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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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»Dr Vormaulwurf duat Rechat haba, Fra Bella. Är duat a g’sunda Maulwurfsvrstand haba.«
    Columbine durfte sich ebenfalls dazu äußern.
    »Lasst uns das machen, was Bella vorgeschlagen hat. Morgen werden wir zu den Fluttunneln gehen und wenn uns dann nichts Gescheites einfällt, dann folgen wir ihrem Plan.«
    Ihr wurde sofort von allen Seiten zugestimmt.
    »Siehst du, Columbine?«, sagte die Äbtissin und nahm die zerbrochene Schale in ihre gebrechlichen Pfoten. »Ich bin zwar alt und schwach, aber ich habe es dennoch irgendwie geschafft, die Kraft aufzubringen, um einen kleinen Zauber zu bewirken. Lass uns nun schlafen gehen. Es ist schon spät und wir können auch morgen noch aufräumen und das Geschirr abwaschen – alles, bis auf diese eine Schale.«
    Die Äbtissin legte die beiden Schalenhälften behutsam auf den Tisch.
    »Vielleicht wäre es auch für eine Wildkatzenkönigin gar nicht so schlecht, wenn sie eine Lektion in Maulwurfslogik lernen würde.«
     
    Roy-Ahoi war in seinem Element, seit er wieder als Anführer seines Stammes wirken konnte. Er weckte das gesamte Dorf eine Stunde vor Sonnenaufgang, um das Schiff flottzumachen. Mit der tatkräftigen Hilfe von hundert zusätzlichen Spitzmäusen flog die Waldlädie geradezu den Fluss entlang. Wenn sie nicht ruderten, dann stakten sie, schoben oder zogen das Schiff an Seilen hinter sich her.
    »Auf, auf, ihr Spitzmäuse, Segel setzen!«, befahl Roy-Ahoi. »Zwei von euch kommen an die Ruderpinne. Macht euch nützlich. Verdoppelt die Geschwindigkeit an den Rudern. Ihr zwei da oben an den Rahen, legt mal einen Zahn zu, euer Anführer ist wieder da. Zeigt diesen Häschen mal, wie man ein Schiff unseren guten alten Moss hinaufbewegt.«
    »Ich muss doch wohl bitten, alter Roy-Dingsbums.«
    »Keine Beschimpfungen bitte, oh mächtiger Anführer.«
    »Genau, wir sind Hasen, nicht Häschen, merk dir das.«
    Timballisto saß an Deck und spitzte Spieße an. »Eigenartiges Volk, diese Hasen«, meinte er.
    »Sie sind als Krieger äußerst kampferprobt«, sagte Martin, während er Schwerter und Dolche zählte. »Keiler der Kämpfer persönlich war ihr Lehrmeister. Lass dich nicht durch ihre alberne Sprechweise täuschen. Ich möchte sie um keinen Preis zum Feind haben und ich war sehr stolz darauf, dass ich an ihrer Seite gegen die Seeratten kämpfen durfte.«
    Gonff sog die Luft ein. Sein Schnurrhaar zuckte in der Dunkelheit, die das Flussufer umgab und bald vom Morgengrauen erhellt werden würde.
    »Bäume, Din. Wir müssen in Mossflower sein. Bald geht die Sonne auf, dann werden wir es genau wissen.«
    Der junge Maulwurf war gerade dabei, ein einfaches Namensschild zu pinseln, mit dem man den Namen Blutkiel überdecken konnte. Auf dem Schild stand die Inschrift Waldlädie. Er schüttelte bewundernd den Kopf und wischte sich die Farbe von den Pfoten.
    »Hajaj, Gonffen, ma duat wiedr dahoim seia, i dua’s fühla.«
    Die raue Stimme eines Spitzmäuserichs im Ausguck bestätigte Dinnys Aussage. »Sonnenaufgang im Osten, dicht stehende Bäume, wir sind im Wald.«
    »Haltet sie mit dem Bug schön auf Kurs«, rief Roy-Ahoi, der auf dem Vorderdeck stand. »Holt die Segel ein, bevor sie von den Ästen zerrissen werden. Jetzt aber schnell!«
    Martin ging zum Bug hinüber und gesellte sich zu ihm.
    »Wenn wir diese Geschwindigkeit beibehalten, müssten wir schon um die Mittagszeit im Weidencamp ankommen. Wann haben wir eigentlich die Furt überquert, die durch den Fluss führt, ich habe es gar nicht mitbekommen.«
    Roy-Ahoi tätschelte die Reling. »Ich habe es im Dunkeln auf gut Glück versucht. Das ist es, was einen guten Seemann ausmacht, müsst Ihr wissen. Die alte Waldlädie ist mit ihrem flachen Rumpf über die seichten Stellen hinweggeglitten. Hier ist es jetzt wieder schön tief, das erleichtert uns das Rudern.«
    Die Sonne ging über dem nebelverhangenen Wald auf und offenbarte wieder einen wunderschönen heißen Sommertag. Das Glitzerlicht des Wassers spiegelte sich entlang der Bordwand, der Schatten von Blättern und Zweigen verdunkelte das Deck. Die Ruder kämpften mit kraftvollem Schlag gegen die tiefe, langsame Strömung an, während das große Schiff immer weiter in den Wald von Mossflower vordrang.

45
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    Brogg beobachtete Zarina, die ausgestreckt auf dem Exerzierplatz lag und ihr Ohr an den Boden drückte. Einer von Fluchs früheren Söldnern, ein Rattenmann namens Warzenkinn, zog Brogg am Umhang und fragte: »Was hat sie denn jetzt vor,

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