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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Hauptmann?«
    »Ja, siehst du das denn nicht? Sie horcht, ob sie Wasser plätschern hört.«
    »Wasser?«
    »Richtig, Wasser, Wurmhirn. Was hast du denn gedacht, wonach sie lauscht – Erdbeerlikör?«
    Zarina sprang auf, eilte über den Exerzierplatz und legte sich dicht an die Mauer des Gebäudes. Sie horchte ganz angestrengt und winkte Brogg zu sich.
    »Brogg, hierher!«
    »Ja, Hoheit.«
    »Leg dich hin und drücke dein Ohr an die Mauer – nicht da oben, hier unten, dicht am Boden.«
    »Ah ja, in Ordnung. Hier, Hoheit?«
    »Genau da. Sag mir, was du hörst.«
    »Äh, nichts, Hoheit.«
    »Bist du dir ganz sicher, Brogg?«
    »Absolut sicher, Hoheit.«
    »Ich kann aber Wasser hören.«
    »Ich nicht, Hoheit.«
    »Hmm, vielleicht bilde ich es mir ja auch nur ein.«
    »Mit der Einbildung ist das schon so eine Sache, Hoheit.«
    »Bist du dir ganz sicher, dass du gestern Abend auch unter dem Verlies nachgesehen hast?«
    »Absolut, Hoheit.«
    »Brogg, wenn ich dich dabei erwischen würde, dass du mich anlügst … Du hast doch dort unten nachgesehen, oder?«
    Der Wieselhauptmann bemerkte den ängstlichen Blick, der über Zarinas Gesicht huschte. Er machte sich die Situation so gut es ging zunutze.
    »Euer Majestät, ich bin persönlich an den Ort gegangen, der sich unter dem Verlies befindet, wo es überall feucht ist und grün von Schlamm und Pilzen. Ich habe das Ufer des unterirdischen Sees abgesucht, in dem der Moloch gelebt hat. Dort hörte man von überall her ein merkwürdiges Echo und es tropfte ohne Unterlass. Vielleicht ist es das, was Ihr hört. Der Ort ist erfüllt von dem Echo merkwürdiger Tropfgeräusche da unten in der Dunkelheit. Wollen wir gemeinsam hinuntergehen und noch einmal nachsehen, Hoheit?«
    Zarina konnte nicht verhindern, dass sie am ganzen Körper zitterte. Sie setzte sich auf den Boden und wischte sich unbewusst die Pfoten im Fell ab. »Nein, nein, Brogg«, sagte sie nervös. »Ich werde auf keinen Fall da hinuntergehen. Ich bin oben in meinem Gemach, wenn du mich brauchst.«
    Sie eilte ins Gebäude und sauste ungestüm an Warzenkinn vorbei, der sich in der Nähe aufgehalten und das Gespräch belauscht hatte.
    Er zwinkerte Brogg wissend zu. »Ich war die ganze letzte Nacht mit dir zusammen. Wir sind doch nicht einmal in der Nähe dieses Ortes unter dem Verlies gewesen. Da hast du ihr aber eine schöne Lügengeschichte aufgetischt, Kumpel.«
    Brogg packte den Rattenmann brutal am Ohr, verdrehte es und zog ihn dicht zu sich heran.
    »Jetzt hör mir mal gut zu, Knochenhirn. Du wirst schön deine Klappe halten. Ich gebe jetzt hier die Befehle, nicht Fluch.«
    »Auauauau, lass los, du reißt mir ja das Ohr ab!«, winselte Warzenkinn jämmerlich.
    Brogg drehte noch brutaler am Ohr.
    »Wenn ich von dir noch ein Wort höre, dann werde ich dir obendrein noch deine Zunge herausreißen«, drohte er finster. »Wenn sie es unbedingt will, soll sie den tiefen, dunklen Ort doch selber aufsuchen und nachschauen. Ich werde jedenfalls nicht da hinuntergehen, nicht um allen Apfelwein in Kotir. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit, dass du dich freiwillig meldest, um allein dort hinunterzugehen.«
    Brogg ließ die Ratte los, die sich sofort vorsichtig ihr schmerzendes Ohr massierte. »Ist ja schon gut, ist ja gut! Ich habe nichts gesehen, nichts gehört und ich werde auch kein Sterbenswörtchen sagen. Es geht mich ja auch überhaupt nichts an.«
    Brogg wischte verächtlich seine Klaue, mit der er an Warzenkinns Ohr gezogen hatte, an dessen Waffenrock ab.
    »Gut. Jetzt mach dich an deine Arbeit, Schweineohr.«
    Als die Ratte davongehuscht war, blieb Brogg noch einen Augenblick stehen, um sich zu sonnen. Er hielt den Schlüssel zur Speisekammer in den Pfoten, trug einen neuen Umhang aus rotem Samt und ein gefährlich aussehendes gebogenes Schwert. Seines Wissens war er der einzige Hauptmann, der zurzeit in Kotir diente.
    Das Leben begann sich sehr angenehm zu gestalten.
     
    Sie nahmen das Mittagessen, das sie sich eingepackt hatten, am Flussufer ein.
    Bella schleuderte das Kerngehäuse eines Apfels ins Wasser; sie beobachteten, wie es sich auf und ab bewegte und schließlich auf der Seite liegend im Schlamm des seichten Wassers stecken blieb.
    Skipper fischte es heraus und warf es weit von sich. »Mir fällt nur auf, dass der Moss einen ganz niedrigen Pegel zu haben scheint. Als wir die Löcher gruben, lagen sie unter Wasser und jetzt liegen sie auf dem Trockenen.«
    Ben Stichler streckte sich am Ufer aus und

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