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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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beide auf die Erde herabstürzten.
    Sie hatte sich in einem einzigen brillanten Schachzug zweier Feinde entledigt.
     
    Rattenflanke rannte zum Tor. Brogg rief ihm hinterher: »Wo willst du denn hin?«
    »Ha, ich hol mir den Umhang, was denkst du denn? Der Samt ist ganz schön wertvoll. Den kann man wieder stopfen, weißt du?«
    »Komm sofort hierher zurück, Spatzenhirn! Hast du nicht gesehen, was mit dem Fuchs geschehen ist? Er hat den Umhang getragen. Willst du etwa, dass dir das Gleiche passiert?«
    »Selber Spatzenhirn, du Dämlack. Hast du denn nicht gesehen, dass der Adler tot ist? Jetzt kann jeder von uns den Umhang tragen.«
    »He! Wage es ja nicht, mich Dämlack zu nennen, du Hängeschnurrhaar.«
    »Ich nenn dich, wie es mir gefällt, Dämlack. Nissenohr! Fettnase!«
    Zarina lächelte innerlich, denn nun hatte sie schon den dritten Sieg an diesem Tag errungen. Jetzt, da sie Rattenflanke rufen hörte, konnte sie die unverschämte Stimme, die sie so oft aus dem Schutz der Truppen heraus oder vom Fuße einer Wendeltreppe her beleidigt hatte, einwandfrei identifizieren.
    Später an jenem Tag erteilte sie Brogg ihre Anweisungen.
    »Schnapp dir Rattenflanke und such mit ihm nach den Kadavern des Adlers und des Fuchses.«
    »Ja, Hoheit. Soll ich sie hierher zurückbringen?«
    »Nein, Brogg. Begrab sie einfach.«
    »Wie Ihr wollt, Hoheit.«
    »Oh, und Brogg …«
    »Ja, Hoheit?«
    »Wie kommst du eigentlich in letzter Zeit mit diesem unverschämten Kerl, Rattenflanke, zurecht?«
    »Ach, der. Das ist ein ganz Frecher, Hoheit. Er ruft ständig Schimpfnamen hinter mir her.«
    »Ich weiß. Hinter mir auch. Würde es dir gefallen, ihn zusammen mit dem Fuchs und dem Adler zu begraben?«
    »Ohohoho«, gluckste Brogg. »Darf ich, Hoheit?«
    »Ja, aber zu niemandem ein Wort davon.«
    »Kann ich denn auch den schönen roten Umhang bekommen, Hoheit?«
    »Ja, wenn du ihn haben willst.«
    »Und Fluchs Schwert, Hoheit?«, drängte Brogg weiter.
    »Wenn du es findest.«
    »Was meint Ihr denn, wo es hingefallen ist, Hoheit?«
    Zarina verdrehte die Augen, so als bemühe sie sich geduldig zu bleiben. »Brogg, ich habe keine Ahnung, wo das Schwert oder der Adler oder der Fuchs hingefallen sind. Jetzt vergeude nicht länger meine Zeit und verschwinde endlich.«
    »Aber was ist denn mit – ja, Hoheit.«
     
    Ardklaue hatte das unterirdische Fundament von Kotir als Erster erreicht. Stetig vor sich hin grabend zog er seinen Tunnel unter der Erde an der Mauer entlang, bis er auf Billum stieß. Gemeinsam machten sie weiter, bis sie mit Lehmwerfer zusammentrafen, der bereits auf sie wartete.
    »Hajaj, a schönr Tag, yi Maulwürf«, begrüßte er sie. »Dr Vormaulwurf un Alt Dinny duat scho bald mit Wärkzeug da seia, dann könnat ma durch dn Fäls brecha.«
    Lady Ambra hatte die Schleusentore am anderen Ende der Tunnel bereits im Boden versenkt. Sie ließen sich mit Hilfe von Seilwinden öffnen. Die Seile führten über hohe Äste zu schweren Steinen, die als Gegengewicht dienten. Skipper und seine Crew hatten vom Fluss aus neue Tunnel gegraben. Sie verliefen schräg bergab und mündeten in die Schleusentore, die sie von den Haupttunneln trennten. Alle unterirdischen Anlagen waren mit Steinen und Holz abgestützt worden. Der Vormaulwurf überwachte das Entfernen der Steine aus dem Fundament von Kotir. Die Maulwürfe hebelten die weichen, feuchten Quader mit Eisenstangen und Meißeln heraus, bis sie die kalte, stinkende Luft um ihre Schnauzen wehen spürten. »Uiui, uuh, dr dreckiga alta Bau duat a guats Bad braucha, ha, ha.«
    Kurz bevor die Nacht hereinbrach, kletterten die Maulwürfe am anderen Ende wieder aus den neu gegrabenen Tunneln, an deren Eingängen im Wald von Mossflower die Waldbewohner und die Anführer des Rawim sich bereits versammelt hatten. Bella rollte drei große Felsbrocken über die Löcher, aus denen die Maulwürfe herausgeklettert waren. Andere kamen herbei, um die als Pfropfen dienenden Felsen mit Holzpflöcken und Erde fest zu verankern.
    Jetzt war alles bereit.
    Zwischen dem in der Senke liegenden Kotir und dem fernen Fluss im Wald von Mossflower befanden sich jetzt nur noch drei hölzerne Schleusentore.
    Lady Ambra saß auf dem niedrigen Ast einer Platane und hielt ihren Schwanz flach ausgestreckt.
    Die Waldbewohner hielten den Atem an.
    Skipper nickte dem Vormaulwurf zu.
    Der Vormaulwurf nickte Bella zu.
    Bella nickte Ambra zu.
    Der Schwanz der Eichhörnchenkönigin schoss hoch wie eine Startfahne. Man konnte

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