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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Wandschirms.
    Mit einer einzigen Bewegung, so schien es, erledigte Gonff gleich drei Dinge auf einmal: Voller Bosheit stach er mit seiner Klinge auf Aschenbeins gesunde Pfote ein, packte Martin und kam mit lautem Gebrüll unter dem Bett hervorgeschossen.
    »Da laufen sie! Haltet sie auf!«
    Es folgte ein heilloses Durcheinander. Aschenbein kreischte und machte einen Satz nach vorn. Der schwere Wandschirm wurde mitgezogen, schwankte und fiel um. Zarina konnte mit Mühe und Not aus dem Weg springen, aber die Fähe hatte nicht so viel Glück, der Wandschirm stürzte krachend auf sie herunter. Benommen schob sie ihn zur Seite, wobei der klobige Schirm umkippte und direkt auf dem Kaminrost landete. Dort lag er mitten in der glühenden Asche, die vom Feuer der vorangegangenen Nacht übrig geblieben war. Im Nu breitete sich eine dichte, stickige Schmutzwolke aus Asche, Staub und schwelendem Holz im Raum aus.
    Martin und Gonff stießen die Tür auf. Zwei wachhabende Wiesel, die auf ihrem Rundgang das Getöse hinter der Tür vernommen hatten, kamen genau in dem Moment hereingepoltert, als Martin und Gonff an ihnen vorbei in die Halle hinausstürzten. Die Schreie hinter ihnen erreichten ihren Höhepunkt, als nackte Pfoten den Boden berührten, auf dem die glühend heiße Asche verstreut lag.
    Diesmal übernahm Martin die Führung; sie liefen geradewegs die Halle hinunter und hechteten durch die Tür am anderen Ende.
    Sie landeten in einer Offiziersmesse, in der es von Soldaten nur so wimmelte. An einem langen Tisch, an dessen einem Ende sich ein Fenster befand, saßen zahlreiche Hermeline, Frettchen und Wiesel, die gerade ihr Frühstück einnahmen. Vollkommen überrumpelt blieben die Soldaten mit offenem Mund sitzen und starrten die zwei Flüchtigen an.
    »Haltet die Mäuse auf! Tötet sie!«, erschallten die erbosten Rufe von Zarina, die geradewegs auf die Messe zulief.
    Gonff hatte die Situation mit einem Blick erfasst: Sie erforderte etwas ganz und gar Unerwartetes. Ohne zu zögern, zog er Martin hinter sich her. Sie liefen quer durch den Raum, hüpften über einen freien Stuhl auf den Tisch und flitzten in rasendem Tempo darauf entlang, wobei Essen, Getränke und Gefäße nur so durcheinander purzelten. Zusammen sprangen der Dieb und der Krieger mit einem lauten, kriegerischen Schrei durch das geöffnete Fenster ins Leere.
    »Jaaaaaaaahhhhhhh!«
     
    Skipper und Ambra hörten den Schrei.
    Ebenso Argulor. Er kam von der nach Norden gelegenen Seite Kotirs. Ganz in der Nähe hatte ein Eichhörnchenspäher der Waldbewohner in einem Baum seinen Ausguck. Er hüpfte herunter und machte Ambra sofort Meldung: »Es ist Gonff, allerdings hat er noch einen anderen Mäuserich bei sich. Sie sind aus einem der Fenster im oberen Stockwerk der Kaserne gesprungen.«
    »Dann sollten wir lieber zusehen, dass wir da hinkommen. Sind sie verletzt?«
    »Nein, aber sie haben mehr Glück als Verstand gehabt, sie sind nämlich direkt in der Krone einer großen alten Eibe gelandet, die vor dem Fenster steht.«
    Ambra sprang auf. »Hol Buche und die anderen her. Wir müssen die beiden so schnell wie möglich da herausholen. Skipper, Ihr nehmt Eure Crew mit und gebt uns Deckung.«
    Argulor setzte in seiner Fichte zum Flug an. Schwerfällig schlug er mit seinen Flügeln, aber sobald er sich in der Luft befand, waren seine Bewegungen wieder von Natur aus anmutig und wendig. Während er seine Kreise zog, um an Flughöhe zu gewinnen, blickte er angestrengt in jene Richtung, aus der die Laute gekommen waren. Er bemerkte, dass das Laub in der Krone der Eibe hin und her gerüttelt wurde, und so schnellte der Adler herab, um zu sehen, ob es dort irgendetwas Essbares gab.
    Währenddessen war Zarina in der Messe gerade dabei, mit einer hölzernen Schöpfkelle um sich zu schlagen. »Nun steht nicht herum und haltet Maulaffen feil, ihr dämlichen Kröten! Seht zu, dass ihr da hinauskommt und sie wieder einfangt!«
    Sofort brach ein wildes Chaos aus, als alle gleichzeitig zu den Waffen griffen und ihre Rüstungen anlegten. Keiner der Soldaten schien geneigt zu sein einen Sprung durch das Fenster zu wagen, allerdings versuchte jeder den Anschein zu erwecken, dass er etwas Nützliches zur Gefangennahme der Flüchtigen beitrug.
    Erbost drosch Zarina wie wild mit der Schöpfkelle auf sie ein. Plötzlich sah ein schlaues junges Hermelin, das wesentlich verwegener war als seine Kameraden, die Gelegenheit gekommen, um sich in den Augen seiner Herrscherin auszuzeichnen. Es

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