erklärte sie Fluch. »Da haben doch bestimmt diese Waldbewohner ihre Pfoten im Spiel, ich bin mir dessen ganz sicher.«
    Fluch versetzte den Torflügeln einen kräftigen Tritt. »Glaubst du wirklich? Mir scheinen sie stabil genug zu sein. Schau doch, nicht einmal die Brandpfeile scheinen an diesem Tor bedeutende Spuren hinterlassen zu haben.«
    Zarina zog die Riegel zurück. Vorsichtig öffnete sie die Torflügel und lugte dann um die Ecke in Richtung Wald. Die Luft war rein.
    »Da draußen ist niemand zu sehen, aber mir gefällt es trotzdem nicht. Ich bin mir ganz sicher, dass sie die Angeln von außen beschädigt haben. Stell dir nur einmal vor, was passieren würde, wenn das Tor durch die Herbststürme umgeweht werden würde, dann wären wir ihnen doch hilflos ausgeliefert.«
    »Pah, ich weiß gar nicht, was du hast«, sagte Fluch und wirbelte ungeduldig mit seinem neuen Umhang herum. »Ich finde, das Tor sieht vollkommen in Ordnung aus.«
    Zarina kaute an ihrer Unterlippe. »Bist du dir da wirklich ganz sicher?«
    Der Fuchs seufzte ärgerlich. »Also schön, ich nehme mal an, ich werde wohl hinausgehen und mir alles genau ansehen müssen, damit du endlich Ruhe gibst.«
    Entschlossenen Schrittes ging er nach draußen.
    Zarina schlüpfte wieder durch das Tor, warf die Flügel zu und schob die Riegel vor.
    Fluch war einen Moment lang völlig verdutzt. »He, was ist denn mit dir los, Zarina?«
    Er erhielt keine Antwort. Zarina stürmte über den Exerzierplatz, um von ihrem Fenster im ersten Stock aus zu sehen, was als Nächstes geschehen würde.
    Plötzlich erkannte Fluch, dass sie ihn ausgetrickst hatte, aber es war zu spät.
     
    Argulor hatte seinen Ruheplatz bereits verlassen. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel steuerte er die rot gewandete Gestalt an.
    Auf der anderen Seite von Kotir arbeiteten Fluchs Söldner immer noch an der Tür zu den Lagerräumen und hatten glücklicherweise keine Ahnung davon, was sich da draußen abspielte.
    Fluch sah nicht einmal, wie der Adler herabstieß. Er war gerade dabei, an dem Eichentor hochzuklettern, und suchte mit seinen Pfoten einen Halt.
    Argulor packte ihn fest von hinten, wobei seine kräftigen Klauen und sein gewaltiger Hakenschnabel sich tief in die Beute schlugen, die ihm eine so lange Zeit immer wieder entwischt war. Der Fuchs war wie gelähmt, die furchtbaren Schmerzen ließen ihn erstarren, aber als der Adler ihn davontrug, erwachte Fluchs Kampfinstinkt. Er zog sein gebogenes Schwert, schwang es aufwärts und schlug auf seinen gefiederten Feind ein.
    Das Schwert traf Argulor einmal, zweimal!
    Hartnäckig grub der große Adler die Klauen und den Schnabel noch tiefer in seine Beute. Seine Flügel mit ihrer gewaltigen Spannweite schlugen kräftig auf und ab, sodass der Jäger und sein Opfer nach oben aufstiegen.
    Zarina war erfüllt von teuflischer Schadenfreude und tanzte aufgeregt vor ihrem Fenster auf und ab. Die Bewohner von Kotir blickten nach oben, als sie die Schreie hörten. Fluch schlug wie wild mit seinem Schwert um sich; Argulor stieß gnadenlos mit seinem Schnabel zu. Die ganze Zeit über stiegen die Kämpfer höher und immer höher hinauf und schon bald befanden sie sich über den Baumwipfeln.
    Tschipp flatterte in einiger Entfernung im Kreis herum. Er sah wie gebannt zu, als der Adler und der Fuchs himmelwärts flogen.
    Hoch über Mossflower gewann Argulor schließlich die Schlacht. Fluch erzitterte ein letztes Mal und sackte in sich zusammen, sodass ihm das gebogene Schwert aus den leblosen Pfoten fiel. Der uralte Adler fühlte sich betrogen; das hier war kein Baummarder, es war ein Fuchs. Argulors Herz sank in seiner Brust. Es hob sich nicht mehr. Die altersschwachen Augen schlossen sich zur gleichen Zeit, als die großen Flügel sich im Tod anlegten, während nur die Klauen tief im toten Fuchs verankert blieben.
    Zarina sah, wie

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