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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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hören, wie die Seilrollen knirschten, als die Eichhörnchen die großen Steine von hoch oben aus den Bäumen herabstießen und an die Seile geklammert auf ihnen zur Erde segelten. Die Gegengewichte bewegten sich sehr schnell und brachten die Seile auf den mit Bienenwachs getränkten Ästen zum Summen.
    Die hölzernen Schleusentore wurden mit einem gluckernden Geräusch aus dem Erdreich gezogen und dann begann das Wasser zu den Tunneln hindurchzuströmen.
    Die Flutung von Kotir hatte begonnen!

44
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    Es war kein leichtes Unterfangen, mit der Waldlädie gegen den Strom des Moss landeinwärts zu fahren.
    Die Ruderbänke waren mit allen bemannt, die zur Verfügung standen; Martin saß neben Timballisto.
    »Puh! Ich hatte ja keine Ahnung, dass Rudern eine so harte Arbeit ist«, stöhnte Martin.
    »Leg dich in die Riemen, mein Freund, immer feste rudern. Es ist noch viel schlimmer, wenn du es bei halben Rationen schaffen musst, dir dabei eine Seerattenpeitsche um die Ohren knallt und du an dein Ruder gekettet bist.«
    Das Schiff war gebaut worden, um damit Überfälle an der Küste durchzuführen. Es war zwar sehr groß, hatte aber einen flachen Rumpf, sodass es auch bei geringer Wasserhöhe noch fahren konnte; nur so war es möglich, dass es den Fluss hinauffuhr, ohne mit seinem Kiel im flachen Wasser auf Grund zu laufen.
    Sie reisten weiter landeinwärts, wobei ihnen manchmal eine leichte Brise half, dann wurden schnell die Segel gesetzt. Es kam aber auch vor, dass die Waldlädie von zwei Mannschaften an Tauen vom Flussufer aus gezogen werden musste.
    Sie mussten eineinhalb Tage hart arbeiten, bis sie die flache Küstenregion hinter sich gelassen hatten und durch die Dünenlandschaft fuhren. Hier wurde das Flussbett schmaler, wodurch der Gegenstrom wesentlich stärker war. Roy-Ahoi löste das Problem, indem er die langen Galeerenruder vom Deck aus einsetzte. Mit je zwei Matrosen an einem Ruder stakten und schoben sie die Waldlädie durch die Dünen, aber es gelang ihnen nur unter sehr großen Schwierigkeiten, das Schiff mit dem Bug flussaufwärts zu halten. Im Laufe der Zeit wichen die Dünen zurück und wurden von hügeligem, mit Büschen bewachsenem Land abgelöst; auch der Sand verschwand ganz allmählich.
    An jenem Abend war die Crew, die am Ufer saß und das vor Anker liegende Schiff betrachtete, vollkommen erschöpft.
    Gonff schleuderte einen Erdklumpen in das schnell dahinfließende Wasser. »So werden wir es niemals schaffen, Kumpels. Warum lassen wir das Schiff nicht einfach hier und gehen den Rest des Weges zu Fuß?«
    Glockenblume und Co. lächelten süß.
    »Oh, Ihr seid aber unklug, Herr Gonff. Wir müssen das Schiff doch mitnehmen.«
    »Der Fluss fließt zum Meer zurück, versteht Ihr?«
    »Und wir könnten uns das zunutze machen, falls wir in die Enge getrieben werden und schnell entkommen müssen.«
    Martin zwinkerte Gonff zu. »Die Damen kennen sich in strategischen Dingen zweifellos gut aus. Hat übrigens irgendjemand Roy-Ahoi mit der großen Keule gesehen?«
    Wie auf Befehl trat der Spitzmäuserich aus der sich ausbreitenden Dunkelheit. »Hier bin ich. Ich habe die vor uns liegende Gegend ein wenig erkundet. Ich habe dabei auch das alte Dorf wieder gefunden. Kommt mit, ihr Glückspilze. Heute Nacht erwartet uns eine warme Mahlzeit, ein weiches Bett und ein Dach über dem Kopf. Uferschnauze, du wirst deine Kleinen nicht mehr wieder erkennen – sie sind größer als ich. Ach ja, Martin, beinahe hätte ich es vergessen: Wir haben noch hundert weitere fähige Rekruten hinzugewonnen.«
     
    Im Spitzmäusedorf wurden sie voller Freude erwartet. Laute Jubelrufe ertönten, als Familien endlich wieder vereint wurden.
    »Papa, Papa, ich bin’s, Emilie, dein Spitzmäusebaby.«
    »Hoho, nun sieh mal einer an! Du bist ja größer als deine Mutter!«
    »Scharfschwanz, hattest du nicht gesagt, du würdest Eicheln sammeln gehen? Das war vor vier Jahreszeiten! Wo um alles in der Welt bist du gewesen?«
    »Tut mir Leid, Liebes. Die Seeratten waren schuld. Was sind das denn? Spitzmäuseenkel?«
    »Ganz richtig, du bist jetzt ein Spitzmäuseopa.«
    »Ach du dickes Fell! Na, dann gib mir doch das kleine Dickerchen einmal herüber.«
    »Glaggabaggalaguu!«
    »Haha. Siehst du? Er kennt mich jetzt schon.«
    Die Hasen gesellten sich zu Martin und den anderen, die am Feuer saßen. Zwei rundliche Spitzmäuse reichten ihnen heiße Obstpastete, Löwenzahnsalat und Schalen mit frischer Milch. Gonff sang mit dem Mund voll

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